Behandelter Abschnitt Mk 15,42-43
„Und als es schon Abend geworden war (weil es ja Rüsttag war, das ist der Vorsabbat), kam Joseph von Arimathia, ein angesehener Ratsherr, der auch selbst das Reich Gottes erwartete, und ging kühn zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu“ (V. 42–43).
Die Umstände, von denen man normalerweise annehmen konnte, dass sie ihn mit Furcht erfüllten und vor den Folgen zurückschrecken liessen, wurden im Gegenteil von Gott benutzt, um eine Kühnheit zu entfalten, die niemals vorher Josephs Herz erfüllt hatte. Er machte sich eins mit Jesus. Er nahm nie den kostbaren Platz in der Nachfolge Jesu zu seinen Lebzeiten ein. Doch der Tod Jesu führte ihn zur Entscheidung, weckte seine Zuneigungen und veranlasste ihn, mutig hineinzugehen und den Leib seines Meisters zu fordern.
Pilatus war erstaunt und fragte, ob Jesus schon tot sei. Normalerweise ist die Kreuzigung ein langsamer Tod. Die Menschen litten häufig tagelang, wenn sie sich in einem normalen Gesundheitszustand befanden. Doch bei Jesus geschah alles innerhalb weniger Stunden. Es gab ja auch nichts mehr zu tun. Bei Ihm brauchte der Tod sich nicht hinzuziehen. Außerdem musste die Prophetie erfüllt werden, dass kein Bein von Ihm zerbrochen werden sollte. Das erzählt uns Johannes, der immer mit der Person des Herrn beschäftigt ist. Nach den Schriften musste Er durchstochen werden. Aber kein Bein von Ihm durfte zerbrochen werden. Diesen sehr bemerkenswerten Umstand bezeugt und berichtet uns Johannes. Markus beachtet ihn nicht.