An einem anderen Sabbat war Jesus in der Synagoge. Dort war ein Mensch mit einer verdorrten Hand; und sie lauerten darauf, ob Er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie Ihn anklagen konnten. Wie bemerkenswert, dass Satan instinktiv wusste, was der Herr tun würde! Satan überlistet sich in seinen Knechten selbst, indem er Gutes vom Herrn und von seinem Volk erwartet. Das ist auffallend. Auf der anderen Seite, wenn ein Kind Gottes etwas Falsches tut, dann merkt die Welt das sofort. Selbst sie hat ein instinktives Gefühl dafür, was ein Kind Gottes zu tun hat. Sie weiß, dass es kein Recht hat auf die Vergnügungen und Nichtigkeiten der Welt. Sie ist überrascht, wenn sie einen Christen dort sieht.
Wie kommt das? Sie selbst hat nicht die Spur eines Gewissens. Jene, die ein gereinigtes Gewissen empfangen haben, und die, welche überhaupt kein Gewissen besitzen, erkennen leichter, was recht ist, als Menschen mit einem schlechten Gewissen. Der Mann, der kein Gewissen hatte, bot dem Herrn an, Ihm zu folgen, wohin immer Er gehe (Mt 8,19). Es gab keinen Kampf, keine Wirklichkeit und kein sittliches Ziel. Es war nur die Eitelkeit des Fleisches, die gleiche Art der Anmaßung, welche sagte: „Alles, was der Herr [Jahwe] geredet hat, wollen wir tun!“ (2Mo 19,8). Das Fleisch setzt immer seine eigene Befähigung voraus. Dagegen fühlt der Glaube, dass Gott allein etwas Gutes bewirken und ausschließlich die Früchte von Bäumen seiner eigenen Pflanzung ernten kann.
Ich muss es wiederholen: Diese Männer, die in der Synagoge versammelt waren, erwarteten, dass der Herr Gutes tun würde. Sie passten darauf auf. Sie urteilten jedoch nach ihren eigenen Gedanken, wie schrecklich es sei, am Sabbat zu heilen. Unser Herr wusste, was sie darüber dachten. Aber Glaube und Liebe stimmen nicht mit menschlicher Klugheit überein. Reine Klugheit hätte einen Menschen veranlasst, ihnen nicht den geringsten Vorwand zu geben. Doch die Gnade schenkt dem keine Aufmerksamkeit und gibt den Menschen eine Handhabe, wenn sie diese gebrauchen wollen. Die Gnade möchte Gott gefallen, ob das den Leuten recht ist oder nicht. Jesus sagte deshalb zu dem Mann mit der verdorrten Hand: „Steh auf!“ (V. 3).
Er machte die Angelegenheit öffentlich und offenbarte die Art der Handlung in auffallendster Weise. Er machte sie vor allen Anwesenden zu einem Zeichen von dem, was die Gnade ist.