Behandelter Abschnitt Eph 3,9-11
Das sind die Ratschlüsse Gottes in Christus und die Stellung der Kirche. Niemals zuvor wurde eine solche Weisheit gesehen. Der Mensch mag von der Weisheit in der Schöpfung beeindruckt sein - von dem Eingreifen Gottes in der Sintflut. Noah wird bewahrt, Abraham berufen, das Gesetz gegeben, andere Wunder werden bewirkt. Gott regiert über Sein jüdisches Volk. In allem diesen wurde Gottes Weisheit enthüllt. Hier handelt es sich hingegen um eine ganz andere Weisheit. Eine himmlische Kirche war nicht einmal den Engeln bekannt.
Nachdem das jüdische Volk den Messias verworfen hatte, wurde der Plan Gottes mit der Erde aufgeschoben. Ein neuer Gedanke wurde eingeführt, nämlich bezüglich eines Volkes, dessen Stellung von einer solchen Art ist, daß es nirgendwo einen Aufenthaltsort besitzt als nur im Himmel. Heute straft Gott nicht entsprechend einer Regel, die Er den Menschen ausdrücklich geoffenbart hat. Es gibt keine unmittelbare Regierung Gottes über die Erde, obwohl Er immer noch in der Vorsehung wirkt. Es gibt jedoch ein Volk - möglicherweise in Leiden, aber himmlisch - in der Mitte der Welt. Gottes Wege sind von einer neuen Wesensart.
Es ist auffallend zu sehen, in welche Stellung die Kirche angesichts des Himmels versetzt ist. Sie legt in den himmlischen Örtern Zeugnis ab. Ihre Kämpfe (Epheser 6) sind in den Himmeln, ebenso ihre Segnungen (Epheser 1). Dort erhielt sie ihren Sitz. (Epheser 2). Das Zeugnis, welches die Kirche in den himmlischen Örtern ablegt, gibt ihrem gegenwärtigen Zeugnis hier auf der Erde seine Bedeutung. Ich rede jetzt nicht in dem Gedanken an ihre zukünftige Herrlichkeit, sondern angesichts dessen, daß Gott in der Kirche durch den Heiligen Geist wohnt.
Christus kam; Er wurde verworfen. Danach wurde eine ganz andere Weisheit geoffenbart. Abraham, Isaak und Jakob werden Erben in der Herrlichkeit sein. Sie sind indessen nicht in einem Leib mit Christus vereinigt worden wie die Nichtjuden nach den Ratschlüssen Gottes vor dem Anfang der Welt. Die Tatsache unserer Auserwählung vor Anbeginn der Welt fügt nichts der Unumschränktheit (Souveränität) Gottes hinzu. Falls Gott uns in der Zeit erwählt hätte, wäre Seine Unumschränktheit dieselbe gewesen. Doch die Auserwählung vor Beginn der Zeit - bevor die Welt wurde - zeigt, daß die Kirche nicht von der Welt ist; denn sie bestand schon vor Grundlegung der Welt in den Ratschlüssen Gottes. Weder die Stellung der Kirche, noch ihr Leben hängt von irgend etwas in dieser Welt ab. Die Welt ist nur der Bereich, durch welche sie sich bewegt.