Behandelter Abschnitt Ps 135
In den Psalm 135-136 wird Jehova erhoben, der Israel befreit hat und nun in Jerusalem wohnt. Er, dessen Güte ewiglich währt, wird gepriesen - der Schöpfer aller Dinge, der gut ist, der einst Israel aus Ägypten befreite und nun in ihrer Niedrigkeit ihrer gedacht und sie errettet hat.
Psalm 135 ist sehr charakteristisch, da er uns das Verständnis der Psalmen in bemerkenswerter Weise aufschließt, indem er diese in Verbindung bringt mit den früheren Kundgebungen Jehovas in Seinen Beziehungen zu Israel und dadurch ihre Geschichte zu einem Ganzen vereinigt. Der Zweck des ganzen Psalmes ist in der Überschrift angegeben: „Lobet Jehova!“ Jehovas Name soll gepriesen werden, denn Er ist gut, und es ist lieblich, von Ihm zu singen. Jehova hat Sich Jakob erwählt, Israel zu Seinem Eigentum. In Vers 6 wird Er als der allmächtige Gott verherrlicht: Er tut alles, was Ihm wohlgefällt, und verfügt jeden Tag über die ganze Schöpfung. Von Vers 8 ab wird Er dann betrachtet als Der, welcher einst Gericht geübt hat an den Bedrückern Israels, um Sein Volk zu befreien, und der Nationen vertrieb, um ihr Land Seinem Volke zu geben. Sodann wird gezeigt, dass Jehovas Name in Verbindung mit Israel und im Gegensatz zu den Götzen steht. In den Versen 13 und 14 wird das in 2Mo 3,15 und 5Mo 32,36 Gesagte angeführt. In der ersten Stelle finden wir, dass Gott einst unter dem Namen „Jehova“ Israel für immer aufnahm; in der zweiten ließ Er prophetisch ihre Befreiung ankündigen, nachdem sie gänzlich gefehlt haben würden. Als Gott Mose sandte, um Israel aus Ägypten zu befreien, nannte Er Sich Jehova, den Gott ihrer Väter, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und erklärte, dass dies Sein Name sei in Ewigkeit und Sein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht; und dann verhieß Er ihnen, sie aus der Knechtschaft zu befreien und sie in das Land der Verheißung zu bringen. Damals also nahm Gott in Beziehung zu Israel den Namen Jehova an. Die zweite der angeführten Stellen findet sich in dem prophetischen Lied Moses, wo Er den Kindern Israel das Gemälde ihres Abfalls vor Augen stellt - nicht der Kinder Gottes ist ihr Schandfleck - und ihnen zeigt, dass sie Gott verlassen würden, der sie gemacht, und Ihn zur Eifersucht reizen würden durch fremde Götter, und dass Jehova Sein Angesicht vor ihnen verbergen würde, ja, dass Er ihrem Gedächtnis unter den Menschen ein Ende machen würde, wenn Er nicht die Kränkung seitens des Feindes und den Stolz der Menschen fürchtete. Und dann, wenn sie hilf- und hoffnungslos in sich selbst sein würden, werde Jehova Sein Volk richten und Sich‘s gereuen lassen über Seine Knechte, Er werde Gericht üben an den Nationen und sie dann jubeln lassen mit Seinem Volke. Diese beiden Verse zeigen uns also die erste Befreiung Israels und Gottes Vorsatz, und dann das Gericht und die Wege Gottes in den letzten Tagen, in die uns auch die Psalmen einführen. Wir haben hier daher einen trefflichen Schlüssel zum Verständnis der Psalmen überhaupt und wie sie anzuwenden sind. In den Versen 15 - 18 finden wir das auch in 5Mo 32,37.38 angekündigte Gericht über die Götzen der Nationen, die Israel zum Fall gedient hatten. Der Psalm wendet sich am Schluss mit der Aufforderung zum Preise Jehovas an die schon mehrfach bezeichneten einzelnen Klassen: das Haus Israel, das Haus Aaron, das Haus Levi und alle, die Jehova fürchten, und zwar wird Jehova nun von Zion aus gepriesen; denn jetzt kann gesagt werden, dass Er in Jerusalem wohnt.