Behandelter Abschnitt Ps 115
Psalm 115 zeigt uns den wahren Endzweck dieser Befreiung Israels, wie das gläubige Herz ihn sieht. Nicht sie, die lsraeliten, sondern Jehova soll gepriesen werden, vor allem Seine Güte, aber auch Seine Treue den Verheißungen gegenüber. Der fromme lsraelit, wir dürfen sagen, der Geist Selbst, bricht dann in die bittere Klage und Frage aus, die wir auch in Joel 2,17 und in den Psalm 42-43 finden: „Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist denn ihr Gott?“ Mose und Josua sprachen einst in demselben Sinne zu Jehova: „Die, Ägypter werden es hören“, und: „Was wirst du für deinen großen Namen tun?“ (4Mo 14,13; Jos 7,9). Wahrlich, eine gesegnete Kühnheit des Glaubens!
Diese Seite der Leiden des Überrestes zeigt uns, was Christus am Kreuze empfunden hat, als Er in jenen letzten Leidensstunden auch diese Art des Schmerzes erfahren musste. Denn das bedeutete in der Tat die Frage der Juden an Ihn: Wo ist nun dein Gott? So hätten sie nie vorher fragen können.
Die Antwort des frommen Israeliten auf die höhnende Frage der Nationen lautet: „Unser Gott ist in den Himmeln.“ Dann zieht er einen Vergleich zwischen Ihm und den Götzen. Israel, das Haus Aaron und alle, die Jehova, fürchten, werden ermuntert, Jehova zu vertrauen. Diese Aufforderung an diejenigen, die Jehova fürchten, öffnet allen Heiden, die Jakobs Angesicht suchen, die Tür. Wir finden dann wieder, was wir schon so oft bemerkten, dass diese Psalmen sich auf durchaus jüdischem Boden bewegen; Jehova hat Seines Volkes gedacht und wird es segnen; ja, Er wird zu ihnen und zu ihren Kindern hinzufügen, denn sie sind die Gesegneten Jehovas, der Himmel und Erde gemacht hat. „Die Himmel sind die Himmel Jehovas, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben“; dieses Wort beweist klar, dass es sich hier um irdische Segnung und das irdische Volk Jehovas handelt; denn uns (den Christen) hat Er nicht die Erde gegeben, sondern das Kreuz hienieden und den Himmel, und was dort ist, als unser Teil, wir „trachten nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf der Erde ist“. Die Verse 17 und 18 liefern einen fast noch stärkeren Beweis für das, was wir soeben sagten: „Die Toten werden Jehova nicht loben . . . wir aber (die Lebenden), wir werden Jehova preisen von nun an (dem Augenblick ihrer endgültigen Befreiung) bis in Ewigkeit.“ Das ist die Sprache des Geistes in dem gläubigen lsraeliten. Der Christ sagt: „Abzuscheiden und bei Christo zu sein ist weit besser.“