Schlachter 1951
Versliste
In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und predigt in der Wüste des jüdischen Landes
und spricht: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Das ist der, von welchem gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: »Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!«
Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme soll gerade und die rauhen Wege eben werden,
und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.«
Weil aber vom Verbleiben des Wurzelstockes des Baumes die Rede war, so wird auch dir dein Königtum verbleiben, sobald du erkennen wirst, daß der Himmel herrscht.
Im ersten Jahre Belsazars, des Königs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager. Er schrieb den Traum alsbald auf, und dies ist der vollständige Bericht.
Daniel hob an und sprach: Ich schaute des Nachts in meinem Gesichte und siehe, die vier Winde brachen los auf das große Meer;
und vier große Tiere stiegen aus dem Meer empor, ein jedes verschieden vom andern:
Das erste glich einem Löwen und hatte Adlerflügel. Ich betrachtete das Tier, bis ihm die Flügel ausgerauft wurden und es von der Erde aufgerichtet und wie ein Mensch aufrecht auf seine Füße gestellt und ihm ein menschliches Herz gegeben wurde.
Und siehe, das andere, zweite Tier glich einem Bären und war nur auf einer Seite aufgerichtet und hatte drei Rippen in seinem Maul zwischen seinen Zähnen; und es ward zu ihm gesagt: Stehe auf, friß viel Fleisch!
Darnach schaute ich weiter und siehe, ein anderes Tier wie ein Panther; das hatte vier Vogelflügel auf seinem Rücken; auch vier Köpfe hatte dieses Tier, und ihm ward Macht verliehen.
Nach diesem sah ich in den Nachtgesichten und siehe, das vierte Tier war furchterregend, schrecklich und außerordentlich stark; es hatte große eiserne Zähne, fraß und zermalmte und zertrat das Übrige mit den Füßen; es war ganz anders als die vorigen Tiere und hatte zehn Hörner.
Während ich achtgab auf die Hörner, siehe, da brach ein anderes, kleines Horn zwischen denselben hervor, vor welchem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden; und siehe, dieses Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul, welches große Dinge redete.
Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. Sein Kleid war schneeweiß und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron waren Feuerflammen und seine Räder ein brennendes Feuer.
Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm emsiglich, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden aufgetan.
Ich sah fortwährend hin wegen des Lärms der hochfahrenden Reden, die das Horn führte; ich sah zu, bis das Tier getötet und sein Leib umgebracht und einem brennenden Feuer überliefert wurde.
Auch der andern Tiere Gewalt verging; und ihre Lebensdauer ward ihnen auf Zeit und Stunde bestimmt.
Ich sah in den Nachtgesichten und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Menschensohn; der gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.
Und ihm wurde Gewalt, Ehre und königliche Würde verliehen, daß ihm alle Völker, Stämme und Zungen dienen sollten; seine Gewalt ist eine ewige Gewalt, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie untergehen.
Da ich, Daniel, deshalb in meinem Geist beunruhigt ward und die Gesichte meines Hauptes mich ängstigten,
näherte ich mich einem der Umstehenden und erbat von ihm sichere Auskunft über das alles. Der redete mit mir und tat mir die Bedeutung der Dinge kund:
Jene großen Tiere, vier an der Zahl, bedeuten, daß vier Könige auf Erden erstehen werden;
aber die Heiligen des Höchsten werden die Königsherrschaft empfangen, und sie werden die Königsherrschaft immerfort behalten, bis in alle Ewigkeit.
Hierauf verlangte ich nach sicherer Auskunft über das vierte Tier, das sich von allen andern unterschied, das so furchterregend war, eiserne Zähne und eherne Klauen hatte, fraß und zermalmte und das Übrige mit seinen Füßen zertrat;
auch betreffs der zehn Hörner auf seinem Haupte und über das andere, das hervorbrach und vor welchem drei ausfielen; von jenem Horn, welches Augen hatte und ein Maul, das große Dinge redete und das so viel größer aussah als seine Gefährten.
Ich hatte auch gesehen, daß jenes Horn Krieg führte mit den Heiligen und sie überwand,
bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab und die Zeit eintrat, da die Heiligen das Reich in Besitz nahmen.
Er sprach: Das vierte Tier bedeutet ein viertes Reich, das auf Erden entstehen wird; das wird sich von allen andern Königreichen unterscheiden und wird alle Länder fressen, zerstampfen und zermalmen.
Und die zehn Hörner bedeuten, daß aus diesem Reich zehn Könige aufstehen werden; und ein anderer wird nach ihnen aufkommen, der wird verschieden sein von seinen Vorgängern und wird drei Könige erniedrigen.
Und er wird freche Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des Allerhöchsten bedrücken und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden in seine Gewalt gegeben sein eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.
Aber das Gericht wird sich setzen und ihm die Gewalt wegnehmen, sie endgültig vertilgen und vernichten.
Aber die Herrschaft, die Gewalt und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem heiligen Volk des Allerhöchsten gegeben werden; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen!
Dies ist der Schluß der Rede. Mich, Daniel, erschreckten meine Gedanken sehr, und mein Aussehen veränderte sich; aber die Sache behielt ich in meinem Herzen.
An jenem Tage ging Jesus zum Hause hinaus und setzte sich an das Meer.
Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so daß er in ein Schiff trat und sich setzte; und alles Volk stand am Ufer.
Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen.
Und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.
Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte;
als aber die Sonne aufging, ward es verbrannt; und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.
Anderes aber fiel auf gutes Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig.
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen?
Er aber antwortete und sprach: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen; jenen aber ist's nicht gegeben.
Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat.
Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht hören und nicht verstehen;
und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche also lautet: »Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen!
Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile«.
Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören.
Denn wahrlich, ich sage euch, viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört.
So höret nun ihr das Gleichnis vom Sämann:
So oft jemand das Wort vom Reiche hört und nicht versteht, so kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei welchem es an den Weg gestreut war.
Auf den felsigen Boden gestreut aber ist es bei dem, welcher das Wort hört und alsbald mit Freuden aufnimmt;
er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Trübsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er alsbald Anstoß.
Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, welcher das Wort hört; aber die Sorge um das Zeitliche und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht.
Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, welcher das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, einer hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon.
Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut.
Und die Knechte des Hausherrn traten herzu und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?
Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, daß wir hingehen und es zusammenlesen?
Er aber sprach: Nein! damit ihr nicht, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit ihm den Weizen ausraufet.
Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, daß man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte.
Dieses ist zwar unter allen Samen das kleinste; wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert ward.
Dieses alles redete Jesus in Gleichnissen zum Volke, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen,
damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: »Ich will meinen Mund in Gleichnissen auftun, ich will verkündigen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war.«
Da entließ Jesus die Volksmenge und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!
Und er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist des Menschen Sohn.
Der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reichs; das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen.
Der Feind, der es sät, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Weltzeit, die Schnitter sind die Engel.
Gleichwie man nun das Unkraut sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende der Weltzeit.
Des Menschen Sohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche sammeln alle Ärgernisse und die da Unrecht tun
und werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird das Heulen und das Zähneknirschen sein.
Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Das Himmelreich ist gleich einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
Wiederum ist das Himmelreich gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
Als er nun eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Wiederum ist das Himmelreich gleich einem Netz, das ins Meer geworfen ward und Fische von allerlei Art zusammenbrachte.
Als es voll war, zogen sie es ans Gestade, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg.
So wird es am Ende der Weltzeit sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden
und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.
Da sprach Jesus zu ihnen: Habt ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!
Da sagte er zu ihnen: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorholt.
Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dannen.
Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, so daß sie erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Kräfte?
Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas?
Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher kommt ihm das alles?
Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet als in seiner Vaterstadt und in seinem Hause!
Und er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen.
Und es begab sich, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von dannen, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.
Als aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi vernahm, ließ er ihn durch seine Jünger fragen:
Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr sehet und höret:
Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt.
Und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir!
Als aber diese aufbrachen, fing Jesus an zur Volksmenge zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde bewegt wird?
Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige!
Oder was seid ihr hinausgegangen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, einen, der mehr ist als ein Prophet!
Denn dieser ist's, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.«
Wahrlich, ich sage euch, unter denen, die vom Weibe geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten, als Johannes der Täufer. Doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.
Denn alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes haben geweissagt.
Und wenn ihr es annehmen wollt: er ist der Elia, der da kommen soll.
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die am Markte sitzen und ihren Gespielen zurufen
und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben geklagt, und ihr habt nicht geweint!
Denn Johannes ist gekommen, der aß nicht und trank nicht; da sagen sie: Er hat einen Dämon!
Des Menschen Sohn ist gekommen, der ißt und trinkt; da sagen sie: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund! Und die Weisheit ist durch ihre Kinder gerechtfertigt worden.
Da fing er an, die Städte zu schelten, in welchen die meisten seiner Taten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan.
Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Taten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst im Sack und in der Asche Buße getan.
Doch ich sage euch, es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tage des Gerichts als euch!
Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhoben bist, du wirst bis zur Hölle hinabgeworfen werden. Denn wenn zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es stünde noch heutzutage!
Doch ich sage euch, es wird dem Lande Sodom erträglicher gehen am Tage des Gerichts als dir!
Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast!
Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater, als nur der Sohn und wem der Sohn es offenbaren will.
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!
Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen;
denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!
Und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir!
Ich sage euch aber: Viele werden kommen von Morgen und Abend und werden mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische sitzen im Himmelreich;
Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.
Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du; selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihrige lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum haßt euch die Welt.
Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt haßt sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.
Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.
Es begab sich im dreißigsten Jahre, am fünften Tage des vierten Monats, als ich unter den Gefangenen war am Flusse Kebar, daß sich der Himmel öffnete und ich Erscheinungen Gottes sah.
Am fünften Tage jenes Monats (es war das fünfte Jahr der Gefangenschaft des Königs Jojachin)
erging das Wort des HERRN an Ezechiel, den Sohn Busis, den Priester, im Lande der Chaldäer am Flusse Kebar, und die Hand des HERRN kam daselbst über ihn.
Ich schaute aber, und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke, unaufhörlich blitzend und von einem Strahlenglanz umgeben; mitten drin aber, inmitten des Feuers, war es wie der Silberblick des Erzes.
Und mitten drin die Gestalt von vier lebendigen Wesen, und dies war ihr Aussehen: sie hatten Menschengestalt;
ein jedes hatte vier Gesichter und ein jedes vier Flügel.
Ihre Füße standen gerade, und ihre Fußsohlen glichen der Fußsohle eines Kalbes, und sie funkelten wie geglättetes Erz.
Unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten befanden sich Menschenhände. Und alle vier hatten ihre Gesichter und ihre Flügel.
Ihre Flügel waren einer mit dem andern verbunden; wenn sie gingen, wandten sie sich nicht um: ein jedes ging gerade vor sich hin.
Ihre Gesichter aber waren so gestaltet: vorn eines Menschen Gesicht; zur Rechten, bei allen vieren, ein Löwengesicht; zur Linken, bei allen vieren, ein Stiergesicht; hinten aber hatten alle vier ein Adlergesicht.
Ihre Gesichter aber... und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei waren miteinander verbunden, und zwei bedeckten ihre Leiber.
Und jedes ging gerade vor sich hin; wo der Geist hingehen wollte, da gingen sie hin; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
Und dies war das Aussehen der lebendigen Wesen: sie waren wie glühende Kohlen, welche brennen; und es fuhr wie Fackeln zwischen den lebendigen Wesen hin und her, und das Feuer gab einen Glanz, und von dem Feuer gingen Blitze aus;
die lebendigen Wesen aber liefen hin und her, wie der Blitz.
Als ich nun die lebendigen Wesen betrachtete, siehe, da war je ein Rad auf der Erde neben jedem der lebendigen Wesen, bei ihren vier Gesichtern.
Das Aussehen der Räder und ihre Gestaltung war wie Chrysolith, und alle vier hatten die gleiche Gestalt. Sie sahen aber also aus und waren so gemacht, als wäre ein Rad im andern drin.
Wenn sie gingen, so liefen sie auf ihren vier Seiten; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
Und ihre Felgen waren so hoch, daß man sich vor ihnen fürchtete; und ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier.
Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so liefen auch die Räder neben ihnen, und wenn sich die lebendigen Wesen von der Erde erhoben, so erhoben sich auch die Räder.
Wo der Geist hingehen wollte, da gingen sie hin, wohin der Geist zu gehen willens war, und die Räder erhoben sich im Verein mit ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.
Wenn jene gingen, so gingen auch sie, und wenn jene stillstanden, standen auch sie still, und wenn jene sich von der Erde erhoben, so erhoben sich auch die Räder vereint mit ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.
Und über den Häuptern des lebendigen Wesens war etwas dem Himmelsgewölbe gleich, wie der Anblick eines leuchtenden Kristalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern.
Und unter dem Himmelsgewölbe waren ihre Flügel ausgestreckt, einer zum andern hin: ein jedes hatte zwei Flügel, womit sie ihre Leiber auf der einen Seite, und zwei, womit sie sie auf der andern Seite bedeckten.
Und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Wasser und wie die Stimme des Allmächtigen. Wenn sie gingen, so gab es ein Geräusch wie das Getümmel eines Heerlagers; wenn sie aber still standen, ließen sie ihre Flügel hängen.
Und es kam eine Stimme oben von dem Himmelsgewölbe her, welches über ihren Häuptern war; wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel hängen.
Und über dem Himmelsgewölbe, das über ihren Häuptern war, sah es aus wie ein Saphirstein, wie die Gestalt eines Thrones. Auf dem Gebilde des Thrones aber saß eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch, oben darauf.
Ich sah auch wie den Schimmer von Golderz, wie das Aussehen eines Feuers inwendig ringsum; von der Gestalt seiner Lenden nach oben hin und von der Gestalt seiner Lenden nach unten hin sah ich wie die Gestalt des Feuers, und ein Glanz war rings um ihn her.
Wie der Bogen aussieht, der an einem Regentag in den Wolken erscheint, also war auch der Glanz ringsum anzusehen. So war das Aussehen der Erscheinung der Herrlichkeit des HERRN. Als ich sie sah, fiel ich auf mein Angesicht und hörte eine Stimme reden.
Wahrlich, ich sage euch, unter denen, die vom Weibe geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten, als Johannes der Täufer. Doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewußtsein von Sünden mehr gehabt hätten?
Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.
Nachdem schon viele es unternommen haben, eine Erzählung der Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind,
wie sie uns diejenigen überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind;
so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus,
damit du die Gewißheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.
In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, war ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Ordnung Abias; der hatte eine Frau von den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth.
Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten in allen Geboten und Rechten des Herrn untadelig.
Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war, und beide waren hochbetagt.
Es begab sich aber, als er das Priesteramt vor Gott verrichtete, zur Zeit, wo seine Klasse an die Reihe kam,
traf ihn nach dem Brauch des Priestertums das Los, daß er räuchern sollte, und zwar drinnen im Tempel des Herrn.
Und die ganze Menge des Volkes betete draußen, zur Stunde des Räucherns.
Da erschien ihm ein Engel des Herrn, stehend zur Rechten des Räucheraltars.
Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht überfiel ihn.
Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben.
Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen.
Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit heiligem Geiste wird er erfüllt werden schon von Mutterleib an.
Und viele von den Kindern Israel wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen.
Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, zu bereiten dem Herrn ein gerüstetes Volk.
Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und mein Weib ist schon betagt.
Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.
Und siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tage, da solches geschehen wird; darum, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche zu ihrer Zeit erfüllt werden sollen.
Und das Volk wartete auf Zacharias; und sie verwunderten sich, daß er so lange im Tempel blieb.
Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden; und sie merkten, daß er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Und er winkte ihnen und blieb stumm.
Und es geschah, als die Tage seines Dienstes vollendet waren, ging er heim in sein Haus.
Aber nach diesen Tagen empfing sein Weib Elisabeth, und sie verbarg sich fünf Monate und sprach:
Also hat mir der Herr getan in den Tagen, da er mich angesehen hat, meine Schmach unter den Menschen hinwegzunehmen.
Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt
zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne namens Joseph, vom Hause Davids; und der Name der Jungfrau war Maria.
Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen!
Als sie ihn aber sah, erschrak sie über seine Rede und dachte darüber nach, was das für ein Gruß sei.
Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.
Und siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben;
und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein.
Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann das sein, da ich keinen Mann kenne?
Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das erzeugt wird, Sohn Gottes genannt werden.
Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar hieß.
Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr.
Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste eilends in das Gebirge, in eine Stadt in Juda,
und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.
Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe; und Elisabeth ward mit heiligem Geist erfüllt
und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!
Und woher wird mir das zuteil, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Denn siehe, sowie die Stimme deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe.
Und selig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom Herrn gesagt worden ist!
Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Retters,
daß er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter!
Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name;
und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, so ihn fürchten.
Er tat Mächtiges mit seinem Arm, er hat zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er hat Gewaltige von den Thronen gestoßen und Niedrige erhöht.
Hungrige hat er mit Gütern gesättigt und Reiche leer fortgeschickt.
Er hat sich seines Knechtes Israel angenommen, eingedenk zu sein der Barmherzigkeit,
wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinem Samen, auf ewig!
Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate und kehrte wieder nach Hause zurück.
Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn.
Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und freuten sich mit ihr.
Und es begab sich am achten Tage, daß sie kamen, das Kindlein zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias.
Seine Mutter aber sprach: Nicht also, sondern er soll Johannes heißen!
Und sie sprachen zu ihr: Es ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt!
Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle.
Und er forderte ein Täfelchen und schrieb die Worte: Johannes ist sein Name! Und sie verwunderten sich alle.
Alsbald aber tat sich sein Mund auf, und seine Zunge ward gelöst, und er redete und lobte Gott.
Und es kam Furcht über alle ihre Nachbarn, und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen.
Und alle, die es hörten, nahmen es sich zu Herzen und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
Und sein Vater Zacharias ward mit heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach:
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet;
und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause seines Dieners David,
wie er verheißen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her:
Errettung von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen;
Barmherzigkeit zu erzeigen unsern Vätern und zu gedenken seines heiligen Bundes,
des Eides, den er unserm Vater Abraham geschworen hat, uns zu verleihen,
daß wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang
in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm.
Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst vor dem Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten,
Erkenntnis des Heils zu geben seinem Volke, in Vergebung ihrer Sünden,
wegen der herzlichen Barmherzigkeit unsres Gottes, in welcher uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe,
zu scheinen denen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, unsre Füße auf den Weg des Friedens zu richten!
Das Kindlein aber wuchs und wurde stark am Geist und war in der Wüste bis zum Tage seines Auftretens vor Israel.
und erwiesen als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geiste der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus, unser Herr;
Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus! Denn dich habe ich gerecht ersehen unter diesem Geschlecht.
Und Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.
Eine Unterweisung. Von David. Wohl dem, dessen Missetat vergeben, dessen Sünde bedeckt ist!
Wohl dem Menschen, dem der HERR keine Schuld anrechnet und in dessen Geist keine Falschheit ist!
Da bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht; ich sprach: »Ich will dem HERRN meine Übertretung bekennen!« Da vergabst du mir meine Sündenschuld! (Pause.)