Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Mein Sohn, merke auf meine Weisheit und leihe meiner Einsicht dein Ohr,
um Besonnenheit zu beobachten und damit deine Lippen Erkenntnis bewahren.
indem sie dich vom Eheweibe eines anderen fernhält, von der fremden Frau, die glatte Reden führt,
die den trauten Freund ihrer Jugend verlassen und den vor ihrem Gott geschlossenen Ehebund vergessen hat;
denn zum Tode sinkt ihr Pfad hinab, und zum Schattenreich (führen) ihre Bahnen;
keiner von denen, die zu ihr eingehen (= die sich mit ihr einlassen), kehrt zurück, und keiner erreicht die Pfade des Lebens –;
damit du auf dem Wege der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst.
Höre, mein Sohn, auf die Belehrung (oder: Zucht) deines Vaters und achte nicht gering die Unterweisung deiner Mutter!
Mein Sohn, wenn du meine Lehren annimmst und meine Weisungen bei dir verwahrst,
indem du dein Ohr auf Weisheit lauschen lässt und dein Herz der Einsicht zuwendest,
Hört, ihr Kinder, die väterliche Unterweisung und merkt wohl auf, um Einsicht zu lernen!
Mein Sohn, halte das Gebot deines Vaters fest und lass nicht die Weisung deiner Mutter fahren!
Binde sie dir beständig aufs Herz, schlinge sie dir um den Hals!
Wenn du umhergehst, möge sie dich geleiten; wenn du dich niedergelegt hast, möge sie dich bewachen, und bist du aufgewacht, so möge sie sich mit dir unterreden.
Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Weisung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg zum Leben(sglück):
sie sollen dich bewahren vor dem bösen Weibe, vor der glatten Zunge einer fremden Frau.
Mein Sohn, bewahre meine Warnungen und halte meine Gebote im Gedächtnis fest!
Bewahre meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Lehren wie deinen Augapfel!
Binde sie dir um die Finger, schreibe sie dir auf die Tafel deines Herzens!
Sage zur Weisheit: „Du bist meine Schwester“, und nenne die Einsicht deine vertraute Freundin,
damit sie dich von dem Eheweibe eines andern fernhält, von der fremden Frau, die glatte Reden führt (2,16).