Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
„Über deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch keinen Augenblick schweigen sollen.“ Ihr, die ihr den HERRN erinnern sollt: gönnt euch keine Ruhe
und gewährt auch ihm keine Ruhe, bis er sich dazu bereit macht und Jerusalem zu einer Berühmtheit (oder: Lobpreis) auf der Erde macht.
Das Ende aller Dinge steht nahe bevor. Werdet also besonnen und nüchtern zum Gebet;
Dann fuhr er fort: „Wer unter euch hätte wohl einen Freund und ginge (nicht) mitten in der Nacht zu ihm und sagte zu ihm: ‚Freund, hilf mir mit drei Broten aus!
Denn ein Freund von mir ist auf der Reise zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts vorzusetzen‘;
und jener würde von drinnen antworten: ‚Belästige mich nicht! Die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder liegen schon bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und es dir geben!‘
Ich sage euch: Wenn er auch nicht deshalb aufstehen und ihm das Gewünschte geben mag, weil jener sein Freund ist, so wird er doch wegen dessen Hartnäckigkeit aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.
So sage denn auch ich euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopft an, so wird man euch auftun!
Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet, und wer anklopft, dem wird man auftun.
Er legte ihnen dann ein Gleichnis vor, um sie darauf hinzuweisen, dass man allezeit beten müsse und nicht müde darin werden dürfe.
„In einer Stadt“, so sagte er, „lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.
Nun wohnte in jener Stadt eine Witwe, die (immer wieder) zu ihm kam mit dem Anliegen: ‚Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!‘
Lange Zeit wollte er nicht; schließlich aber dachte er bei sich: ‚Wenn ich auch Gott nicht fürchte und auf keinen Menschen Rücksicht nehme,
will ich dieser Witwe doch zu ihrem Recht verhelfen, weil sie mir lästig fällt; sonst kommt sie schließlich noch und wird handgreiflich gegen mich.‘“
Dann fuhr der Herr fort: „Hört, was (hier) der ungerechte Richter sagt!
Sollte nun Gott nicht auch seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, auch wenn er Langmut bei ihnen übt?
Ich sage euch: Er wird ihnen gar bald ihr Recht schaffen! Doch wird wohl der Menschensohn bei seinem Kommen den Glauben auf Erden vorfinden?“