Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Sehet, Gott der HERR kommt als ein Starker (= mit gewaltiger Kraft), und sein Arm verleiht ihm den Sieg; sehet, sein Lohn kommt mit ihm, und sein Erwerb (d.h. sein wiedererworbenes Volk) schreitet vor ihm her!
Wie ein Hirt wird seine Herde er weiden: die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und sie im Busen (= Bausch) seines Gewandes tragen, die Mutterschafe sanft (oder: sorgsam) leiten.“
Wer hat mit seiner hohlen Hand die Wasser (= das Weltmeer) gemessen und des Himmels Maß mit der Spanne seiner Hand festgesetzt (oder: abgegrenzt)? Wer hat den Staub der Erde in den Scheffel gefasst, wer die Berge mit der Brückenwaage gewogen und die Hügel mit der Handwaage?
Wer hat das Maß des Geistes des HERRN festgestellt und wer als sein Ratgeber ihn unterwiesen?
Mit wem hat er sich beraten, dass der ihm Einsicht verleihen möchte und ihn über den rechten Weg belehrte? Dass er ihm Erkenntnis beibrächte und ihm den Weg der vollen Einsicht wiese?
Siehe, Völker sind wie ein Tropfen am Eimer und gelten ihm wie ein Stäubchen auf der Waagschale! Siehe, Meeresländer (oder: Inseln) sind ihm wie ein Sandkorn, das er aufhebt,
und der Libanon reicht nicht hin zum Brennholz, und sein Getier genügt nicht zum Brandopfer (für ihn).
Alle Völker sind wie ein Nichts vor ihm, als nicht vorhanden und als eine Null werden sie von ihm geachtet.
Mit wem wollt ihr also Gott vergleichen und was als Ebenbild ihm an die Seite stellen?
Etwa ein Götzenbild, das ein Werkmeister gegossen und das ein Goldschmied mit Gold überzogen und Silberkettchen darangelötet hat?
Wer für ein solches Weihgeschenk zu arm ist, wählt sich ein Stück Holz aus, das nicht morsch wird, sucht sich einen geschickten Künstler, damit er ihm ein Gottesbild anfertige, das nicht wackelt.
Wisst ihr’s denn nicht? Habt ihr nichts davon gehört? Ist es euch nicht von Anbeginn an verkündet worden? Habt ihr nicht begriffen, was die Grundfesten der Erde lehren?
Er ist es, der da thront über dem Rund der Erde, während ihre Bewohner winzig wie Heuschrecken sind; er ist es, der den Himmel wie einen Schleier ausgespannt und ihn wie ein Zelt zum Wohnen ausgebreitet hat;
er ist es, der Fürsten (oder: Gewalthaber) in nichts verwandelt und Herrscher der Erde in Armseligkeit versetzt:
kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat sich ihr Stamm in die Erde eingewurzelt, da bläst er sie an, dass sie verdorren, und ein Sturmwind rafft sie hinweg wie Spreu.
„Wem wollt ihr mich also gleichstellen, dass ich ihm gleich wäre?“ fragt der Heilige.
Denn dazu seid ihr berufen worden, weil auch Christus für euch gelitten und euch (dadurch) ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolget.
Er hat keine Sünde getan, auch ist kein Trug in seinem Munde gefunden worden;
er hat, wenn er geschmäht wurde, nicht wieder geschmäht und, als er litt, keine Drohungen ausgestoßen, sondern es dem anheimgestellt, der gerecht richtet.