Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Aber der HERR antwortete mir: „Wenn auch Mose und Samuel vor mich träten, würde mein Herz sich doch diesem Volke nicht zuwenden: schaffe sie mir aus den Augen, sie sollen weggehen!
Wenn sie dich dann fragen: ‚Wohin sollen wir gehen?‘, so antworte ihnen: ‚So hat der HERR gesprochen: Wer für den Tod (d.h. die Pest) bestimmt ist, gehe zum Tode! Wer für das Schwert (bestimmt ist), zum Schwerte! Wer für den Hunger, zum Hunger! Und wer für die Gefangenschaft, zur Gefangenschaft!‘
Da ließ sich der HERR durch den Mund seiner Knechte, der Propheten, so vernehmen:
„Weil Manasse, der König von Juda, diese Greuel verübt hat, die ärger sind als alles, was die Amoriter vordem getan haben; und weil er auch Juda durch seinen Götzendienst zur Sünde verführt hat,
darum hat der HERR, der Gott Israels, so gesprochen: ‚Wisset wohl: ich will Unglück über Jerusalem und Juda kommen lassen, dass allen, die davon hören, beide Ohren gellen sollen!
Und zwar will ich über Jerusalem die Messschnur ziehen wie (vordem) über Samaria und will die Setzwaage stellen wie beim Hause Ahabs, und ich will Jerusalem ausscheuern, wie man eine Schüssel ausscheuert und sie nach dem Ausscheuern auf ihre Oberseite umkehrt.
Und ich will den Überrest meines Eigentumsvolkes verstoßen und sie in die Gewalt ihrer Feinde fallen lassen, dass sie allen ihren Feinden zum Raub und zur Beute werden sollen,
zur Strafe dafür, dass sie getan haben, was mir missfällt, und mich immerfort zum Zorn gereizt haben seit der Zeit, wo ihre Väter aus Ägypten ausgezogen sind, bis auf den heutigen Tag!‘“
Und doch hat Gott der HERR so gesprochen: „Trotz alledem, wenn ich meine vier schlimmen Strafgerichte: Schwert und Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem hereinbrechen lasse, um Menschen samt Vieh darin auszurotten,
Schrecklich ist es, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen (vgl. 5.Mose 32,39-41).
Solange nun Mose seinen Arm hochhielt, hatten die Israeliten die Oberhand; sobald er aber seinen Arm ruhen (= sinken) ließ, waren die Amalekiter siegreich.
Als nun schließlich die Arme Moses erlahmten, nahmen sie einen Stein und legten den unter ihn, und er setzte sich darauf; dann stützten Aaron und Hur seine Arme, der eine auf dieser, der andere auf jener Seite; so blieben seine Arme fest bis zum Sonnenuntergang,
so dass Josua die Amalekiter und ihr Kriegsvolk mit der Schärfe des Schwertes niederhieb.
Mose aber suchte den HERRN, seinen Gott, zu besänftigen, indem er sagte: „Warum, o HERR, soll dein Zorn gegen dein Volk entbrennen, das du mit großer Kraft und starkem Arm aus dem Land Ägypten herausgeführt hast?
Warum sollen die Ägypter sagen: ‚In böser Absicht (oder: zum Unheil) hat er sie hinausgeführt, um sie in den Bergen umkommen zu lassen und sie vom Erdboden zu vertilgen‘? Lass ab von deiner Zornesglut und lass dir das Unheil leid sein, das du deinem Volk zugedacht hast!
Denke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst zugeschworen und verheißen hast: ‚Ich will eure Nachkommenschaft so zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und will dies ganze Land, von dem ich geredet habe, euren Nachkommen zu ewigem Besitz geben.‘“
Da ließ der HERR sich das Unheil leid sein, das er seinem Volk zugedacht hatte.
Da erwiderte Mose dem HERRN: „Die Ägypter haben es vernommen, dass du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte hergeführt hast,
und man wird es auch den Bewohnern dieses Landes sagen, welche gehört haben, dass du, HERR, inmitten dieses Volkes weilst, dass du dich ihm Auge in Auge offenbarst und dass deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule bei Tage und in einer Feuersäule bei Nacht vor ihnen herziehst.
Wenn du nun dieses Volk wie einen Mann tötest, so werden die Völkerschaften, welche die Kunde von dir vernommen haben, laut aussprechen:
‚Weil der HERR nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste abgeschlachtet!‘
So möge sich denn jetzt deine Kraft, o HERR, groß erweisen, wie du es verheißen hast, als du sagtest (2.Mose 34,6-7):
‚Der HERR ist langmütig und reich an Gnade; er vergibt Unrecht und Übertretung, lässt aber auch den Schuldigen keineswegs ungestraft, sondern sucht die Schuld der Väter an den Kindern heim bis ins dritte und vierte Glied.‘
So vergib doch diesem Volk seine Schuld nach deiner großen Gnade und so, wie du diesem Volke von Ägypten an bis hierher verziehen hast!“
Da antwortete der HERR: „Ich habe ihm vergeben, wie du es erbeten hast.
Da nahm Samuel ein Milchlamm und brachte es dem HERRN als Ganzopfer dar; dabei flehte Samuel laut für Israel zum HERRN, und der HERR erhörte ihn.
Es ist jetzt doch die Zeit der Weizenernte; ich will aber den HERRN anrufen, er möge Donnerschläge und Regen kommen lassen; dann werdet ihr erkennen und einsehen, ein wie großes Unrecht ihr vor den Augen des HERRN begangen habt, indem ihr einen König für euch verlangtet!“
Als dann Samuel den HERRN anrief, ließ dieser an jenem Tage Donner und Regen (d.h. ein Gewitter) kommen, so dass das ganze Volk in große Furcht vor dem HERRN und vor Samuel geriet.
Da richtete das ganze Volk die Aufforderung an Samuel: „Lege Fürbitte für deine Knechte bei dem HERRN, deinem Gott, ein, dass wir nicht zu sterben brauchen, weil wir zu allen unsern Sünden auch noch das Unrecht hinzugefügt haben, einen König für uns zu verlangen!“