Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sagte (zu Joab): „Ich möchte gern hinlaufen und dem König die Botschaft bringen, dass der HERR ihm den Sieg über seine Feinde verliehen hat!“
Aber Joab erwiderte ihm: „Du bist heute nicht der rechte Mann für diese Botschaft; ein andermal magst du Bote sein, aber heute darfst du die Botschaft nicht überbringen, weil ja der Sohn des Königs tot ist.“
Hierauf befahl Joab seinem Mohren: „Gehe hin, melde dem König, was du gesehen hast!“ Da warf sich der Mohr vor Joab nieder und eilte davon.
Aber Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte nochmals zu Joab: „Mag kommen, was da will: lass doch auch mich hinter dem Mohren herlaufen!“ Joab entgegnete: „Wozu willst du denn laufen, mein Sohn? Dir wird doch kein Botenlohn ausgezahlt werden.“
Er antwortete: „Mag kommen, was da will: ich laufe!“ Da sagte Joab zu ihm: „Nun, so laufe!“ Da schlug Ahimaaz den Weg durch die Jordanaue ein und überholte den Mohren.
David aber saß gerade inmitten der beiden Torpforten (= inmitten der Torhalle), während der Späher auf der Mauer nach dem Tordach zu ging. Als dieser nun Ausschau hielt, sah er einen einzelnen Mann heranlaufen.
Da meldete es der Späher dem König durch Zuruf. Der König sagte: „Wenn es nur einer ist, so hat er gute Nachricht zu überbringen.“ Während nun jener immer näher kam,
sah der Späher noch einen zweiten Mann heranlaufen und rief ins Tor hinein: „Ich sehe noch einen zweiten Mann allein heranlaufen!“ Da sagte der König: „Auch der bringt gute Botschaft.“
Der Späher rief dann weiter: „Am Laufen des ersten glaube ich Ahimaaz, den Sohn Zadoks, zu erkennen!“ Der König sagte: „Das ist ein braver Mann: der kommt gewiss mit guter Botschaft!“
Ahimaaz aber rief dem König zu: „Sieg!“ Dann warf er sich vor dem Könige mit dem Gesicht zur Erde nieder und rief aus: „Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der die Männer dahingegeben hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben!“
Der König aber fragte: „Geht es dem jungen Manne, dem Absalom, gut?“ Ahimaaz antwortete: „Ich sah ein großes Getümmel, als des Königs Diener Joab deinen Knecht absandte, weiß aber nicht, was da vorging.“
Der König entgegnete: „Tritt ab und bleibe hier stehen!“ Da trat er ab und stellte sich abseits,
als auch schon der Mohr ankam und ausrief: „Mein Herr, der König, lasse sich die Freudenbotschaft melden, dass der HERR dir heute den Sieg über alle verliehen hat, die sich gegen dich empört haben!“
Da fragte der König den Mohren: „Geht es dem jungen Manne, dem Absalom, gut?“ Der Mohr antwortete: „Wie dem jungen Manne, so möge es den Feinden des Königs, meines Herrn, und allen ergehen, die sich in böser Absicht gegen dich auflehnen!“