Da sagte ihre Schwiegermutter Noomi zu ihr: „Liebe Tochter, ich muss dir doch ein sicheres Heim verschaffen, damit du gut versorgt bist.
Nun denn, Boas, dessen Mägden du dich angeschlossen hast, gehört zu unserer Verwandtschaft; der worfelt gerade diese Nacht die Gerste auf der Tenne.
So bade und salbe dich denn, lege deine besten Kleider an und gehe zur Tenne hinab, lass dich aber von dem Manne nicht eher bemerken, als bis er mit Essen und Trinken fertig ist.
Wenn er sich dann schlafen legt, so achte auf den Ort, wohin er sich legt; dann gehe hin, hebe die Decke zu seinen Füßen auf und lege dich dort nieder; er wird dir dann schon sagen, was du zu tun hast.“
Sie antwortete ihr: „Ganz nach deiner Weisung will ich tun!“
Sie ging also zur Tenne hinab und machte es genau so, wie ihre Schwiegermutter ihr angegeben hatte.
Als Boas nämlich gegessen und getrunken hatte und guter Dinge geworden war, legte er sich am Ende (oder: Rande) des Getreidehaufens schlafen; da kam sie leise heran, deckte den Platz zu seinen Füßen auf und legte sich dort nieder.
Da, um Mitternacht, fuhr der Mann aus dem Schlafe auf, und als er sich vorbeugte, sah er ein Weib zu seinen Füßen liegen.
Als er nun fragte: „Wer bist du?“, antwortete sie: „Ich bin Ruth, deine Magd; breite also deinen Fittich (= Schutz) über deine Magd aus; denn du bist Löser für mich!“
Da erwiderte er: „Gesegnet seist du vom HERRN, meine Tochter! Du hast deine Liebe (zu Noomi) zuletzt noch schöner betätigt als früher, indem du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, sie seien arm oder reich.
Und nun, meine Tochter, sei ohne Angst! Alles, was du wünschest, will ich für dich tun; wissen doch alle Leute, die in unserm Ort auf dem Marktplatze am Stadttor zusammenkommen, dass du ein sittsames Weib bist.
Nun bin ich ja allerdings ein Löser für dich; aber es ist noch ein anderer Löser vorhanden, der näher mit dir verwandt ist als ich.
Bleibe über Nacht hier; morgen wird sich’s dann finden: wenn er dich lösen will, gut, so mag er es tun! Hat er aber keine Lust dazu, so will ich dich lösen, so wahr der HERR lebt! Bleibe nur liegen bis zum Morgen!“
So blieb sie denn zu seinen Füßen liegen bis zum Morgen; dann stand sie auf, ehe noch ein Mensch den andern erkennen konnte; er dachte nämlich: „Es braucht nicht bekanntzuwerden, dass ein Weib auf die Tenne gekommen ist.“
Dann sagte er: „Nimm den Überwurf, den du anhast, und halte ihn fest.“ Als sie ihn nun hinhielt, maß er ihr sechs Maß Gerste ab und lud sie ihr auf. So ging sie in die Stadt.
Als sie nun zu ihrer Schwiegermutter heimkam, fragte diese: „Wie ist es dir ergangen, liebe Tochter?“ Da erzählte sie ihr alles, wie der Mann sich gegen sie verhalten hatte,
und schloss mit den Worten: „Diese sechs Maß Gerste hat er mir gegeben; denn er sagte: ‚Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter zurückkommen.‘“
Da sagte diese: „Warte nur ruhig ab, liebe Tochter, bis du erfährst, wie die Sache abläuft! Denn der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache heute noch zur Entscheidung gebracht hat.“
Querverweise zu Ruth 3,13 Rt 3,13
Da erwiderte Noomi ihrer Schwiegertochter: „Gesegnet sei er vom HERRN, der seine Güte weder den noch Lebenden noch den schon Toten entzogen hat!“ Dann fuhr Noomi fort: „Der Mann ist mit uns nahe verwandt; er ist einer von unsern Lösern.“
Da rief (Gideon) aus: „Das waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter! So wahr der HERR lebt: hättet ihr sie am Leben gelassen, so wollte ich euch auch nicht ums Leben bringen!“
Da fuhr Boas fort: „Sobald du das Stück Land von Noomi erwirbst, hast du auch die Moabitin Ruth, die Witwe des Verstorbenen, erkauft, um das Geschlecht des Verstorbenen auf seinem Erbbesitz fortzupflanzen.“
und wenn du ‚So wahr der HERR lebt!‘ in Wahrheit, in Treue und Aufrichtigkeit schwörst, sollen die Heidenvölker mit deinem Namen sich segnen und dein Glück sich wünschen!“
„Wenn Brüder beisammen wohnen und einer von ihnen stirbt, ohne einen Sohn zu hinterlassen, so soll sich die Ehefrau des Verstorbenen nicht nach auswärts an einen fremden Mann verheiraten, sondern ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie zu seiner Frau nehmen und die Schwagerehe mit ihr vollziehen;
der erste Sohn aber, den sie dann gebiert, soll auf den Namen seines verstorbenen Bruders (in die Geschlechtsregister) eingetragen werden, damit dessen Name in Israel nicht ausstirbt.
Wenn aber der Mann sich nicht dazu verstehen will, seine Schwägerin zu heiraten, so soll seine Schwägerin ans Tor zu den Ältesten hingehen und sagen: ‚Mein Schwager weigert sich, den Namen seines Bruders in Israel fortzupflanzen: er will die Schwagerehe nicht mit mir eingehen!‘
Dann sollen die Ältesten der betreffenden Ortschaft ihn rufen lassen und ihm Vorstellungen machen; und wenn er trotzdem darauf besteht und erklärt: ‚Ich bin nicht geneigt, sie zu heiraten!‘,
so soll seine Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten, soll ihm den Schuh vom Fuß ziehen, ihm ins Angesicht speien und laut ausrufen: ‚So soll es dem Mann (oder: einem jeden) ergehen, der das Haus seines Bruders nicht bauen will!‘
Meinerseits aber rufe ich Gott zum Zeugen gegen meine Seele an, dass ich (nur) aus Schonung für euch noch nicht wieder nach Korinth gekommen bin.
„Meister, Mose hat geboten (5.Mose 25,5): ‚Wenn jemand kinderlos stirbt, so soll sein Bruder (als Schwager) dessen Frau (= Witwe) heiraten und für seinen Bruder das Geschlecht fortpflanzen.‘
Nun lebten sieben Brüder bei uns; der erste (= älteste), der sich verheiratet hatte, starb und hinterließ, weil er keine Kinder hatte, seine Frau seinem Bruder;
ebenso auch der zweite und der dritte, schließlich alle sieben;
zuletzt nach allen starb auch die Frau.
Menschen schwören bekanntlich bei dem Höheren, und der Eid dient ihnen zur Bekräftigung, so dass alle Widerrede ausgeschlossen ist.