Hierauf aber bestellte der Herr noch siebzig andere (Jünger) und sandte sie paarweise vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst zu gehen gedachte (oder: kommen würde).
Er sagte zu ihnen: „Die Ernte ist groß, aber klein die Zahl der Arbeiter; darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld sende!
Geht hin! Seht, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe.
Nehmt keinen Geldbeutel mit euch, auch keinen Ranzen (oder: keine Reisetasche) und keine Schuhe, und lasst euch unterwegs mit niemand in lange Begrüßungen ein.
Wo ihr in ein Haus eintretet, da sagt zuerst: ‚Friede (sei) mit diesem Hause!‘
Wenn dann dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm gewünscht habt, auf ihm ruhen; andernfalls wird euer Friedensgruß zu euch zurückkehren.
In demselben Hause bleibt dann und esst und trinkt, was man euch bietet; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert (= hat Anspruch auf Lohn). Geht nicht aus einem Hause weg in ein anderes;
und wo ihr in einer Stadt einkehrt und man euch aufnimmt, soesst, was man euch vorsetzt,
und heilt die Kranken daselbst und sagt zu den Stadtbewohnern: ‚Das Reich Gottes ist nahe zu euch herbeigekommen!‘
Wo ihr aber in einer Stadt einkehrt und man euch nicht aufnimmt, so geht auf ihre Straßen hinaus und sagt:
‚Sogar den Staub, der sich uns aus eurer Stadt an die Füße gehängt hat, wischen wir ab, damit er euch verbleibt, doch das sollt ihr wissen, dass das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist!‘
Ich sage euch: Es wird Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen als der betreffenden Stadt!
Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst, in Sack und Asche sitzend, Buße getan (oder: sich bekehrt; Mt 3,2).
Doch es wird Tyrus und Sidon beim Gericht erträglicher ergehen als euch.
Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zum Totenreich wirst du hinabgestoßen werden! (Jes 14,13-15)
Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.“
Die Siebzig kehrten dann voller Freude zurück und sagten: „Herr, auch die bösen Geister sind uns kraft (= infolge der Verwendung) deines Namens gehorsam (= untertan)!“
Da antwortete er ihnen: „Ich habe den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel herabgestürzt gesehen.
Ihr wisst: ich habe euch die Macht verliehen, auf Schlangen und Skorpione zu treten (Ps 91,13), und Macht über das ganze Heer des Widersachers, und keinen Schaden wird er euch irgendwie zufügen können.
Doch nicht darüber freuet euch, dass die Geister euch gehorsam (= untertan) sind; freut euch vielmehr darüber, dass eure Namen im Himmel eingeschrieben stehen!“
In eben dieser Stunde jubelte Jesus durch den heiligen Geist mit den Worten: „Ich preise dich (oder: danke dir), Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Klugen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast; ja, Vater, denn so ist es dir wohlgefällig gewesen.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem der Sohn ihn (oder: es) offenbaren will.“ –
Dann wandte er sich zu den Jüngern besonders und sagte: „Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr seht!
Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige haben gewünscht, das zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und das zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.“
Da trat ein Gesetzeslehrer auf, um ihn zu versuchen, und fragte: „Meister, was muss ich tun, um ewiges Leben zu ererben?“
Jesus erwiderte ihm: „Was steht im Gesetz geschrieben? Wie lauten da die Worte?“
Er gab zur Antwort: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit aller deiner Kraft und mit deinem ganzen Denken“ (5.Mose 6,5) und „deinen Nächsten wie dich selbst“ (3.Mose 19,18).
Jesus sagte zu ihm: „Du hast richtig geantwortet; tu das, so wirst du leben!“
Jener wollte sich aber rechtfertigen und sagte zu Jesus: „Ja, wer ist denn mein Nächster?“
Da erwiderte Jesus: „Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel Räubern in die Hände; die plünderten ihn aus, schlugen ihn blutig, ließen ihn halbtot liegen und gingen davon.
Zufällig kam ein Priester jene Straße hinabgezogen und sah ihn liegen, ging aber vorüber.
Ebenso kam auch ein Levit an die Stelle und sah ihn, ging aber vorüber.
Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam in seine Nähe, und als er ihn sah, fühlte er Mitleid mit ihm;
er trat an ihn heran und verband ihm die Wunden, wobei er Öl und Wein darauf goss; dann setzte er ihn auf sein Maultier, brachte ihn in eine Herberge und verpflegte ihn.
Am folgenden Morgen holte er zwei Denare (= Silberstücke) heraus (aus seinem Beutel), gab sie dem Wirt und sagte: ‚Verpflege ihn, und was es dich etwa mehr kostet, will ich dir bei meiner Rückkehr ersetzen.‘
Wer von diesen dreien hat sich nun nach deiner Ansicht dem unter die Räuber Gefallenen als Nächster erwiesen?“
Jener antwortete: „Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat.“ Da sagte Jesus zu ihm: „So gehe hin und handle du ebenso!“
Als sie dann weiterwanderten, kam er in ein Dorf, und eine Frau namens Martha nahm ihn in ihr Haus auf.
Diese hatte eine Schwester namens Maria, die sich zu den Füßen des Herrn niederließ und seinen Worten zuhörte;
Martha dagegen ließ sich durch vielerlei Dienstleistungen für die Bewirtung in Anspruch nehmen. Nun trat sie zu ihm und sagte: „Herr, machst du dir nichts daraus, dass meine Schwester die Bedienung mir allein überlassen hat? Sage ihr doch, sie möge mir zur Hand gehen!“
Aber der Herr gab ihr zur Antwort: „Martha, Martha! Du machst dir [Sorge und] Unruhe um vielerlei;
aber nur eins ist nötig. Denn Maria hat das gute Teil erwählt: das soll ihr nicht genommen werden.“
Querverweise zu Lukas 10,31 Lk 10,31
So ging sie denn hin und las auf dem Felde hinter den Schnittern her auf, und der Zufall wollte es, dass das Grundstück dem Boas gehörte, der aus der Familie Elimelechs stammte.
die Propheten prophezeien als Lügendiener, und die Priester schalten mit ihnen Hand in Hand, und mein Volk hat es gern so! Was werdet ihr aber tun, wenn es damit zu Ende geht?
„Dem Verzweifelnden gebührt Liebe von seinem Nächsten, selbst wenn er die Furcht vor dem Allmächtigen preisgibt.
Meine Freunde aber haben sich treulos bewiesen wie ein Wildbach, wie die Rinnsale von Wildbächen, die (in der Regenzeit) überströmen,
die trübe vom Eiswasser dahinfließen, wenn der (geschmolzene) Schnee sich in ihnen birgt;
doch zur Zeit, wo die Sonnenglut sie trifft, versiegen sie: wenn es heiß wird, sind sie spurlos verschwunden.
Da schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, verdunsten in die leere Luft und verlieren sich.
Die Handelszüge (= Karawanen) von Thema (Jes 21,14) schauen nach ihnen aus, die Wanderzüge der Sabäer (1,15) setzen ihre Hoffnung auf sie,
werden jedoch in ihrem Vertrauen betrogen: sie kommen hin und sehen sich getäuscht.
So seid auch ihr jetzt ein Nichts für mich geworden: ihr seht das Schreckliche und seid fassungslos!
berichtete ihm der junge Mann, der ihm die Meldung brachte: „Ich kam ganz zufällig auf das Gebirge Gilboa; da sah ich plötzlich Saul, der sich auf seinen Speer stützte, während die Wagen und Reiter ihn eingeholt hatten (oder: auf ihn zu jagten).
„Vernehmt dieses, ihr Priester, und merkt auf, ihr vom Hause Israel! Und ihr (Herren) vom Hofe des Königs, gebt acht! Denn euch steht das Gericht bevor, weil ihr eine Schlinge für Mizpa geworden seid und ein ausgespanntes Fangnetz auf dem Thabor
Mein Herz pocht stürmisch, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen, auch das ist dahin!
Wiederum habe ich unter der Sonne gesehen, dass nicht dem Schnellsten der Sieg (= Preis) im Wettlauf und nicht dem Tapfersten der Sieg im Kriege zuteil wird, auch nicht den Weisen das Brot und nicht den Verständigen der Reichtum, auch nicht den Einsichtsvollen die Gunst, sondern sie sind alle von Zeit und Umständen abhängig.
und wie Straßenräuber auflauern, so mordet die Genossenschaft (oder: Rotte) der Priester auf der Straße nach Sichem; ja, Schändliches haben sie verübt!
Meine Freunde und Genossen stehen abseits von meinem Elend, und meine nächsten Verwandten halten sich fern.
„O schlösse doch lieber einer von euch gleich die Tore (des Tempels) zu, damit ihr nicht vergeblich Feuer auf meinem Altar anzündet! Ich habe kein Wohlgefallen an euch“ – so spricht der HERR der Heerscharen –, „und Opfergaben mag ich von eurer Hand nicht annehmen!
Die Schmach hat mir das Herz gebrochen, so dass ich verzweifle; ich hoffte auf Mitleid, aber vergebens, und auf Tröster, doch ich habe keine gefunden;
Blick’ ich nach rechts und halte Umschau: ach, da ist keiner, der mich versteht (oder: kennt)! Verschlossen ist mir jede Zuflucht: niemand fragt nach mir!
Wer sein Ohr vor dem Hilferuf des Armen verstopft, der wird ebenfalls, wenn er selber ruft, kein Gehör finden. –
Rette die, welche (unschuldig) zum Tode geschleppt werden, und die zur Hinrichtung Wankenden – o befreie sie doch!
Wolltest du sagen: „Wir haben ja nichts davon gewusst“: wird nicht er, der die Herzen wägt (= prüft), es durchschauen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen? Ja, er wird jedem nach seinem Tun vergelten.
Denn das Gericht verfährt erbarmungslos gegen den, der kein Erbarmen geübt hat; die Barmherzigkeit dagegen rühmt sich gegen das Gericht (= erweist sich dem Gericht überlegen, oder: triumphiert über das Gericht).
Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand behauptet, Glauben zu besitzen, dabei aber keine Werke (aufzuweisen) hat? Vermag etwa der Glaube ihn zu retten?
Wenn z.B. ein Bruder oder eine Schwester keine Kleidung hat und an der täglichen Nahrung Mangel leidet
und dann jemand von euch zu ihnen sagt: „Geht hin in Frieden, wärmt euch (= kleidet euch warm) und esst euch satt!“, ohne ihnen jedoch das zu geben, was ihr Leib bedarf: welchen Nutzen hat das für sie?
Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns hingegeben hat; so sind nun auch wir verpflichtet, das Leben für die Brüder hinzugeben.
Wenn jemand aber die Güter dieser Welt besitzt und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt: wie bleibt da die Liebe Gottes (d.h. zu Gott) in ihm?
Kindlein, lasst uns nicht mit Worten und nicht mit der Zunge lieben, sondern mit der Tat und in Wahrheit!