Jesus kehrte dann, voll heiligen Geistes, vom Jordan zurück und wurde vom Geist vierzig Tage lang in der Wüste (umher) geführt
und dabei vom Teufel versucht. Er aß in diesen Tagen nichts, so dass ihn hungerte, als sie zu Ende waren.
Da sagte der Teufel zu ihm: „Bist du Gottes Sohn, so gebiete diesem Steine hier, er solle zu Brot werden!“
Doch Jesus antwortete ihm: „Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): ‚Nicht vom Brot allein wird (oder: soll) der Mensch leben!‘“
Hierauf führte ihn der Teufel in die Höhe (= auf einen hohen Berg), zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises
und sagte zu ihm: „Dir will ich diese ganze Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und ich kann sie geben, wem ich will.
Wenn du also vor mir (niederfällst und mich) anbetest, so soll sie ganz dir gehören.“
Da gab ihm Jesus zur Antwort: „Es steht geschrieben (5.Mose 6,13-14): ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!‘“
Hierauf führte der Teufel ihn nach Jerusalem, stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sagte zu ihm: „Bist du Gottes Sohn, so stürze dich von hier hinab!
Denn es steht geschrieben (Ps 91,11-12): ‚Er wird seine Engel für dich entbieten, dass sie dich behüten,
und sie werden dich auf den Armen tragen, damit du mit deinem Fuß an keinen Stein stoßest.‘“
Da antwortete ihm Jesus: „Es ist gesagt (5.Mose 6,16): ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!“
Als der Teufel nun mit allen Versuchungen zu Ende war, ließ er von ihm ab bis zu einer gelegenen Zeit.
Jesus kehrte dann in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Umgegend.
Er lehrte in ihren (= den dortigen) Synagogen und wurde (wegen seiner Lehre) von allen gepriesen.
So kam er denn auch nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, ging dort nach seiner Gewohnheit am nächsten Sabbattage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.
Da reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja; und als er das Buch aufrollte, traf er auf die Stelle, wo geschrieben steht (Jes 61,1-2; 58,6):
„Der Geist des Herrn ist über mir (oder: ruht auf mir), weil er mich gesalbt (= ausgerüstet) hat, damit ich den Armen die frohe Botschaft bringe; er hat mich gesandt, um den Gefangenen die Freilassung und den Blinden die Verleihung des Augenlichts zu verkünden, die Unterdrückten in Freiheit zu entlassen,
ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.“
Nachdem er dann das Buch wieder zusammengerollt und es dem Diener zurückgegeben hatte, setzte er sich, und aller Augen in der Synagoge waren gespannt auf ihn gerichtet.
Da begann er seine Ansprache an sie mit den Worten: „Heute ist dieses Schriftwort, das ihr soeben vernommen habt, zur Erfüllung gekommen!“
Und alle stimmten ihm zu und staunten über die Worte der Gnade (oder: über die holdseligen Worte), die aus seinem Munde kamen, und sagten: „Ist dieser nicht der Sohn Josephs?“
Da antwortete er ihnen: „Jedenfalls werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: ‚Arzt, mache dich selber gesund!‘ Alle die großen Taten, die (von dir), wie wir gehört haben, in Kapernaum vollbracht worden sind, die vollführe auch hier in deiner Vaterstadt!“
Er fuhr dann aber fort: „Wahrlich ich sage euch: Kein Prophet ist in seiner Vaterstadt willkommen.
In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen gab es in Israel in den Tagen Elias, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen blieb, so dass eine große Hungersnot über die ganze Erde kam;
und doch wurde Elia zu keiner einzigen von ihnen gesandt, sondern nur nach Sarepta im Gebiet von Sidon zu einer Witwe (1.Kön 17,1.9).
Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und doch wurde kein einziger von ihnen gereinigt, sondern nur der Syrer Naeman (2.Kön 5,14).“
Als sie das hörten, gerieten alle, die in der Synagoge anwesend waren, in heftigen Zorn:
sie standen auf, stießen ihn aus der Stadt hinaus und führten ihn an den Rand (oder: auf einen Vorsprung) des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn dort hinabzustürzen.
Er ging aber mitten durch sie hindurch und wanderte weiter.
Er begab sich dann nach der galiläischen Stadt Kapernaum hinab und lehrte sie dort am Sabbat.
Da gerieten sie über seine Lehre in Staunen, denn seine Rede beruhte auf (göttlicher) Vollmacht.
Nun war da in der Synagoge ein Mann, der von einem unreinen (= bösen) Geiste besessen war; der schrie laut auf:
„Ha! Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, um uns zu vernichten! Ich weiß wohl, wer du bist: der Heilige Gottes!“
Jesus bedrohte ihn mit den Worten: „Verstumme und fahre von ihm aus!“ Da warf der böse Geist den Mann mitten unter sie zu Boden und fuhr von ihm aus, ohne ihm irgendwelchen Schaden zuzufügen.
Da gerieten sie alle in Staunen; sie besprachen sich miteinander und sagten: „Was ist das für ein Machtwort? Mit (göttlicher) Vollmacht (oder: Herrschergewalt) und Kraft gebietet er den unreinen Geistern, und sie fahren aus!“
Und die Kunde von ihm verbreitete sich in alle Orte der Umgegend.
Nachdem er dann die Synagoge verlassen hatte, begab er sich in das Haus Simons. Dort war die Schwiegermutter Simons von hohem Fieber befallen, und man wandte sich ihretwegen an ihn.
Er trat also zu ihr, beugte sich über sie und bedrohte das Fieber: da wich es von ihr; sie stand sogleich vom Lager auf und bediente sie (bei der Mahlzeit).
Als dann die Sonne unterging, brachten alle, welche Kranke mit mancherlei Leiden hatten, sie zu ihm; er aber legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie.
Auch böse Geister fuhren von vielen aus, wobei sie laut schrien und ausriefen: „Du bist der Sohn Gottes!“ Er bedrohte sie jedoch und ließ sie nicht zu Worte kommen; denn sie wussten, dass er Christus (= der Messias) war.
Bei Tagesanbruch aber entwich er von dort und begab sich an einen einsamen Ort; doch die Volksmenge suchte nach ihm und kam zu ihm hin und wollte ihn zurückhalten, damit er nicht von ihnen wegginge.
Er aber sagte zu ihnen: „Ich muss auch den anderen Städten die Heilsbotschaft vom Reiche Gottes verkünden, denn dazu bin ich gesandt.“
So predigte er denn in den Synagogen des jüdischen Landes.
Querverweise zu Lukas 4,23 Lk 4,23
Oder wie darfst du zu deinem Bruder sagen: ‚Bruder, lass mich den Splitter, der in deinem Auge steckt, herausziehen‘, während du den Balken in deinem eignen Auge nicht gewahrst? Du Heuchler! Ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, dann magst du zusehen, dass du den Splitter herausziehst, der im Auge deines Bruders steckt.“
er verließ jedoch Nazareth und verlegte seinen Wohnsitz nach Kapernaum, das am See (Genezaret) liegt im Gebiet (d.h. Grenzgebiet) von Sebulon und Naphthali,
Als es nun an Wein mangelte, sagte die Mutter Jesu zu ihm: „Sie haben keinen Wein (mehr)!“
und als er in seine Vaterstadt (Nazareth) gekommen war, machte er in ihrer Synagoge durch seine Lehre solchen Eindruck auf sie, dass sie in Erstaunen gerieten und fragten: „Woher hat dieser solche Weisheit und die Machttaten (oder: Wunderkräfte)?
nun, andere Leute belehrst du, und dich selbst belehrst du nicht? Du predigst, man dürfe nicht stehlen, und stiehlst selbst?
Jesus zog dann in ganz Galiläa umher, indem er in ihren (= den dortigen) Synagogen lehrte, die Heilsbotschaft vom Reiche (Gottes) verkündigte und alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volke heilte;
Jesus antwortete ihr: „Was kümmern dich meine Angelegenheiten, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“
Er zog dann von dort weiter und kam in seine Vaterstadt (Nazareth), und seine Jünger begleiteten ihn.
Du sagst, man dürfe nicht ehebrechen, und brichst selber die Ehe? Du verabscheust die Götzenbilder und vergreifst dich doch räuberisch an ihren Tempeln (vgl. 5.Mose 7,25-26)?
Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zur Totenwelt wirst du hinabgestoßen werden (Jes 14,13.15). Denn wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die in dir geschehen sind, so stände es noch heutigen Tages.
Da ließ nun die Frau ihren Wasserkrug stehen, ging in die Stadt zurück und sagte zu den Leuten dort:
Doch ich sage euch: Dem Lande Sodom wird es am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als dir!“
Darum sagten seine Brüder zu ihm: „Mache dich von hier auf den Weg und begib dich nach Judäa, damit deine Jünger (= Anhänger) auch dort die Werke sehen, die du tust;
Da sagte Jesus zu ihm: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr überhaupt nicht!“
denn niemand wirkt doch in der Verborgenheit, wenn er sich in der Öffentlichkeit geltend machen will. Willst du überhaupt solche Tätigkeit ausüben, so zeige dich der Welt öffentlich“ –
„Denn wer hat den Sinn (= die Gedanken) des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?“ (Jes 40,13)
Oder „wer hat ihm zuerst etwas gegeben, wofür ihm Vergeltung zuteil werden müsste?“ (Hiob 41,2; Jer 23,18)
Daher kennen wir von jetzt ab niemand mehr nach dem Fleisch; nein, sogar wenn wir (früher) Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so.