(Dies ist) die Weissagung Obadjas (oder: die Offenbarung an Obadja). So hat Gott der HERR in Bezug auf Edom gesprochen: Eine Kunde haben wir vom HERRN vernommen, und eine Botschaft ist an die Völker gesandt worden: „Auf! Wir wollen uns gegen ihn (d.h. gegen Edom) erheben zum Kriege!“
„Wisse wohl: klein mache ich dich unter den Völkern; ganz verachtet sollst du sein!
Dein hochfahrender Sinn hat dich betört, der du in Felsklüften auf hohem Sitze wohnst und in deinem Herzen denkst: ‚Wer könnte mich zur Erde hinabstürzen?‘
Wenn du auch hoch horstetest wie der Adler und dein Nest zwischen den Sternen gebaut wäre, würde ich dich doch von dort herabholen!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Wenn Diebe bei dir eingebrochen wären oder nächtliche Räuber – ach, wie bist du zugrunde gerichtet! –, so würden sie doch nur soviel gestohlen haben, als sie bedurften; und wenn Weingärtner in deinen Weinberg eingebrochen wären, würden sie nicht eine Nachlese übriggelassen haben?
Nun aber – wie ist Esau (d.h. Edom) durchstöbert, wie sind seine verborgensten (= aufs beste versteckten) Schätze aufgewühlt worden!
Bis an die Landesgrenze haben dich alle deine Verbündeten getrieben; betrogen und vergewaltigt haben dich deine guten Freunde; die dein Brot aßen, legen dir Fallstricke.
„Fürwahr, an jenem Tage“ – so lautet der Ausspruch des HERRN – „werde ich die Weisen aus Edom verschwinden lassen und die Einsicht vom Berglande Esaus;
und deine tapferen Krieger, Theman, sollen verzagen, auf dass auch der letzte Mann aus dem Berglande Esaus ausgerottet wird!“
Wegen des an deinem Bruder Jakob verübten Frevels lastet Schande auf dir, und du wirst auf ewig vernichtet.
Damals, als du dabeistandest, als Ausländer sein Hab und Gut wegschleppten und Fremde (= Ausländer, Barbaren) in seine Tore einzogen und das Los über Jerusalem warfen, da bist auch du wie einer von ihnen gewesen.
Und doch hättest du deine Lust nicht sehen sollen am Tage deines Bruders, am Tage seines Missgeschicks, und hättest keine Schadenfreude über die Kinder Juda am Tage ihres Untergangs empfinden und deinen Mund nicht weit aufreißen dürfen am Tage ihrer Not!
Du hättest nicht in das Tor meines Volkes einziehen sollen am Tage seines Unglücks und auch nicht deine Lust sehen am Tage seines Unglücks, noch deine Hand nach seinem Hab und Gut ausstrecken dürfen am Tage seines Unglücks!
Auch hättest du dich nicht an den Talspalten (oder: Scheidewegen) aufstellen sollen, um seine Flüchtlinge niederzumachen, und hättest seine Entronnenen nicht ausliefern dürfen am Tage der Drangsal! 1:15b Wie du getan hast, wird dir wieder getan; was du verübt hast, fällt auf dein eigenes Haupt zurück!
Denn nahe ist der Tag des HERRN über (oder: für) alle Völker.
„Denn wie ihr (Judäer) auf meinem heiligen Berge (den Zornesbecher) habt trinken müssen, so sollen alle Völker fort und fort (ihn) trinken; ja, sie sollen trinken und taumeln und sollen werden, als wären sie nie gewesen!
Aber auf dem Berge Zion wird eine Rettung (d.h. eine gerettete Schar) sein, und er wird als heiliges Gebiet gelten, und die vom Hause Jakob werden ihren Besitz wieder einnehmen.“
Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein und das Haus Joseph eine Flamme; aber das Haus Esau wird zu einem Strohbündel werden, das von jenen angezündet und verzehrt wird, so dass vom Hause Esau nichts übrigbleibt; denn der HERR hat es ausgesprochen.
Und die im Südland Wohnenden werden das Bergland Esaus in Besitz nehmen und die in der Niederung Wohnenden das Philisterland; auch das Gefilde Ephraims und das Gefilde Samarias werden sie einnehmen, und Benjamin wird Gilead besetzen;
und die in die Gefangenschaft Geführten, diese Heerschar der Kinder Israel, werden Phönizien bis Sarepta hin erobern; und die aus Jerusalem in die Gefangenschaft Geführten, die sich in Sepharad befinden, werden die Städte des Südlandes in Besitz nehmen.
Dann werden sie als Befreier (oder: Sieger) auf den Berg Zion hinaufziehen, um Richter (= Herrscher) im Berglande Esaus zu sein (oder: um Gericht zu halten über das B.); das Königtum aber wird dem HERRN gehören.
Querverweise zu Obadja 3 Obad 3
Hochmut kommt vor dem Fall und hoffärtiger Sinn vor dem Sturz. –
Er war es auch, der die Edomiter im Salztal schlug, zehntausend Mann, und Sela (d.h. den Fels) im Sturm eroberte und dem Ort den Namen Joktheel (d.h. Gottestrümmer) beilegte, den er bis auf den heutigen Tag führt.
der du dachtest in deinem Sinn: ‚In den Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten, will auf dem Berge der Zusammenkunft (= dem Götterberge) mich niederlassen im äußersten Norden!
Ich will über die Wolkenhöhen hinauffahren, will mich dem Höchsten gleich machen!‘
Nun aber bist du ins Totenreich hinabgestürzt, in den hintersten Winkel der Grube!
Vor dem Sturz ist das Herz eines Menschen hochmütig, aber vor der Ehre schreitet die Demut einher. –
zehntausend andere aber, welche die Judäer lebendig gefangen genommen hatten, führten sie auf eine Felsenspitze und stürzten sie von der Felsenspitze hinab, so dass sie allesamt zerschmettert wurden.
und hast gesagt (oder: gedacht): „Ewig werde ich fortbestehen, eine Gebieterin für immer!“, so dass du dir dies nicht zu Herzen genommen und an das Ende davon nicht gedacht hast.
Hochmut wird einen Menschen erniedrigen; der Demütige dagegen wird Ehre erlangen. –
Nun aber höre dieses, du an Üppigkeit Gewöhnte, die du in Sorglosigkeit wohnst (oder: thronst), die da in ihrem Herzen sagt (oder: denkt): „Meinesgleichen gibt es sonst nicht! Ich werde nicht als Witwe dasitzen und Kinderlosigkeit nicht kennen lernen.“
Meine Hand hat nach dem Reichtum der Völker gegriffen wie nach einem Vogelnest, und wie man verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde eingesackt, ohne dass einer die Flügel regte oder den Schnabel aufsperrte und auch nur zu piepen wagte.“
Darf denn die Axt gegen den großtun, der mit ihr haut, oder darf die Säge sich brüsten gegen den, der sie zieht? Als ob der Stab den schwänge, welcher ihn erhebt, als ob der Stecken den aufhöbe, der nicht auch Holz ist!
Darum wird Gott, der HERR der Heerscharen, die Schwindsucht in Assyriens Wohlbeleibtheit senden, und unter seiner Herrlichkeit (= seinem herrlichen Besitz) wird ein Brand auflodern wie eine Feuersbrunst;
Was prahlst du mit deinen Tälern? Dein Tal ist überströmt, du abtrünnige Tochter, die im Vertrauen auf ihre Schätze sich rühmt: „Wer sollte an mich herankommen?“
„Wir haben gehört von Moabs Stolz, dem überaus hochfahrenden, von seinem Hochmut und seinem Stolz, von seinem Übermut und seinen eitlen Prahlereien.“
Soviel sie geprunkt und Üppigkeit getrieben hat, ebensoviel Qual und Leid fügt ihr zu! Weil sie in ihrem Herzen denkt: ‚Ich throne hier als Königin und bin keine Witwe und werde niemals Trauer erleben‘,
Wir haben von Moabs übergroßem Stolz gehört, von seinem Hochmut und seinem Stolz, von seinem Trotz und seinem hochfahrenden Sinn.
deshalb sollen ihre Plagen an einem Tage über sie kommen, Pest, Trauer und Hunger, und mit Feuer soll sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der das Urteil über sie gesprochen hat.“
„Ich kenne wohl“ – so lautet der Ausspruch des HERRN – „seinen Übermut und seine eitlen Prahlereien: ihr ganzes Tun ist unehrlich.“
Betört hat dich dein vermessener Sinn, weil du in Felsenklüften wohnst und Bergeshöhen besetzt hältst. „Wenn du auch dein Nest so hoch anlegst wie der Adler: ich stürze dich doch von dort hinab!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Wenn Edom sagt: ‚Wir sind zwar zertrümmert, werden aber die Trümmer wieder aufbauen!‘, so spricht der HERR der Heerscharen: Sie mögen bauen, ich aber werde niederreißen, und ihr Name wird lauten ‚das Land der Gottlosigkeit‘ und ‚das Volk, dem der HERR grollt für ewig‘.