Im elften Jahre, am ersten Tage des dritten Monats, erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
„Menschensohn, richte an den Pharao, den König von Ägypten, und an sein Gepränge (vgl. 30,10) folgende Worte.“
„‚Wem glichest du in deiner Größe? Ja, du warst einer Edeltanne gleich, einer Zeder auf dem Libanon, die schön von Geäst und mit beschattendem Laubwerk und hoch an Wuchs war, so dass ihr Wipfel bis in die Wolken hineinragte.
Das Wasser hatte sie groß wachsen lassen, die unterirdische Flut sie in die Höhe getrieben; denn deren Strömung ging rings um ihren Standort herum, während sie sonst nur Rinnsale an alle Bäume des Gefildes gelangen ließ.
Darum ragte ihr Wuchs über alle Bäume des Gefildes empor, und ihre Zweige wurden zahlreich und ihre Äste lang von der reichlichen Bewässerung, indem sie sich ausbreitete.
In ihren Zweigen nisteten alle Vögel des Himmels, unter ihrem Laubdach warfen alle wilden Tiere ihre Jungen, und in ihrem Schatten wohnten all die vielen Völker.
Schön war sie in ihrem hohen Wuchs, durch die Länge ihrer Zweige; denn ihre Wurzeln lagen an reichlichem Wasser.
Keine Zeder im Garten Gottes reichte an sie heran, die Zypressen kamen ihr nicht gleich mit ihren Zweigen, und die Platanen hatten nicht solche Äste wie sie: kein Baum im Garten Gottes konnte sich an Schönheit mit ihr vergleichen.
Ich hatte sie durch die Menge ihrer Zweige so schön gemacht, dass alle Bäume Edens im Garten Gottes neidisch auf sie waren.‘“
Darum hat Gott der HERR so gesprochen: „Weil sie so hochragend an Wuchs geworden war und ihren Wipfel bis in die Wolken hatte hineinragen lassen und ihr Sinn infolge ihres hohen Wuches hochfahrend geworden war,
so habe ich sie der Gewalt eines Mächtigen unter den Völkern preisgegeben, der mit ihr nach ihrer Bosheit verfahren soll: infolge ihrer Verfehlung habe ich sie verstoßen.“
Da haben Fremde sie umgehauen, die wildesten unter den Völkern, und haben sie hingeworfen; auf die Berge und in alle Täler sind ihre Zweige gefallen: ihre Äste lagen zerbrochen in allen Flusstälern des Landes, und alle Völker der Erde zogen aus ihrem Schatten hinweg und ließen sie unbeachtet liegen.
Auf ihren umgefallenen Stamm setzten sich alle Vögel des Himmels nieder, und an ihre Zweige machten sich alle Tiere des Feldes,
damit keine Bäume am Wasser sich forthin wegen ihres hohen Wuchses überheben möchten und ihren Wipfel bis in die Wolken hineinragen ließen und die Gewaltigen unter ihnen sich nicht stolz hinstellten in ihrer Hoheit, alle, die vom Wasser getränkt werden; denn sie sind alle dem Tode geweiht und müssen in das unterirdische Land hinab, mitten unter die anderen Menschenkinder, zu denen hin, die in die Grube hinabgefahren sind.
So hat Gott der HERR gesprochen: „An dem Tage, als sie in das Totenreich hinabfuhr, ließ ich die unterirdische Flut sich in Trauer um sie hüllen und hielt ihre Strömung zurück, so dass die reichlichen Wasser gehemmt wurden; den Libanon hüllte ich ihretwegen in ein Trauergewand, und alle Bäume des Gefildes mussten ihretwegen verschmachten.
Durch das Gedröhn ihres Sturzes machte ich die Völker erzittern, als ich sie in das Totenreich hinabsinken ließ zu den in die Grube Hinabgefahrenen; da trösteten sich im unterirdischen Lande alle Bäume Edens, die erlesensten und schönsten auf dem Libanon, alle, die vom Wasser getränkt wurden.
Auch sie mussten mit ihr in das Totenreich hinabfahren zu den vom Schwert Durchbohrten, die vordem als ihre Helfer in ihrem Schatten gewohnt hatten inmitten der Völker.
Wem glichest du also an Herrlichkeit und Größe unter den Bäumen Edens? Und doch wirst du mit den Bäumen Edens in das unterirdische Land hinabgestoßen werden; inmitten Unbeschnittener wirst du da bei den vom Schwert Erschlagenen liegen: das ist der Pharao und all sein Gepränge!“ (vgl. 30,10) – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
Querverweise zu Hesekiel 31,16 Hes 31,16
Infolge des Heranflutens (= der heranflutenden Menge) seiner Rosse wird ihr Staub dich bedecken; vom Getöse seiner Reiter und der Räder seiner Streitwagen werden deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore einzieht, wie man in eine eroberte Stadt einzieht.
„Menschensohn, stimme eine Totenklage an über das Gepränge (vgl. 30,10) Ägyptens und senke es hinab, du und die Töchter mächtiger Völker, in das unterirdische Land zu den in die Grube Hinabgefahrenen!“
„Vor wem hast du etwas voraus an Lieblichkeit (oder: Glück)? Fahre hinab und lass dich bei den Unbeschnittenen betten!
Mitten unter den vom Schwert Erschlagenen sollen sie hinsinken! Das Schwert ist schon dargereicht: schleppt Ägypten herbei und sein ganzes Gepränge!
Da werden die Vornehmsten unter den tapferen Kriegern mitten aus dem Totenreich heraus ihm samt seinen Helfern zurufen: Sie sind herabgekommen, sie liegen da, die Unbeschnittenen, vom Schwert erschlagen!‘“
„‚Dort ist Assur und sein ganzes Kriegsvolk; rings um ihn her liegen ihre Gräber: alle sind sie erschlagen, durch das Schwert gefallen.
Seine Gräber sind im tiefsten Grunde (oder: am äußersten Ende) der Grube untergebracht, und sein Kriegsvolk liegt rings um sein Grab herum; sie sind alle erschlagen, durch das Schwert gefallen, sie, die einstmals Schrecken verbreitet haben im Lande der Lebenden.
Dort ist Elam und alle seine Krieger rings um sein Grab her, lauter Erschlagene, durch das Schwert Gefallene, die als Unbeschnittene in das unterirdische Land hinabgefahren sind, sie, die einstmals Schrecken vor sich her im Lande der Lebenden verbreitet haben und jetzt ihre Schmach tragen müssen bei den in die Grube Hinabgefahrenen.
Mitten unter Erschlagenen hat man ihm (d.h. Elam) ein Lager angewiesen samt all seinen Kriegern, deren Gräber rings um ihn her liegen. Sie sind allesamt unbeschnitten, vom Schwert erschlagen, weil einstmals der Schrecken vor ihnen im Lande der Lebenden verbreitet war. So tragen sie nun ihre Schmach bei den in die Grube Hinabgefahrenen: mitten unter Erschlagene hat man sie hingelegt.
Dort sind Mesech und Thubal und alle ihre Krieger, deren Gräber rings um sie her liegen; sie sind allesamt unbeschnitten, vom Schwert erschlagen, sie, die einstmals Schrecken vor sich her im Lande der Lebenden verbreitet haben.
Sie liegen nicht bei den in der Vorzeit gefallenen Helden, die in ihrer vollen Kriegswehr in das Totenreich hinabgefahren sind, denen man ihre Schwerter unter das Haupt und ihre Schilde auf die Gebeine gelegt hat, weil einstmals ein Schrecken vor ihrer Heldenkraft im Lande der Lebenden geherrscht hat.
So wirst auch du (Ägypten) inmitten Unbeschnittener zerschmettert bei den vom Schwert Erschlagenen gebettet sein.
Dort ist Edom mit seinen Königen und all seinen Fürsten, die trotz ihres Heldentums den vom Schwert Erschlagenen beigesellt worden sind: sie müssen bei Unbeschnittenen liegen, bei den in die Grube Hinabgefahrenen.
Dort sind die Herrscher des Nordens insgesamt und alle Sidonier, die als Erschlagene hinabgefahren und trotz ihrer Furchtbarkeit, trotz ihres Heldentums zuschanden geworden sind. Da liegen sie nun als Unbeschnittene bei den vom Schwert Erschlagenen und müssen ihre Schmach tragen mit den in die Grube Hinabgefahrenen.‘“
„Wenn der Pharao diese alle erblickt, mag er sich über all seine Gepränge (vgl. 30,10) trösten; vom Schwert erschlagen ist der Pharao samt seiner ganzen Heeresmacht“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –,
„denn er hat Schrecken vor sich her verbreitet im Lande der Lebenden; darum wird er inmitten Unbeschnittener bei den vom Schwert Erschlagenen gebettet liegen, der Pharao und all sein Gepränge!“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
Ich hatte sie durch die Menge ihrer Zweige so schön gemacht, dass alle Bäume Edens im Garten Gottes neidisch auf sie waren.‘“
damit keine Bäume am Wasser sich forthin wegen ihres hohen Wuchses überheben möchten und ihren Wipfel bis in die Wolken hineinragen ließen und die Gewaltigen unter ihnen sich nicht stolz hinstellten in ihrer Hoheit, alle, die vom Wasser getränkt werden; denn sie sind alle dem Tode geweiht und müssen in das unterirdische Land hinab, mitten unter die anderen Menschenkinder, zu denen hin, die in die Grube hinabgefahren sind.
So hat Gott, der HERR, in Bezug auf Tyrus gesprochen: „Fürwahr, vom Dröhnen deines Falles, wenn die Erschlagenen (oder: tödlich Verwundeten) ächzen, wenn das Schwert in deiner Mitte mordet, werden die Meeresländer erbeben;
Nun aber bist du ins Totenreich hinabgestürzt, in den hintersten Winkel der Grube!
Wem glichest du also an Herrlichkeit und Größe unter den Bäumen Edens? Und doch wirst du mit den Bäumen Edens in das unterirdische Land hinabgestoßen werden; inmitten Unbeschnittener wirst du da bei den vom Schwert Erschlagenen liegen: das ist der Pharao und all sein Gepränge!“ (vgl. 30,10) – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
„Wenn der Pharao diese alle erblickt, mag er sich über all seine Gepränge (vgl. 30,10) trösten; vom Schwert erschlagen ist der Pharao samt seiner ganzen Heeresmacht“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –,
Vom lauten Geschrei deiner Steuerleute wird die weite Meeresfläche erbeben.
Sogar die Zypressen freuen sich über dich, die Zedern des Libanons: „Seitdem du dich schlafen gelegt hast, steigt niemand mehr herauf zu uns, um uns abzuhauen!“
Nun aber bist du ins Totenreich hinabgestürzt, in den hintersten Winkel der Grube!
Die Schilde seiner Krieger sind rot gefärbt, die Mannen in Scharlach gekleidet; es funkelt der Stahl an den Kriegswagen, sooft er sie zurüstet, und die Lanzen werden geschwungen.
Denn der Frevel am Libanon wird auf dir lasten und das Gemetzel unter den Tieren (oder: die Tierausrottung) dich in Schrecken setzen [wegen des vergossenen Menschenblutes und wegen deiner Gewalttaten an der Erde, an der Stadt und all ihren Bewohnern].
und ich werde alle Völker in Bewegung setzen, dass die Kostbarkeiten aller Heidenvölker herbeigebracht werden; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen!‘ – so spricht der HERR der Heerscharen.
Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert; jetzt aber hat er diese Verheißung gegeben (Hag 2,6): „Noch einmal werde ich nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erbeben machen.“
Das Wort „noch einmal“ weist auf die Umwandlung dessen hin, das erschüttert wird, weil es etwas Geschaffenes ist; es soll eben etwas Bleibendes entstehen, das nicht erschüttert werden kann.
Und in jener Stunde erfolgte ein starkes Erdbeben: der zehnte Teil der Stadt stürzte ein, und siebentausend Menschennamen (= namhafte Menschen; oder: Personen) fanden durch das Erdbeben ihren Tod; die übrigen aber gerieten in Furcht und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. –
„Und weinen und wehklagen werden um sie die Könige der Erde, die mit ihr gebuhlt und Üppigkeit getrieben haben, wenn sie den Rauch von ihrem Brande sehen;
von ferne werden sie aus Furcht vor ihrer Qual stehen und ausrufen: ‚Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du mächtige Stadt! In einer einzigen Stunde ist nun das Gericht über dich gekommen!‘
Auch die Kaufleute der Erde weinen und trauern um sie, weil jetzt niemand mehr ihre Waren kauft:
die Waren von Gold und Silber, von Edelsteinen und Perlen, von feiner Leinwand und Purpur, von Seide und Scharlach, all das duftende Thujaholz und alle die Geräte von Elfenbein, alle die Geräte von kostbarem Holz und Erz, von Eisen und Marmor;
auch Zimt und Haarbalsam und Räucherwerk, Salbe und Weihrauch, Wein und Öl, Feinmehl und Weizen, Zugvieh und Schafe, Pferde und Wagen, Menschenleiber (= Sklaven) und Menschenseelen.
Auch das Obst, an dem du deine Herzenslust hattest, ist dir verlorengegangen, und alles, was glänzt und prunkt, ist dir entschwunden und wird sicherlich nie wieder anzutreffen sein.
Die Kaufleute, die mit diesen Dingen Handel treiben und an ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual weinend und trauernd in der Ferne stehen
und ausrufen: ‚Wehe, wehe, du große Stadt, die du dich in feine Leinwand, in Purpur und Scharlach kleidetest und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt warst! O dass eine einzige Stunde diesen großen Reichtum verwüstet hat!‘
Und alle Steuermänner und alle Küstenfahrer, die Schiffsleute (= Ruderer) und alle, die auf dem Meer arbeiten (= ihr Gewerbe treiben), standen von fern
und riefen, als sie den Rauch von ihrem Brande sahen, laut aus: ‚Wo ist eine Stadt so groß, wie diese (war)!‘
Sie streuten sich Staub auf die Häupter und riefen unter Weinen und Wehklagen: ‚Wehe, wehe, du große Stadt, in der alle, die ihre Schiffe auf dem Meer haben, von ihrem Überfluss reich geworden sind! Ach, in einer einzigen Stunde ist sie verwüstet worden!‘“
„Frohlocke über sie, du Himmel und ihr Heiligen, ihr Apostel und Propheten, denn Gott hat das Strafgericht für euch an ihr vollzogen!“
Da hob ein starker Engel (vgl. 10,1) einen Stein auf, der so groß wie ein Mühlstein war, und schleuderte ihn ins Meer mit den Worten: „So wird mit gewaltigem Schwung die große Stadt Babylon weggeschleudert werden und nicht mehr zu finden sein!
Kein Klang von Harfenspielern und Sängern, von Flötenspielern und Posaunenbläsern wird je wieder in dir vernommen werden! Auch kein Künstler (oder: Meister) in irgendwelcher Kunst wird noch in dir gefunden und kein Schall von einer Mühle in dir gehört werden!
Kein Licht von einer Lampe wird noch in dir scheinen und kein Jubelruf eines Bräutigams und einer Braut sich in dir vernehmen lassen! Denn deine Kaufherren sind die Großen der Erde gewesen, und durch deine Giftmischereien (= Zauberkünste) sind alle Völker verführt worden;
und in ihr ist das Blut der Propheten und Heiligen und aller derer gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.“