Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
„Wie kommt ihr dazu, im Lande Israel diesen Spruch (= Spottvers) im Munde zu führen, dass ihr sagt: ‚Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne stumpf davon‘?
So wahr ich lebe!“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –: „ihr sollt fortan diesen Spruch in Israel nicht mehr im Munde führen!
Bedenkt wohl: alle Seelen gehören mir, die Seele des Vaters so gut wie die des Sohnes – beide gehören mir: die Seele, die da sündigt, die soll sterben!“ (vgl. Jer 31,29-30)
„Wenn also jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,
an den Opfermahlen auf den Bergen nicht teilnimmt und seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, das Weib seines Nächsten nicht entehrt und einem Weibe zur Zeit ihrer Unreinheit nicht naht,
niemanden übervorteilt, dem Schuldner sein Pfand zurückgibt, sich keine Erpressung zuschulden kommen lässt (= kein fremdes Gut an sich bringt), dem Hungrigen von seinem Brot abgibt und den Nackten mit Kleidung versieht,
kein Geld auf Wucher ausleiht und keine Zinsen nimmt, seine Hand vom Unrecht fernhält, in Streitsachen zwischen den Parteien der Wahrheit gemäß richtet,
nach meinen Satzungen wandelt und meine Gebote beobachtet, indem er sie getreulich erfüllt: der ist ein gerechter Mann, er soll gewisslich am Leben bleiben!“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
„Ist er nun aber Vater eines gewalttätigen Sohnes, der Blut vergießt und eine von jenen Sünden begeht –
während jener dies alles nicht getan hat –, wenn er sogar an den Opfermahlen auf den Bergen teilnimmt und das Weib seines Nächsten entehrt,
den Armen und Notleidenden übervorteilt, Erpressung verübt (vgl. V.7), Gepfändetes nicht zurückgibt und seine Augen zu den Götzen erhebt, Abscheuliches (= Greuel) begeht,
Geld auf Wucher ausleiht und Zinsen nimmt: sollte ein solcher Mensch am Leben bleiben? Nein, er soll nicht am Leben bleiben! Weil er alle diese Abscheulichkeiten verübt hat, soll er unfehlbar den Tod erleiden: die Strafe für seine Blutschuld soll ihn treffen!“
„Wenn der nun aber Vater eines Sohnes ist, der alle Sünden sieht, die sein Vater begeht, und, obgleich er sie sieht, dennoch nicht ebenso handelt:
er nimmt nicht teil an den Opfermahlen auf den Bergen und erhebt seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel, er entehrt nicht das Weib seines Nächsten
und übervorteilt niemand, er lässt sich kein Pfand geben und verübt keine Erpressung, er gibt dem Hungrigen von seinem Brot ab und versieht den Nackten mit Kleidung,
er hält seine Hand vom Unrecht fern, leiht kein Geld auf Wucher aus und nimmt keine Zinsen, er beobachtet meine Satzungen und wandelt nach meinen Geboten: der soll wegen der Verschuldung seines Vaters nicht sterben, sondern sicherlich am Leben bleiben.
Sein Vater aber, der Bedrückung verübt und Erpressung am Bruder begangen und inmitten seiner Volksgenossen nicht gut gehandelt hat: fürwahr, der soll wegen seiner Verschuldung sterben!
Wenn ihr aber fragt: ‚Warum soll der Sohn die Schuld seines Vaters nicht mittragen?‘, so bedenkt wohl: Der Sohn hat doch Recht und Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Satzungen beobachtet und nach ihnen gehandelt: darum soll er am Leben bleiben!
Ein jeder, der Sünde tut, der soll sterben; aber der Sohn soll die Schuld seines Vaters nicht mittragen und der Vater nicht die Schuld seines Sohnes; nein, dem Gerechten soll der Lohn für seine Gerechtigkeit zuteil werden und ebenso dem Gottlosen die Strafe für seine Gottlosigkeit!“
„Bekehrt sich jedoch der Gottlose von all seinen Sünden, die er begangen hat, und beobachtet er alle meine Satzungen und übt er Recht und Gerechtigkeit, so soll er gewisslich am Leben bleiben, soll nicht sterben!
Keine von allen Sünden, die er begangen hat, soll ihm noch angerechnet werden: um der Gerechtigkeit willen, die er geübt hat, soll er am Leben bleiben.
Habe ich etwa Wohlgefallen am Tode des Gottlosen?“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN – „und nicht vielmehr daran, dass er sich von seinem bösen Wandel bekehrt und am Leben bleibt?
Wenn aber ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses verübt, alle die Abscheulichkeiten begeht, die der Gottlose zu verüben pflegt: sollte er da am Leben bleiben? Nein, keine von all seinen gerechten Taten, die er vollbracht hat, soll ihm angerechnet werden: um des Treubruchs willen, dessen er sich schuldig gemacht, und wegen der Sünde, die er begangen hat, ihretwegen soll er sterben!
Wenn ihr nun sagt: ‚Das Verfahren des Herrn ist nicht das richtige!‘, so hört doch, ihr vom Hause Israel! Sollte wirklich mein Verfahren nicht das richtige sein? Ist nicht vielmehr euer Verfahren unrichtig?
Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses verübt, so muss er deswegen sterben: wegen des Bösen, das er begangen hat, deswegen muss er sterben.
Wenn sich dagegen der Gottlose von der Gottlosigkeit, die er begangen hat, abwendet und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird ein solcher Mensch seine Seele am Leben erhalten.
Wenn er zur Einsicht kommt und von allen Übertretungen, deren er sich schuldig gemacht hat, ablässt, so soll er gewisslich das Leben behalten und nicht sterben!
Wenn also das Haus Israel sagt: ‚Das Verfahren des Herrn ist nicht das richtige‘ – sollte wirklich mein Verfahren nicht das richtige sein, Haus Israel? Ist nicht vielmehr euer Verfahren unrichtig?“
„Darum werde ich einen jeden von euch, ihr vom Hause Israel, nach seinem Wandel richten“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN. „Kehrt um und wendet euch von all euren Übertretungen ab, damit sie euch nicht weiter ein Anlass zur Verschuldung werden!
Werft alle eure Übertretungen, durch die ihr euch gegen mich vergangen habt, von euch ab und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?
Ich habe ja kein Wohlgefallen am Tode dessen, der sterben muss“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –; „darum bekehrt euch, so werdet ihr leben!“
Querverweise zu Hesekiel 18,12 Hes 18,12
niemanden übervorteilt, dem Schuldner sein Pfand zurückgibt, sich keine Erpressung zuschulden kommen lässt (= kein fremdes Gut an sich bringt), dem Hungrigen von seinem Brot abgibt und den Nackten mit Kleidung versieht,
an den Opfermahlen auf den Bergen nicht teilnimmt und seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, das Weib seines Nächsten nicht entehrt und einem Weibe zur Zeit ihrer Unreinheit nicht naht,
und übervorteilt niemand, er lässt sich kein Pfand geben und verübt keine Erpressung, er gibt dem Hungrigen von seinem Brot ab und versieht den Nackten mit Kleidung,
Da sagte er zu mir: „Menschensohn, siehst du wohl, was sie da treiben? Arge Greuel sind es, die das Haus Israel hier verübt, um mich von meinem Heiligtum weit wegzutreiben. Aber du wirst weiterhin noch ärgere Greuel zu sehen bekommen.“
Als (echter) Kanaanäer führt er eine falsche Waage in der Hand: er liebt es zu betrügen;
Da sagte er zu mir: „Hast du das gesehen, Menschensohn? Genügt es dem Hause Juda nicht, die Greuel zu verüben, die sie hier treiben, dass sie auch noch das Land mit Gewalttat erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen? Und nun siehe, da halten sie grüne Zweige an die Nase!
Vernehmt dies Wort, ihr Basankühe auf dem Berge Samarias, die ihr die Armen bedrückt, die Niedrigen misshandelt, die ihr zu euren Ehemännern sagt: „Schaffe herbei, dass wir zechen!“
Bei einem Manne darf man nicht liegen, wie man bei einer Frau liegt; das wäre eine Greueltat. –
Witwen und Waisen, Fremdlinge und Arme bedrücket nicht, und sinnet nichts Böses gegeneinander in euren Herzen!“
Ihr aber sollt meine Satzungen und meine Gebote beobachten und dürft keinen von allen solchen Greueln verüben, weder der Einheimische noch der Fremdling, der als Gast unter euch lebt –
denn alle diese Greuel haben die Leute verübt, die vor euch im Lande gewohnt haben, und das Land ist dadurch verunreinigt worden –;
das Land würde auch euch sonst ausspeien, wenn ihr es verunreinigt, wie es das Volk ausgespien hat, das vor euch da war.
Denn wer irgendeinen von diesen Greueln verübt: alle, die Derartiges verüben, sollen aus der Mitte ihres Volkes ausgerottet werden.
So beobachtet denn, was mir gegenüber zu beobachten ist, dass ihr keinen von den greulichen Bräuchen übt, die vor euch geübt worden sind, und euch dadurch nicht verunreinigt: ich bin der HERR, euer Gott!“
Ihr aber habt den Armen missachtet. Sind es nicht gerade die Reichen, die euch gewalttätig behandeln, und ziehen nicht gerade sie euch vor die Gerichte?
„Weil Manasse, der König von Juda, diese Greuel verübt hat, die ärger sind als alles, was die Amoriter vordem getan haben; und weil er auch Juda durch seinen Götzendienst zur Sünde verführt hat,
Auch die Höhen, die östlich von Jerusalem, südlich vom Unheilsberge (= Ölberge) lagen, die der König Salomo von Israel zu Ehren der Astarte, des greulichen Götzen der Sidonier, und für Kamos, das Scheusal der Moabiter, und für Milkom, den greulichen Götzen der Ammoniter, errichtet hatte, ließ der König entweihen;