Über Moab: So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Wehe über Nebo, denn es ist verwüstet! Zuschanden geworden, erobert ist Kirjathaim: zuschanden geworden ist die hohe Feste und gestürzt!
Dahin ist der Ruhm der Moabiter! In Hesbon sinnt man auf Unheil gegen sie: „Kommt, wir wollen sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr sind!“ Auch du, Madmen, wirst vernichtet werden: das Schwert fährt hinter dir her!
Horch! Wehgeschrei schallt von Horonaim her: „Verwüstung und gewaltiger Zusammenbruch!“
Zertrümmert ist das Moabiterland: sein Wehgeschrei erschallt bis Zoar hin!
Ach, die Anhöhe von Luhith steigt man unter Weinen hinan! Ach, am Abhang von Horonaim hört man Angstgeschrei über die Vernichtung:
„Fliehet, rettet euer Leben und fristet es gleich dem Wacholderstrauch in der Wüste!“
Denn weil du dich auf deine Machwerke (d.h. Götzenbilder) und auf deine Schätze verlassen hast, sollst nun auch du erobert werden, und Kamos muss in die Verbannung (oder: Gefangenschaft) wandern, seine Priester und Oberen (oder: Häuptlinge) allzumal;
und es kommt der Verwüster über alle deine Städte; keine einzige wird verschont bleiben; auch das Tal unten geht zugrunde, und die Ebene oben wird verheert, wie der HERR angedroht hat.
Gebt Moab Flügel, damit es auf und davon fliege! Und seine Städte werden zur Einöde werden, so dass niemand mehr darin wohnt.
Verflucht sei, wer das Werk des HERRN lässig betreibt, und verflucht, wer sein Schwert vom Blutvergießen zurückhält!
Sorglos hat Moab von Jugend auf gelebt und ungestört auf seinen Hefen geruht: es ist nie aus einem Faß in ein anderes umgegossen worden und niemals in Gefangenschaft gewandert; daher hat es auch seinen Geschmack beibehalten, und sein Duft ist unverändert geblieben.
„Darum, wisset wohl: es kommt die Zeit“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, „da will ich ihm Küfer senden, die sollen es umschütten und seine Fässer entleeren und seine Krüge zerschlagen.
Da wird dann Moab am Kamos (V.7) zuschanden werden, gleichwie die vom Hause Israel an Bethel, auf das sie ihre Zuversicht setzten, zuschanden geworden sind.
Wie könnt ihr nur sagen: ‚Wir sind tapfere Krieger und wehrhafte Männer zum Kampf!‘
Der Verwüster Moabs und seiner Städte ist im Anzug, und seine auserlesene junge Mannschaft sinkt hin (oder: steigt hinab) zur Schlachtung“ – so lautet der Ausspruch des Königs, dessen Name ‚HERR der Heerscharen‘ ist –:
„Moabs Untergang steht nahe bevor, und sein Verderben eilt schnell herbei.“
Bezeugt ihm Beileid, ihr seine Umwohner insgesamt und alle, die ihr von seinem Ruhm gehört habt! Ruft aus: „Wie ist doch der starke Herrscherstab zerbrochen, das ruhmvolle Zepter!“
Steige von deinem Ehrenplatz herab und setze dich auf die nackte Erde, du Bewohnerschaft, Tochter Dibon! Denn der Verwüster Moabs ist im Anzug gegen dich und zerstört deine Burgen.
Tritt an die Straße und spähe aus, Bewohnerschaft von Aroer! Richte an die Flüchtlinge und an die Entronnenen die Frage: „Was ist geschehen?“
Moab ist zuschanden geworden, ach, es ist in Verzweiflung: wehklagt und jammert! Verkündet am Arnon, dass Moab verwüstet ist!
Ja, das Strafgericht ist ergangen über die weite Ebene, über Holon, über Jahza und Mephaath,
über Dibon, Nebo und Beth-Diblathaim,
über Kirjathaim, Beth-Gamul und Beth-Meon,
über Kerioth, Bozra und alle (anderen) Ortschaften des Moabiterlandes, die fernen wie die nahen!
„Abgehauen ist Moabs Horn und sein Arm zerschmettert!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Macht Moab trunken! Denn gegen den HERRN hat es sich überhoben: möge es kopfüber in sein Gespei stürzen und selber auch zum Gespött werden!
Oder ist dir etwa Israel nicht zum Gespött gewesen? Hat man es etwa unter Dieben ertappt, dass du, sooft du von ihm sprachst, höhnisch den Kopf schütteltest?
Verlasst die Städte und macht euch in den Felsklüften heimisch, ihr Bewohner Moabs, und tut es der Wildtaube gleich, die an den Hängen der gähnenden Abgründe nistet!
Wir haben von Moabs übergroßem Stolz gehört, von seinem Hochmut und seinem Stolz, von seinem Trotz und seinem hochfahrenden Sinn.
„Ich kenne wohl“ – so lautet der Ausspruch des HERRN – „seinen Übermut und seine eitlen Prahlereien: ihr ganzes Tun ist unehrlich.“
Darum muss ich um Moab wehklagen und um ganz Moab jammern; über die Bewohner von Kir-Heres seufzt man.
Mehr als man um Jaser geweint hat, muss ich um dich weinen, Weinstock von Sibma, um dich, dessen Ranken über den See (d.h. das Tote Meer) hinüberwanderten, ja bis zum See von Jaser reichten: in deine Obsternte und deine Weinlese ist der Verwüster hereingebrochen,
und verschwunden sind Freude und Jubel aus dem Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende: man tritt die Kelter nicht mehr unter Jubelruf; der laute Ruf ist jetzt kein Jubelruf mehr!
Vom wehklagenden Hesbon her lassen sie ihr Geschrei bis Eleale, bis Jahaz hin erschallen, von Zoar her bis Horonaim, bis Eglath-Schelischija hin; ja auch die Wasser von Nimrim sollen zu Wüsteneien werden.
„Und ich will dagegen einschreiten“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, „dass man in Moab noch zur Opferhöhe hinaufsteigt und seinem Gott dort Opfer anzündet.“
Darum klagt mein Herz um Moab laut wie Flötenschall, und um die Einwohner von Kir-Heres klagt mein Herz laut wie Flötenschall darum, dass alles, was sie an Hab und Gut erworben hatten, verloren gegangen ist.
Denn alle Häupter sind zur Glatze geschoren und alle Bärte abgeschnitten; an allen Händen (oder: Armen) sind Schnittwunden sichtbar und Sackleinen (oder: Trauergewandung) umgürtet die Hüften.
Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Straßen ist nichts als Trauerklage; denn „ich habe Moab zerschlagen wie ein Gefäß, an dem niemand Gefallen hat!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Wie ist es doch voller Verzweiflung! Wehklaget! wie hat doch Moab schmählich den Rücken gewandt! Ja, ein Gegenstand des Spottes und Entsetzens ist Moab für alle Nachbarvölker geworden!
Denn so hat der HERR gesprochen: „Seht, einem Adler gleich fliegt (der Feind) heran und breitet seine Schwingen über (oder: gegen) Moab aus!“
Die Städte sind bezwungen und die Burgen erobert, und den moabitischen Kriegern wird an jenem Tage zumute sein wie einem Weibe in Kindesnöten.
Vernichtet wird Moab, dass es kein Volk mehr ist; denn gegen den HERRN hat es sich überhoben.
„Grauen und Grube und Garn kommen über euch, Bewohner von Moab!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
„Wer dem Grauen entrinnt, stürzt in die Grube, und wer der Grube entstiegen ist, fängt sich im Garn (Jes 24,17-18), wenn ich diese Schrecken über die Moabiter hereinbrechen lasse im Jahre ihrer Heimsuchung!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Im Schatten Hesbons machen die Flüchtlinge erschöpft halt; doch Feuer bricht aus Hesbon hervor und eine Flamme mitten aus Sihons Palast: die versengt die Schläfen der Moabiter und den Scheitel der Söhne (= Männer) des Kampfgetümmels.
Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kamos! (V.7); denn deine Söhne sind in die Gefangenschaft weggeführt und deine Töchter in die Knechtschaft. –
„Doch ich will das Geschick Moabs am Ende der Tage wieder wenden!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN. Bis hierher geht der Gerichtsspruch (oder: das Strafgericht) über Moab.
Querverweise zu Jeremia 48,17 Jer 48,17
Darum muss ich um Moab wehklagen und um ganz Moab jammern; über die Bewohner von Kir-Heres seufzt man.
Mehr als man um Jaser geweint hat, muss ich um dich weinen, Weinstock von Sibma, um dich, dessen Ranken über den See (d.h. das Tote Meer) hinüberwanderten, ja bis zum See von Jaser reichten: in deine Obsternte und deine Weinlese ist der Verwüster hereingebrochen,
und verschwunden sind Freude und Jubel aus dem Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende: man tritt die Kelter nicht mehr unter Jubelruf; der laute Ruf ist jetzt kein Jubelruf mehr!
Wie ist es doch voller Verzweiflung! Wehklaget! wie hat doch Moab schmählich den Rücken gewandt! Ja, ein Gegenstand des Spottes und Entsetzens ist Moab für alle Nachbarvölker geworden!
So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: „Merkt auf und ruft die Klageweiber herbei, dass sie kommen, und schickt zu den weisen Frauen (= den wehgesangskundigen Weibern), dass sie herkommen
und eilends ein Klagelied (oder: das Totenlied) über uns anstimmen, damit unsere Augen in Tränen zerfließen und unsere Wimpern von Zähren triefen!“ –
Ach horch! Eine Wehklage vernimmt man von Zion her: „Wehe, wie sind wir vergewaltigt und schmählich in Schande geraten! Ach, wir müssen das Land verlassen! Ach, man hat unsere Wohnungen niedergerissen!“ –
Ach hört, ihr Frauen, das Wort des HERRN, und euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes, und lehrt eure Töchter das Klagelied und eine jede die andere den Grabgesang:
Denn das Joch, das schwer auf ihnen lastete, und die Stäbe auf ihrem Nacken, den Stecken ihres Treibers zerbrichst du wie einst am Tage der Midianiterschlacht (vgl. Ri 7).
Denn Hesbons Pflanzungen (oder: Gefilde) sind verwelkt, die Weinstöcke von Sibma, deren Edeltrauben die Herren der Völker bezwangen (= berauschten), die bis Jaeser reichten, bis in die Wüste schweiften (oder: sich verirrten); deren Schösslinge sich weit ausbreiteten, ja bis zum (Toten) Meere hinüberwanderten.
Wehe dem Assyrer, dem Stecken (oder: der Rute) meines Zorns, (und) dem, in dessen Hand mein Grimm als Stecken (= Peitsche) war!
Auch das Obst, an dem du deine Herzenslust hattest, ist dir verlorengegangen, und alles, was glänzt und prunkt, ist dir entschwunden und wird sicherlich nie wieder anzutreffen sein.
Die Kaufleute, die mit diesen Dingen Handel treiben und an ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual weinend und trauernd in der Ferne stehen
und ausrufen: ‚Wehe, wehe, du große Stadt, die du dich in feine Leinwand, in Purpur und Scharlach kleidetest und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt warst! O dass eine einzige Stunde diesen großen Reichtum verwüstet hat!‘
Und alle Steuermänner und alle Küstenfahrer, die Schiffsleute (= Ruderer) und alle, die auf dem Meer arbeiten (= ihr Gewerbe treiben), standen von fern
und riefen, als sie den Rauch von ihrem Brande sahen, laut aus: ‚Wo ist eine Stadt so groß, wie diese (war)!‘
Sie streuten sich Staub auf die Häupter und riefen unter Weinen und Wehklagen: ‚Wehe, wehe, du große Stadt, in der alle, die ihre Schiffe auf dem Meer haben, von ihrem Überfluss reich geworden sind! Ach, in einer einzigen Stunde ist sie verwüstet worden!‘“
„Frohlocke über sie, du Himmel und ihr Heiligen, ihr Apostel und Propheten, denn Gott hat das Strafgericht für euch an ihr vollzogen!“
sollst du dieses Spottlied auf den König von Babylon anstimmen und es so vortragen: O wie ist zur Ruhe gekommen (= still geworden) der Zwingherr, zur Ruhe gekommen die Misshandlung!
Zerbrochen hat der HERR den Stecken der Frevler, den Herrscherstab der Gewaltherren,
an ihm wuchs ein starker Schoß zum Herrscherstabe, und hoch ragte sein Wuchs empor zwischen dem dichten Laubwerk, und er war weithin sichtbar durch seine Höhe, durch die Fülle seiner Ranken.
Da wurde er (d.h. der Weinstock) im Grimm ausgerissen, auf die Erde geworfen, und der Ostwind dörrte seine Ranken aus; sein starker Schoß wurde abgerissen und verdorrte, Feuer hat ihn verzehrt.
Jetzt ist er (d.h. der Weinstock) in die Wüste verpflanzt, in dürres, lechzendes Land;
und Feuer ist von seinem Schoß ausgegangen, hat seine Ranken verzehrt; und es ist an ihm kein starker Schoß mehr geblieben, kein Stab zum Herrschen.‘“ Ein Klagelied ist dies, und es ist zum Klagelied geworden.
Dann nahm ich meinen Stab ‚Huld‘ und zerbrach ihn, um meinen Bund (oder: Vertrag) aufzuheben, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte.
Als er nun an eben jenem Tage aufgehoben war, da erkannten die Schafhändler, die mich scharf beobachteten, dass es ein Wort (= der Befehl) des HERRN war,
als ich zu ihnen sagte: „Wenn es euch gut scheint, so gebt mir meinen Lohn, wo nicht, so lasst es bleiben!“ Als sie mir nun dreißig Silberstücke als meinen Lohn dargewogen (oder: ausgezahlt) hatten,
gebot mir der HERR: „Wirf ihn in den Tempelschatz, den kostbaren Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet worden bin!“ Da nahm ich die dreißig Silberstücke und warf sie im Hause des HERRN in den Tempelschatz.
Hierauf zerbrach ich auch meinen zweiten Hirtenstab, nämlich ‚Eintracht‘ (oder: Verbindung), in Stücke, um so den Bruderbund zwischen Juda und Israel aufzuheben.