Sodann wird ein Reis aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schössling aus seinen Wurzeln Frucht tragen;
und der Geist des HERRN wird auf ihm ruhen: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Heldenkraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
An der Furcht des HERRN wird er sein Wohlgefallen haben; und er wird nicht nach dem richten, was seine Augen sehen, und nicht Recht sprechen nach dem, was seine Ohren hören;
nein, er wird (auch) die Niedrigen richten mit Gerechtigkeit und den Gebeugten im Lande Recht sprechen mit Redlichkeit (oder: nach Billigkeit). Die Erde (oder: die Gewalttätigen?) wird er mit dem Stabe seines Mundes schlagen und mit dem Hauch seiner Lippen den Gottlosen töten;
die Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Hüften sein und die Treue der Gürtel seiner Lenden.
Dann wird der Wolf als Gast bei dem Lamm weilen und der Panther sich neben dem Böcklein lagern; das Kalb, der junge Löwe und der Mastochs werden vereint weiden, und ein kleiner Knabe wird Treiber bei ihnen sein;
Kuh und Bärin werden miteinander weiden, ihre Jungen sich zusammen lagern, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind.
Der Säugling wird am Schlupfloch der Otter spielen und das eben entwöhnte Kind seine Hand nach dem Feuerauge des Basilisken ausstrecken.
Man wird nichts Böses mehr tun und nicht unrecht handeln auf meinem ganzen heiligen Berge (oder: Bergland); denn das Land wird voll von der Erkenntnis des HERRN sein gleich den Wassern, die den Meeresgrund bedecken.
Und an jenem Tage wird es geschehen: da werden die Heidenvölker den Wurzelspross Isais aufsuchen, der als Banner (oder: Panier; 13,2) für die Völker dasteht, und seine Ruhestätte (= Wohnstätte) wird voller Herrlichkeit sein.
Und an jenem Tage wird es geschehen: da wird der Allherr seine Hand zum zweitenmal ausstrecken, um den Rest seines Volkes, der noch übriggeblieben ist, loszukaufen (oder: zurückzuholen) aus Assyrien und Unterägypten, aus Oberägypten und Äthiopien, aus Persien und Babylonien, aus Hamath und den Küstenländern des Meeres.
Da wird er den Heidenvölkern ein Banner (oder: Panier) aufpflanzen und die verstoßenen Israeliten sammeln und das, was von Juda zerstreut ist, zusammenbringen von den vier Säumen der Erde.
Dann wird die Eifersucht Ephraims (oder: gegen Ephraim) schwinden, und die, welche in Juda neidisch (auf Ephraim) sind, werden ausgerottet werden; Ephraim wird nicht mehr neidisch auf Juda sein, und Juda wird Ephraim nicht mehr eifersüchtig behandeln;
sondern sie werden den Philistern meerwärts (= im Westen) auf die Schulter fliegen, werden vereint die Bewohner des Ostens plündern; von Edom und Moab werden sie Besitz ergreifen, und die Ammoniter werden ihnen untertan sein.
Auch wird der HERR die Meereszunge Ägyptens der Vernichtung weihen und seine Hand gegen (oder über) den Euphrat schwingen mit der Glut seines Hauches und ihn zu sieben Bächen zerschlagen, so dass man mit Sandalen hindurchgehen kann.
Und es wird dann eine Straße für den Rest seines Volkes, der übriggeblieben ist, von Assyrien her da sein, wie eine solche einst für Israel da war zur Zeit seines Auszugs aus Ägypten.
Querverweise zu Jesaja 11,14 Jes 11,14
Und die im Südland Wohnenden werden das Bergland Esaus in Besitz nehmen und die in der Niederung Wohnenden das Philisterland; auch das Gefilde Ephraims und das Gefilde Samarias werden sie einnehmen, und Benjamin wird Gilead besetzen;
Dann wird man im Westen den Namen des HERRN fürchten und im Osten seine Herrlichkeit; denn er wird daherkommen wie ein eingezwängter Strom, gegen den der Hauch des HERRN anstürmt.
Wehe dir, Verwüster, der doch selbst keine Verwüstung erlitten hat! Und wehe dir, Räuber, der selbst von niemand beraubt worden ist! Sobald du mit Verwüsten fertig bist, wirst du selbst verwüstet werden; sobald du genug geraubt hast, wird man dich selbst berauben. –
Denn die Hand des HERRN wird auf diesem Berge ruhen; Moab aber wird auf seinem Boden (oder: wo es geht und steht) niedergetreten werden, wie ein Strohbündel in der Lache einer Düngerstätte niedergetreten wird;
Wehe den Bewohnern des Meeresstrandes, dem Kretervolk! Gegen euch lautet das Drohwort des HERRN: „Kanaan, Land der Philister! Ich will dich so zugrunde richten, dass kein Bewohner mehr in dir übrigbleibt!“
Ich werde dann ein warnendes Beispiel an ihnen vollziehen und einige von ihnen Entronnene zu den Völkern senden: nach Tharsis (23,1), Put und Lud (vgl. Hes 27,10), die den Bogen spannen, nach Thubal (1.Mose 10,2) und Jonien, nach den fernen Meeresländern, die von mir noch keine Kunde vernommen und von meiner Herrlichkeit noch nichts gesehen haben, damit sie meine Herrlichkeit unter den Völkern verkünden.
Über Kedar und über die Königreiche von Hazor, die Nebukadnezar, der König von Babylon, besiegte, hat der HERR so gesprochen: „Auf! Zieht gegen Kedar zu Felde und überwältigt die Söhne des Ostens!
Wenn mein Schwert sich im Himmel berauscht hat, siehe, dann soll es auf Edom herabfahren und auf das von mir dem Untergang geweihte Volk zum Strafgericht.
Askalon wird es sehen und schaudern, auch Gaza, und wird in Angst erzittern; ebenso Ekron, weil es sich in seiner Hoffnung (auf Tyrus) getäuscht sieht. Aus Gaza wird der König verschwinden, und Askalon wird nicht mehr bewohnt sein;
Gesindel wird in Asdod sich niederlassen, und dem Stolz (oder: Adel) der Philister will ich ein Ende machen.
„Wenn ich dann ihr blutiges Opferfleisch aus ihrem Munde entfernt und ihre greuelhaften Speisen ihnen zwischen den Zähnen weggeschafft habe, so werden auch sie unserm Gott verbleiben (= als ein Rest angehören) und als ein Stamm in Juda gelten und (die Bewohner von) Ekron den Jebusitern (d.h. den Bewohnern von Jerusalem) gleichstehen.
Sie werden (oder: man wird) dann alle eure Brüder aus allen Völkern als Weihgeschenk für den HERRN auf Rossen und auf Wagen, in Sänften und auf Maultieren und Dromedaren hinauf zu meinem heiligen Berge nach Jerusalem bringen“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, „gleichwie die Israeliten das Speisopfer in reinem Gefäß in das Haus des HERRN bringen.
Das Wort des HERRN erging weiter an mich folgendermaßen:
„Menschensohn, richte deine Blicke auf (oder: gegen) Gog im Lande Magog, den Fürsten von Ros, Mesech und Thubal, und sprich folgende Weissagungen über ihn aus:
‚So hat Gott der HERR gesprochen: Nunmehr will ich an dich (= gegen dich vorgehen), Gog, Fürst von Ros, Mesech und Thubal!
Ich will dich herbeilocken (oder: zurückführen) und dir Haken in die Kinnbacken legen und dich ins Feld ziehen lassen mit deiner ganzen Kriegsmacht, Rosse und Reiter, allesamt in voller Ausrüstung, ein gewaltiges Heer mit Schilden und Tartschen (= mit Langschilden und Kurzschilden), durchweg mit Schwertern bewaffnet:
Perser, Äthiopier und Libyer befinden sich unter ihnen, allesamt mit Schild und Helm;
Kimmerier mit all ihren Scharen, das Haus Thogarma (27,14) aus dem äußersten Norden mit all seinen Scharen: ja viele Völker sind mit dir.
Rüste dich und halte dich bereit, du mit all deinen Scharen, die sich bei dir gesammelt haben, und sei du ihr Anführer!
Nach geraumer Zeit sollst du Befehl erhalten: am Ende der Jahre sollst du über ein Land kommen, das sich vom Kriege (oder: von der Verwüstung) erholt hat, (zu einem Volk) das aus vielen Völkern auf den Bergen Israels, die dauernd verödet lagen, gesammelt worden ist; jetzt aber ist es aus den Völkern zurückgeführt, und sie wohnen nun in Sicherheit allesamt.
Da wirst du dann heranziehen, wie ein Ungewitter daherkommen, wirst wie eine Wetterwolke sein, um das Land zu bedecken, du und alle deine Scharen und die Völkermenge mit dir.‘“
So hat Gott der HERR gesprochen: „Zu jener Zeit werden (böse) Gedanken in deinem Herzen aufsteigen, und du wirst einen schlimmen Anschlag ersinnen;
du wirst nämlich denken: ‚Ich will zu Felde ziehen gegen ein Land von Bauernhöfen (d.h. das offen daliegt), will über friedliche Leute herfallen, die ruhig und sorglos leben; sie wohnen ja allesamt (in Ortschaften) ohne Mauern und haben keine Riegel und Tore.‘
(Gegen diese gedenkst du zu ziehen,) um schonungslos zu rauben und Beute zu machen, um deine Hand an wiederbewohnte Trümmerstätten zu legen und an ein Volk, das aus den Heidenländern gesammelt worden ist, das sich Hab und Gut erworben hat und auf dem Nabel (= Mittelpunkt) der Erde wohnt.
Seba und Dedan und ihre Kaufleute, Tharsis und all seine raubgierigen Löwen (= Herrscher) werden zu dir sagen: ‚Bist du gekommen, um Beute zu machen? Hast du deine Scharen aufgeboten, um zu plündern, um Silber und Gold zu rauben, um Hab und Gut wegzunehmen, um reiche Beute zu machen?‘
Darum verkünde, Menschensohn, dem Gog folgende Weissagungen: ‚So hat Gott der HERR gesprochen: Jawohl, zu jener Zeit, wo mein Volk Israel wieder in Sicherheit wohnt, wirst du aufbrechen
und von deinem Wohnsitz, vom äußersten Norden her, kommen, du und viele Völker mit dir, allesamt hoch zu Ross, eine große Schar und ein gewaltiges Heer;
und du wirst gegen mein Volk Israel heranziehen wie eine Wetterwolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, dass ich dich gegen mein Land zu Felde ziehen lasse, damit die Heidenvölker mich kennenlernen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir, Gog, als den Heiligen erweise.‘“
So hat Gott der HERR (zu Gog) gesprochen: „Bist du es nicht, auf den ich in früheren Tagen durch den Mund meiner Knechte, der Propheten Israels, hingewiesen habe, die zu jener Zeit jahrelang (= immer wieder) geweissagt haben, dass ich dich gegen sie heranführen würde?
So wird denn an demselben Tage, an dem Gog in das Land Israel einrückt“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, „da wird die Zornesglut in mir auflodern;
und in meinem Zorneseifer, im Feuer meines Ingrimms spreche ich es aus: ‚Wahrlich, an jenem Tage wird ein großes Erdbeden im Lande Israel stattfinden!
Da sollen vor mir erbeben die Fische im Meer und die Vögel unter dem Himmel, die Tiere auf dem Felde und alles Gewürm, das auf dem Erdboden kriecht, und alle Menschen, die auf der ganzen Erde wohnen; die Berge sollen einstürzen und die Felswände umfallen und alle Mauern zu Boden stürzen.
Dann werde ich in meinem ganzen Berglande das Schwert gegen ihn aufbieten‘ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, ‚so dass das Schwert eines jeden sich gegen den andern kehrt.
Und ich will das Strafgericht an ihm vollziehen durch Pest und Blutvergießen, durch Wolkenbrüche (= überschwemmende Regenfluten) und Hagelsteine; Feuer und Schwefel will ich regnen lassen auf ihn und auf seine Kriegsscharen und auf die vielen Völker, die bei ihm sind.
So will ich meine Größe und meine Heiligkeit erweisen und mich vor den Augen vieler Völker kundtun, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin!‘“
Ein Schwert führt der HERR, das trieft von Blut, das ist gesättigt von Fett, vom Blut der Lämmer und Böcke, vom Nierenfett der Widder; denn ein Opferfest wird der HERR in Bozra abhalten und ein großes Schlachten im Lande Edom.
Ich sage euch aber: Viele werden von Osten und Westen kommen und sich mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zum Mahl niederlassen (Lk 13,28-29);
Es sollen auch die Söhne (V.10) deiner (früheren) Bedrücker tiefgebückt zu dir kommen, und alle deine Verächter sich zu deinen Fußsohlen niederwerfen und dich ‚die Stadt des HERRN‘ nennen, ‚das Zion des Heiligen Israels‘.
Ich sehe ihn, doch nicht schon jetzt, ich gewahre ihn, doch noch nicht in der Nähe; es geht ein Stern aus Jakob auf, und ein Herrscherstab ersteht (oder: erhebt sich) aus Israel, der zerschmettert die Schläfen Moabs, den Scheitel aller Söhne Seths.
Dabei wird er auch in das Prachtland (V.16) einfallen, und Zehntausende werden ihren Untergang finden; folgende aber werden seiner Gewalt entgehen: Edom und Moab und der Hauptteil (oder: Rest) der Ammoniter.
Ägypten wird zur Wüste werden und Edom zur öden Steppe wegen der Freveltat an den Kindern Judas, weil sie unschuldiges Blut in deren Lande vergossen haben.
damit sie (d.h. die jetzt noch lebenden Nachkommen Davids) in Besitz nehmen, was von Edom noch übrig ist und alle Völker, die jemals zu meinem Herrschaftsgebiet gehört haben!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN, der solches auch vollführt.
Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein und das Haus Joseph eine Flamme; aber das Haus Esau wird zu einem Strohbündel werden, das von jenen angezündet und verzehrt wird, so dass vom Hause Esau nichts übrigbleibt; denn der HERR hat es ausgesprochen.