Ich liebe den HERRN, denn er hat erhört mein flehentlich Rufen;
ja, er hat sein Ohr mir zugeneigt: ich will zu ihm rufen mein Leben lang!
Umschlungen hatten mich des Todes Netze und die Ängste der Unterwelt mich befallen, in Drangsal und Kummer war ich geraten.
Da rief ich den Namen des HERRN an: „Ach, HERR, errette meine Seele (oder: mein Leben)!“
Gnädig ist der HERR und gerecht, und unser Gott ist voll Erbarmens;
der HERR schützt den, der unbeirrt ihm traut: ich war schwach geworden, aber er half mir.
Kehre zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe, denn der HERR hat Gutes an dir getan!
Ja, du hast mein Leben vom Tode errettet, meine Augen vom Weinen, meinen Fuß vom Anstoß (oder: Gleiten);
ich werde noch wandeln vor dem HERRN in den Landen des Lebens (oder: der Lebenden).
Ich habe Glauben gehalten, wenn ich auch sagte: „Ich bin gar tief gebeugt“;
in meiner Verzagtheit hab’ ich gesagt: „Die Menschen sind Lügner allesamt.“
Wie soll ich dem HERRN vergelten alles, was er mir Gutes getan?
Den Becher des Heils will ich erheben und den Namen des HERRN anrufen;
meine Gelübde will ich bezahlen (= erfüllen) dem HERRN, ja angesichts seines ganzen Volkes.
Kostbar ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Frommen.
Ach, HERR, ich bin ja dein Knecht, ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; meine Bande hast du gelöst:
dir will ich Dankopfer bringen und den Namen des HERRN anrufen;
meine Gelübde will ich bezahlen (= erfüllen) dem HERRN, ja angesichts seines ganzen Volkes,
in den Vorhöfen am Hause des HERRN, in deiner Mitte, Jerusalem! Halleluja!
Querverweise zu Psalm 116,3 Ps 116,3
Die Wogen des Todes hatten mich umringt, und die Ströme des Unheils schreckten mich;
die Netze des Totenreichs umfingen mich schon, die Schlingen des Todes fielen über mich (oder: starrten mir entgegen).
In meiner Angst rief ich zum HERRN und schrie (um Hilfe) zu meinem Gott; da vernahm er in seinem Palast mein Rufen, und mein Notschrei drang ihm zu Ohren.
Solange ich Schweigen übte, verzehrte sich mein Leib, weil es unaufhörlich in mir schrie;
Du hast mich in die Grube der Unterwelt versetzt, in finstre Nacht, in die Tiefe;
denn bei Tag und bei Nacht lag schwer auf mir deine Hand: mein Lebenssaft verdorrte wie durch Sommergluten. SELA.
auf mir lastet schwer dein Grimm, und mit all deinen Wogen drückst du mich nieder. SELA.
Ich bin gekrümmt, tief niedergebeugt; den ganzen Tag geh’ ich trauernd (= im Trauergewand) einher;
„Gerufen habe ich aus meiner Bedrängnis zum HERRN, da hat er mich erhört; aus dem Schoß der Unterwelt habe ich um Hilfe geschrien, da hast du mein Rufen vernommen.
nein, er war verachtet und gemieden von den Männern (= hochstehenden Menschen), ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit (oder: Leiden) vertraut, ja wie einer, vor dem man das Angesicht verhüllt, verachtet, so dass wir ihn für nichts ansahen.
Denn du hattest mich in die Tiefe geschleudert, mitten ins Meer hinein, so dass die Fluten mich umschlossen; alle deine Wogen und Wellen fuhren über mich dahin.
Jedoch unsere Krankheiten (oder: Leiden) waren es, die er getragen hat, und unsere Schmerzen hatte er sich aufgeladen (vgl. Mt 8,17), während wir ihn für einen Gestraften (oder: Gebrandmarkten), von Gott Geschlagenen und Gemarterten hielten.
Dann nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und fing an zu zittern und zu zagen
und sagte zu ihnen: „Tiefbetrübt ist meine Seele bis zum Tode; bleibt hier und haltet euch wach!“
Dann ging er noch ein wenig weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass, wenn es möglich sei, die Stunde an ihm vorübergehen möchte;
dabei sagte er: „Abba, Vater! Alles ist dir möglich: lass diesen Kelch (10,38) an mir vorübergehen! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“
Und als er in angstvollen Seelenkampf geraten war, betete er noch inbrünstiger; und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die zur Erde niederfielen.
Er hat in den Tagen seines Fleisches (= Erdenlebens) Gebete und flehentliche Bitten mit lautem Schreien (= Klageruf) und Tränen vor den gebracht, der ihn vom Tode zu erretten vermochte, und hat auch Erhörung gefunden (und ist) aus seiner Angst (befreit worden)