Ach, es geht mir wie einem, der im Weinberge nachliest, da man keine Trauben findet zu essen, und wollte doch gerne die besten Früchte haben.
Die frommen Leute sind weg in diesem Lande, und die Gerechten sind nicht mehr unter den Leuten. Sie lauern alle auf Blut; ein jeglicher jagt den anderen, dass er ihn verderbe,
und meinen, sie tun wohl daran, wenn sie Böses tun. Was der Fürst will, das spricht der Richter, dass er ihm wieder einen Dienst tun soll. Die Gewaltigen raten nach ihrem Mutwillen, Schaden zu tun, und drehen’s, wie sie wollen.
Der Beste unter ihnen ist wie ein Dorn und der Redlichste wie eine Hecke. Aber wenn der Tag deiner Prediger kommen wird, wenn du heimgesucht sollst werden, da werden sie dann nicht wissen, wo aus.
Niemand glaube seinem Nächsten, niemand verlasse sich auf einen Freund; bewahre die Tür deines Mundes vor der, die in deinen Armen schläft.
Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter setzt sich wider die Mutter, die Schwiegertochter ist wider die Schwiegermutter; und des Menschen Feinde sind sein eigenes Hausgesinde.
Ich aber will auf den HErrn schauen und des Gottes meines Heils warten; mein Gott wird mich hören.
Freue dich nicht, meine Feindin, dass ich darniederliege! Ich werde wieder aufkommen; und wenn ich im Finstern sitze, so ist doch der HErr mein Licht.
Ich will des HErrn Zorn tragen – denn ich habe wider ihn gesündigt –, bis er meine Sache ausführe und mir Recht schaffe; er wird mich ans Licht bringen, dass ich meine Lust an seiner Gnade sehe.
Meine Feindin wird’s sehen müssen und mit aller Schande bestehen, die jetzt zu mir sagt: Wo ist der HErr, dein Gott? Meine Augen werden’s sehen, dass sie dann wie Kot auf der Gasse zertreten wird.
Zu der Zeit werden deine Mauern gebaut werden, und Gottes Wort wird weit auskommen.
Und zur selben Zeit werden sie von Assur und von den Städten Ägyptens zu dir kommen, von Ägypten bis an den Strom, von einem Meer zum anderen, von einem Gebirge zum anderen.
Denn das Land wird wüst sein seiner Einwohner halben, um der Frucht willen ihrer Werke.
Du aber weide dein Volk mit deinem Stabe, die Herde deines Erbteils, die da besonders wohnt im Walde, mitten auf dem Karmel; lass sie zu Basan und Gilead weiden wie vor alters.
Ich will sie Wunder sehen lassen gleichwie zur Zeit, da sie aus Ägyptenland zogen,
dass es die Heiden sehen und alle ihre Gewaltigen sich schämen sollen und die Hand auf ihren Mund legen und ihre Ohren zuhalten.
Sie sollen Staub lecken wie die Schlangen und wie das Gewürm auf Erden zitternd hervorkommen aus ihren Burgen; sie werden sich fürchten vor dem HErrn, unserem Gott, und vor dir sich entsetzen.
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Missetat den Übrigen seines Erbteils, der seinen Zorn nicht ewiglich behält! denn er ist barmherzig.
Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Missetaten dämpfen und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.
Du wirst dem Jakob die Treue und Abraham die Gnade halten, wie du unseren Vätern vorlängst geschworen hast.
Querverweise zu Micha 7,15 Mich 7,15
23 Der HErr hat gesagt: „Aus Basan will ich sie wieder holen, aus der Tiefe des Meeres will ich sie holen,
Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan.
Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchgehen und stellte das Wasser wie eine Mauer.
Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer.
Er riss die Felsen in der Wüste und tränkte sie mit Wasser die Fülle
und ließ Bäche aus den Felsen fließen, dass sie hinabflossen wie Wasserströme.
Dennoch sündigten sie weiter wider ihn und erzürnten den Höchsten in der Wüste
und versuchten Gott in ihrem Herzen, dass sie Speise forderten für ihre Seelen;
und redeten wider Gott und sprachen: „Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste?
Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, dass Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen?“
Da nun das der HErr hörte, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob, und Zorn kam über Israel,
dass sie nicht glaubten an Gott und hofften nicht auf seine Hilfe.
Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels
und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelsbrot.
Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle.
Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind
und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer
und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohnten.
Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen.
Da sie nun ihre Lust gebüßt hatten und noch davon aßen,
da kam der Zorn Gottes über sie und erwürgte die Vornehmsten unter ihnen und schlug darnieder die Besten in Israel.
Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder.
Darum ließ er sie dahinsterben, dass sie nichts erlangten und mussten ihr Leben lang geplagt sein.
Wenn er sie erwürgte, suchten sie ihn und kehrten sich zu Gott
und gedachten, dass Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist,
und heuchelten ihm mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge;
aber ihr Herz war nicht fest an ihm, und hielten nicht treulich an seinem Bund.
Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen.
Denn er gedachte, dass sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfährt und nicht wiederkommt.
Wie oft erzürnten sie ihn in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde!
Sie versuchten Gott immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel.
Sie gedachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlöste von den Feinden;
wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan;
da er ihr Wasser in Blut wandelte, dass sie ihre Bäche nicht trinken konnten;
da er Ungeziefer unter sie schickte, dass sie fraß, und Frösche, die sie verderbten,
und gab ihre Gewächse den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken;
da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen {bedeutet: Hagelkörner};
da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Wetterstrahlen;
da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun;
da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seele vor dem Tode nicht verschonte und übergab ihr Leben der Pestilenz;
da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams,
und ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste.
Und leitete sie sicher, dass sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer.
Und er brachte sie zu seiner heiligen Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat,
und vertrieb vor ihnen her die Völker und ließ ihnen das Erbe austeilen und ließ in jener Hütten die Stämme Israels wohnen.
Aber sie versuchten und erzürnten Gott den Höchsten und hielten seine Zeugnisse nicht
und fielen zurück und verachteten alles wie ihre Väter und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen,
und erzürnten ihn mit ihren Höhen und reizten ihn mit ihren Götzen.
Und da das Gott hörte, entbrannte er und verwarf Israel ganz,
dass er seine Wohnung zu Silo ließ fahren, die Hütte, da er unter Menschen wohnte,
und gab seine Macht ins Gefängnis und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes
und übergab sein Volk ins Schwert und entbrannte über sein Erbe.
Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mussten ungefreit bleiben.
Ihre Priester fielen durchs Schwert, und waren keine Witwen, die da weinen sollten.
Und der HErr erwachte wie ein Schlafender, wie ein Starker jauchzt, der vom Wein kommt,
und schlug seine Feinde zurück und hängte ihnen ewige Schande an.
Und er verwarf die Hütte Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,
sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte.
Und baute sein Heiligtum hoch, wie die Erde, die ewiglich fest stehen soll.
Und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafställen;
von den säugenden Schafen holte er ihn, dass er sein Volk Jakob weiden sollte und sein Erbe Israel.
Und er weidete sie auch mit aller Treue und regierte sie mit allem Fleiß.
Und es wird eine Bahn sein dem Übrigen seines Volks, das übriggeblieben ist von Assur, wie Israel geschah zu der Zeit, da sie aus Ägyptenland zogen.
Wohlauf, wohlauf, ziehe Macht an, du Arm des HErrn! Wohlauf, wie vorzeiten, von alters her! Bist du es nicht, der die Stolzen zerhauen und den Drachen verwundet hat?
Und sein Volk gedachte wieder an die vorigen Zeiten, an Mose: „Wo ist denn nun, der sie aus dem Meer führte samt dem Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen heiligen Geist unter sie gab?
der Mose bei der rechten Hand führte durch seinen herrlichen Arm? der die Wasser trennte vor ihnen her, auf dass er sich einen ewigen Namen machte?
der sie führte durch die Tiefen wie die Rosse in der Wüste, die nicht straucheln?
Wie das Vieh ins Feld hinabgeht, brachte der Geist des HErrn sie zur Ruhe; also hast du dein Volk geführt, auf dass du dir einen herrlichen Namen machtest.“
So schaue nun vom Himmel und siehe herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung. Wo ist nun dein Eifer, deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich.
Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HErr, dass man nicht mehr sagen wird: So wahr der HErr lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat!
sondern: So wahr der HErr lebt, der den Samen des Hauses Israel hat herausgeführt und gebracht aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Landen, dahin ich sie verstoßen hatte, dass sie in ihrem Lande wohnen sollen!