Ein Gebet des Elenden, so er betrübt ist und seine Klage vor dem HErrn ausschüttet. 2 HErr, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen!
3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald!
4 Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie ein Brand.
5 Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich auch vergesse, mein Brot zu essen.
6 Mein Gebein klebt an meinem Fleisch vor Heulen und Seufzen.
7 Ich bin gleich wie eine Rohrdommel in der Wüste; ich bin gleich wie ein Käuzlein in den verstörten Stätten.
8 Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.
9 Täglich schmähen mich meine Feinde; und die mich verspotten, schwören bei mir.
10 Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Weinen
11 vor deinem Drohen und Zorn, dass du mich aufgehoben und zu Boden gestoßen hast.
12 Meine Tage sind dahin wie ein Schatten, und ich verdorre wie Gras.
13 Du aber, HErr, bleibst ewiglich und dein Gedächtnis für und für.
14 Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihr gnädig seist, und die Stunde ist gekommen.
15 Denn deine Knechte wollten gerne, dass sie gebaut würde, und sähen gerne, dass ihre Steine und Kalk zugerichtet würden,
16 dass die Heiden den Namen des HErrn fürchten und alle Könige auf Erden dein Ehre,
17 dass der HErr Zion baut und erscheint in seiner Ehre.
18 Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht.
19 Das werde geschrieben auf die Nachkommen; und das Volk, das geschaffen soll werden, wird den HErrn loben.
20 Denn er schaut von seiner heiligen Höhe, und der HErr sieht vom Himmel auf die Erde,
21 dass er das Seufzen des Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes,
22 auf dass sie zu Zion predigen den Namen des HErrn und sein Lob zu Jerusalem,
23 wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem HErrn zu dienen.
24 Er demütigt auf dem Wege meine Kraft; er verkürzt meine Tage.
25 Ich sage: Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen für und für.
26 Du hast vormals die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
27 Sie werden vergehen, aber du bleibest. Sie werden alle veralten wie ein Gewand; sie werden verwandelt wie ein Kleid, wenn du sie verwandeln wirst.
28 Du aber bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.
29 Die Kinder deiner Knechte werden bleiben, und ihr Same wird vor dir gedeihen.
Querverweise zu Psalm 102,25 Ps 102,25
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
Denn in sechs Tagen hat der HErr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HErr den Sabbattag und heiligte ihn.
Wo warst du, da ich die Erde gründete? Sage an, bist du so klug!
Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie eine Richtschnur gezogen hat?
Worauf stehen ihre Füße versenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt,
da mich die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Kinder Gottes?
Ich bin eingesetzt von Ewigkeit, von Anfang, vor der Erde.
Da die Tiefen noch nicht waren, da war ich schon geboren, da die Brunnen noch nicht mit Wasser quollen.
Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln war ich geboren,
da er die Erde noch nicht gemacht hatte und was darauf ist, noch die Berge des Erdbodens.
Da er die Himmel bereitete, war ich daselbst, da er die Tiefe mit seinem Ziel fasste.
Da er die Wolken droben festete, da er festigte die Brunnen der Tiefe,
da er dem Meer das Ziel setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl, da er den Grund der Erde legte:
da war ich der Werkmeister bei ihm und hatte meine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit
und spielte auf seinem Erdboden, und meine Lust ist bei den Menschenkindern.
So gehorchet mir nun, meine Kinder. Wohl denen, die meine Wege halten!
Höret die Zucht und werdet weise und lasset sie nicht fahren.
Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er warte an den Pfosten meiner Tür.
Wer mich findet, der findet das Leben und wird Wohlgefallen vom HErrn erlangen.
Wer aber an mir sündigt, der verletzt seine Seele. Alle, die mich hassen, lieben den Tod.
Ach Herr HErr, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm, und ist kein Ding vor dir unmöglich;
Und: „Du, Herr, hast von Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
Sie werden vergehen, du aber wirst bleiben. Und sie werden alle veralten wie ein Kleid;
und wie ein Gewand wirst du sie wandeln, und sie werden sich verwandeln. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.“
Dieser aber ist größerer Ehre wert denn Mose, soviel größere Ehre denn das Haus der hat, der es bereitete.
Denn ein jeglich Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, das ist Gott.