Siehe, der HERR leert das Land {O. die Erde (so auch V. 3ff.). Die Prophezeiung beginnt, wie es scheint, mit dem Land Israel u. geht nachher auf die ganze Erde über.} aus und verödet es; und er kehrt seine Oberfläche um und zerstreut seine Bewohner.
Und wie dem Volk, so ergeht es dem Priester; wie dem Knecht, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Verleiher, so dem Entleiher; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger.
Das Land wird völlig ausgeleert und völlig geplündert; denn der HERR hat dieses Wort geredet.
Es trauert, es welkt hin das Land; es schmachtet, es welkt hin der Erdkreis; es schmachten hin die Hohen des Volkes im Land.
Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten, gebrochen den ewigen Bund.
Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und ihre Bewohner büßen; darum sind verbrannt die Bewohner der Erde, und wenig Menschen bleiben übrig.
Der Most trauert, der Weinstock schmachtet; alle, die fröhlichen Herzens waren, seufzen;
die Freude der Tamburine ruht, das Getümmel der Frohlockenden hat aufgehört, die Freude der Laute ruht;
man trinkt keinen Wein mehr unter Gesang, bitter schmeckt das starke Getränk denen, die es trinken.
Zertrümmert ist die Stadt der Öde, verschlossen jedes Haus, so dass niemand hineingeht {Eig. ohne Eintritt.}.
Klagegeschrei um den Wein ist auf den Straßen {O. Fluren.}; untergegangen ist alle Freude, weggezogen die Wonne der Erde.
Von der Stadt ist nur eine Wüste übrig geblieben, und in Trümmer zerschlagen wurde das Tor.
Denn so wird es geschehen inmitten der Erde, in der Mitte der Völker: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist.
Jene {D. h. die Entronnenen aus der Zerstreuung Israels.} werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Über die Majestät des HERRN jauchzen sie vom Meer her:
„Darum gebt dem HERRN Ehre im Osten {Eig. in den Lichtgegenden.}, auf den Inseln des Meeres dem Namen des HERRN, des Gottes Israels!“
Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: „Herrlichkeit dem Gerechten!“ – Da sprach ich: Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir! Räuber {Eig. Treulos und räuberisch Handelnde.} rauben, und räuberisch raubend rauben sie.
Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner der Erde!
Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens flieht, fällt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen. Denn die Fenster in der Höhe öffnen sich, und es erbeben die Grundfesten der Erde.
Die Erde klafft auseinander, die Erde zerbirst, die Erde schwankt hin und her;
die Erde taumelt wie ein Betrunkener und schaukelt wie eine Nachthütte; und schwer lastet auf ihr ihre Übertretung {O. ihr Frevel (w. Treubruch, o. Abfall).}. Und sie fällt und steht nicht wieder auf.
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der HERR heimsuchen die Heerschar der Höhe in der Höhe und die Könige der Erde auf der Erde.
Und sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt, und in den Kerker eingeschlossen; und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden.
Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden; denn der HERR der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.
Querverweise zu Jesaja 24,4 Jes 24,4
Und ihre {D. h. der Tochter Zion.} Tore werden klagen und trauern, und entleert wird sie sich zur Erde niedersetzen.
Die hochmütigen Augen des Menschen werden erniedrigt, und die Überheblichkeit der Männer wird gebeugt werden; und der HERR wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag.
Wehe der stolzen Krone {D.i. wahrsch.: Samaria.} der Betrunkenen Ephraims und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fruchtbaren {Eig. fetten.} Tals {Samaria lag auf einem Hügel.} der vom Wein Überwältigten!
Denn der HERR der Heerscharen hat einen Tag über alles Stolze {O. Emporragende.} und Hohe und über alles Erhabene, und es wird erniedrigt werden;
Es trauert, es schmachtet das Land; der Libanon steht beschämt da, er verdorrt; Saron ist wie eine Steppe geworden, und Basan und Karmel schütteln ihr Laub ab.
Und wir sind allesamt wie ein Unreiner geworden, und alle unsere Gerechtigkeiten wie ein unflätiges Kleid; und wir verwelkten allesamt wie ein Blatt, und unsere Ungerechtigkeiten rafften uns dahin wie der Wind.
Darum wird die Erde trauern und der Himmel oben schwarz werden, weil ich es geredet, beschlossen habe; und ich werde es nicht bereuen und nicht davon abgehen.
Wie lange soll das Land trauern und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen der Bosheit seiner Bewohner sind Vieh und Vögel dahin; denn sie sprechen: Er wird unser Ende nicht sehen.
Darum trauert das Land und verschmachtet alles, was darin wohnt, sowohl die Tiere des Feldes als auch die Vögel des Himmels; und auch die Fische des Meeres werden weggerafft.