An den Flüssen Babels, da saßen wir und weinten, als wir uns an Zion erinnerten.
An die Weiden in ihr hängten wir unsere Lauten.
Denn die uns gefangen weggeführt hatten, forderten dort von uns die Worte eines Liedes, und die uns wehklagen machten {O. uns peinigten.}, Freude: „Singt uns eins von Zions Liedern!“
Wie sollten wir ein Lied des HERRN singen auf fremder Erde?
Wenn ich dich vergesse, Jerusalem, so vergesse mich meine Rechte {D. h., die rechte Hand versage ihren Dienst.}!
Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich mich nicht an dich erinnere, wenn ich Jerusalem nicht erhebe über die höchste meiner Freuden {O. zu meiner höchsten Freude.}!
Gedenke, HERR, den Kindern Edom den Tag Jerusalems, die da sprachen: Entblößt, entblößt sie bis auf ihre Grundfeste! {Vgl. Obadja 1.11.}
Tochter Babel, du Verwüstete {Viell. zu Verwüstende.}! Glückselig, der dir dasselbe vergilt, was du uns getan hast!
Glückselig, der deine Kinder ergreift und sie hinschmettert an den Felsen!
Querverweise zu Psalm 137,7 Ps 137,7
Gedenke dessen: Der Feind hat den HERRN verhöhnt, und ein törichtes {O. gemeines, o. gottloses.} Volk hat deinen Namen verachtet.
Wer ist dieser, der von Edom kommt, von Bozra in hochroten Kleidern, dieser, prächtig in seinem Gewand, der einherzieht {Eig. stolz einhergeht.} in der Größe seiner Kraft? – Ich bin es, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten {O. zu helfen.}. –
Warum ist Rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? –
Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war niemand bei mir; und ich zertrat sie {D. h. die Völker (wie V. 6).} in meinem Zorn und zerstampfte sie in meinem Grimm; und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand.
Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung {Eig. meiner Erlösten.} war gekommen.
Und ich blickte umher, und da war kein Helfer; und ich staunte, und da war kein Unterstützer. Da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, er hat mich unterstützt.
Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meinem Grimm, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.
Rechne uns die Ungerechtigkeiten der Vorfahren nicht zu; lass uns deine Erbarmungen bald entgegenkommen, denn sehr gering {O. schwach.} sind wir geworden!
Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Herrlichkeit {O. Ehre.} deines Namens willen; und errette uns und vergib unsere Sünden um deines Namens willen!
Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott? Lass unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte!
Lass vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Größe deines Armes lass übrig bleiben die Kinder des Todes!
Und gib unseren Nachbarn ihren Hohn, womit sie dich, Herr, verhöhnt haben, siebenfach in ihr Inneres zurück!
Über Edom.So spricht der HERR der Heerscharen: Ist keine Weisheit mehr in Teman? Ist den Verständigen der Rat entschwunden, ist ihre Weisheit ausgeschüttet?
Flieht, kehrt um, verkriecht euch, Bewohner von Dedan! Denn Esaus Verderben habe ich über ihn gebracht, die Zeit, da ich ihn heimsuche.
Wenn Winzer über dich kommen, so werden sie keine Nachlese übrig lassen – wenn Diebe in der Nacht, so verderben sie, bis sie genug haben.
Denn ich habe Esau entblößt, ich habe seine Verstecke aufgedeckt; und will er sich verbergen, so kann er es nicht. Zerstört sind seine Nachkommen und seine Brüder und seine Nachbarn, und sie sind nicht mehr.
Verlass deine Waisen, ich werde sie am Leben erhalten; und deine Witwen sollen auf mich vertrauen.
Denn so spricht der HERR: Siehe, die es nicht verdient hatten, den Becher zu trinken, die müssen ihn trinken; und du solltest der sein, der ungestraft bliebe? Du wirst nicht ungestraft bleiben, sondern gewiss sollst du ihn trinken.
Denn ich habe bei mir geschworen, spricht der HERR, dass Bozra zum Entsetzen, zum Hohn, zur Verwüstung und zum Fluch werden soll, und alle seine {Bezieht sich auf Edom.} Städte zu ewigen Einöden.
Eine Kunde habe ich vernommen von dem HERRN, und ein Bote ist unter die Nationen gesandt: Versammelt euch und kommt über es {Bezieht sich auf Edom.}, und macht euch auf zum Kampf!
Denn siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Nationen, verachtet unter den Menschen.
Deine Furchtbarkeit {D. h. Furcht erweckende Macht (o. Größe).} und der Übermut deines Herzens haben dich verführt, der du in Felsenklüften wohnst, den Gipfel des Hügels festhältst. Wenn du dein Nest hoch baust wie der Adler, ich werde dich von dort hinabstürzen, spricht der HERR.
Und Edom soll zum Entsetzen werden; jeder, der an ihm vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle seine Plagen {O. Schläge.}.
Wie bei der Umkehrung von Sodom und Gomorra und ihrer Nachbarn, spricht der HERR, wird niemand dort wohnen und kein Menschenkind sich darin aufhalten.
Siehe, er steigt herauf, wie ein Löwe von der Pracht des Jordan, gegen die feste {O. unzerstörbare.} Wohnstätte; denn ich werde es {Bezieht sich auf Edom.} plötzlich von ihr wegtreiben und den, der auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen {D. h. vor Gericht.}? Und wer ist der Hirte, der vor mir bestehen könnte?
Darum hört den Ratschluss des HERRN, den er über Edom beschlossen hat, und seine Gedanken, die er über die Bewohner von Teman denkt: Ja, man wird sie fortschleppen, die Geringen der Herde; ja, ihr Weideplatz {O. ihre Wohnstätte.} wird sich über sie entsetzen!
Vom Getöse ihres Falls erzittert die Erde; Geschrei – am Schilfmeer wird sein Schall vernommen.
Siehe, wie der Adler zieht er herauf und fliegt und breitet seine Flügel aus über Bozra; und das Herz der Helden Edoms wird an jenem Tag sein wie das Herz einer Frau in den Geburtswehen.
Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe dies zum Gedächtnis in ein {O. das.} Buch, und lege in die Ohren Josuas, dass ich das Gedächtnis Amaleks ganz und gar unter dem Himmel austilgen werde.
Sei fröhlich und freue dich, Tochter Edom, Bewohnerin des Landes Uz {Viell. südöstlich von Israel im Nordwesten der arabischen Wüste (vgl. Hiob 1,1).}! Auch an dich wird der Becher kommen; du wirst betrunken werden und dich entblößen.
So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe angesehen, was Amalek Israel getan, wie er sich ihm in den Weg gestellt hat, als es aus Ägypten heraufzog.
Zu Ende ist deine Ungerechtigkeit {O. Schuld.}, Tochter Zion! Er wird dich nicht mehr wegführen. Er wird deine Ungerechtigkeit {O. Schuld.} heimsuchen, Tochter Edom, er wird deine Sünden aufdecken.
Und sie sprechen nicht in ihrem Herzen, dass ich all ihrer Bosheit gedenke; nun haben ihre Handlungen sie umringt, sie stehen vor meinem Angesicht.
So spricht der Herr, HERR: Weil Edom mit Rachsucht gegen das Haus Juda gehandelt hat und sie sich sehr schuldig gemacht haben, indem sie sich an ihnen rächten,
darum, so spricht der Herr, HERR, werde ich meine Hand gegen Edom ausstrecken und Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich werde es von Teman an zur Einöde machen, und bis nach Dedan hin werden sie durchs Schwert fallen.
Und ich werde meine Rache über Edom bringen durch die Hand meines Volkes Israel {Vgl. 4. Mose 24,18.}, und sie werden an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm. Und sie werden meine Rache kennen lernen, spricht der Herr, HERR.
Wegen der an deinem Bruder Jakob verübten Gewalttat wird Schande dich bedecken, und du wirst ausgerottet werden auf ewig.
An dem Tag, als du gegenüberstandest, an dem Tag, als Fremde sein Vermögen wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warst auch du wie einer von ihnen.
Und du solltest nicht auf den Tag deines Bruders sehen {D. h. mit Vergnügen (o. Schadenfreude) sehen.} am Tag seines Missgeschicks und dich nicht freuen über die Kinder Juda am Tag ihres Untergangs noch dein Maul aufsperren am Tag der Bedrängnis;
du solltest nicht in das Tor meines Volkes einziehen am Tag seiner Not; und du, auch du solltest nicht auf sein Unglück sehen {D. h. mit Vergnügen (o. Schadenfreude) sehen.} am Tag seiner Not noch deine Hand ausstrecken nach seinem Vermögen am Tag seiner Not;
und du solltest nicht am Kreuzweg stehen, um seine Flüchtlinge zu vertilgen, und solltest seine Entronnenen {O. Übriggebliebenen.} nicht ausliefern am Tag der Bedrängnis.
Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein und das Haus Joseph eine Flamme, und das Haus Esau wird zu Stoppeln werden; und sie werden unter ihnen brennen und sie verzehren. Und das Haus Esau wird keinen Übriggebliebenen haben, denn der HERR hat geredet.
Und die vom Süden {Hebr. Negev (Bezeichnung für den Süden des Landes Israel).} werden das Gebirge Esaus, und die von der Niederung die Philister in Besitz nehmen; und sie {D. h. wahrsch.: die Übrigen von Juda.} werden das Gebiet Ephraims und das Gebiet Samarias in Besitz nehmen, und Benjamin wird Gilead in Besitz nehmen;
und die Weggeführten dieses Heeres der Kinder Israel werden in Besitz nehmen, was den Kanaanitern gehört bis nach Zarpat hin; und die Weggeführten von Jerusalem, die in Sepharad sind, die Städte des Südens.
Und es werden Retter auf den Berg Zion ziehen, um das Gebirge Esaus zu richten; und das Reich {Eig. Königreich, o. Königtum.} wird dem HERRN gehören.