Gebet eines Elenden, wenn er verschmachtet und seine Klage vor dem HERRN ausschüttet.
HERR, höre mein Gebet, und lass zu dir kommen mein Schreien!
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedrängnis; neige zu mir dein Ohr; an dem Tag, da ich rufe, erhöre mich eilends!
Denn wie {W. im.} Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand.
Wie Kraut ist versengt und verdorrt mein Herz, dass ich vergessen habe {O. denn ich habe vergessen.}, mein Brot zu essen.
Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch.
Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie die Eule der Einöden {O. der Trümmer.}.
Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
Den ganzen Tag verhöhnen mich meine Feinde; die gegen mich rasen, schwören bei mir.
Denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen
vor deinem Zorn und deinem Grimm; denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen.
Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Kraut.
Du aber, HERR, bleibst auf ewig, und dein Gedächtnis {Vgl. 2. Mose 3,15.} ist von Geschlecht zu Geschlecht.
Du wirst aufstehen, wirst dich über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit;
denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt.
Und die Nationen werden den Namen des HERRN fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
Denn der HERR wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit;
er wird sich wenden zum Gebet des Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten.
Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht; und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird Jah loben.
Denn er hat herabgeblickt von der Höhe seines Heiligtums; der HERR hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde,
um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes;
damit man den Namen des HERRN verkündige in Zion, und in Jerusalem sein Lob,
wenn die Völker sich versammeln werden allesamt, und die Königreiche, um dem HERRN zu dienen.
Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Weg, hat verkürzt meine Tage.
Ich sprach: Mein Gott {Hebr. El.}, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! – Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre.
Du hast einst die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie verwandeln {O. wechseln.}, und sie werden verwandelt werden;
du aber bist derselbe {W. er (o. der da ist); d. h. der unveränderlich in sich selbst Bestehende (vgl. Jesaja 37,16; 41,4).}, und deine Jahre enden nicht.
Die Söhne deiner Knechte werden wohnen {D. h. im Land.}, und ihre Nachkommen werden vor dir feststehen.
Querverweise zu Psalm 102,15 Ps 102,15
Ein Psalm von Asaph.Gott, die Nationen sind in dein Erbteil gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht!
Denn man hat Jakob aufgezehrt, und seine Wohnung haben sie verwüstet.
Rechne uns die Ungerechtigkeiten der Vorfahren nicht zu; lass uns deine Erbarmungen bald entgegenkommen, denn sehr gering {O. schwach.} sind wir geworden!
Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Herrlichkeit {O. Ehre.} deines Namens willen; und errette uns und vergib unsere Sünden um deines Namens willen!
Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott? Lass unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte!
Wenn ich dich vergesse, Jerusalem, so vergesse mich meine Rechte {D. h., die rechte Hand versage ihren Dienst.}!
Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich mich nicht an dich erinnere, wenn ich Jerusalem nicht erhebe über die höchste meiner Freuden {O. zu meiner höchsten Freude.}!
Und die Häupter der Väter von Juda und Benjamin machten sich auf, und die Priester und die Leviten, jeder, dessen Geist Gott erweckte, hinaufzuziehen, um das Haus des HERRN in Jerusalem zu bauen.
Und als der siebte Monat herankam und die Kinder Israel in den Städten waren, da versammelte sich das Volk wie ein Mann nach Jerusalem.
Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und seine Brüder machten sich auf und bauten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf zu opfern, wie geschrieben steht im Gesetz Moses, des Mannes Gottes.
Und sie richteten den Altar auf an seiner Stätte, denn Furcht war auf ihnen vor den Völkern der Länder; und sie opferten auf ihm Brandopfer dem HERRN, die Morgen- und Abend-Brandopfer.
Gepriesen sei der HERR, der Gott unserer Väter, der dieses in das Herz des Königs gegeben hat, um das Haus des HERRN zu verherrlichen, das in Jerusalem ist,
Und sie sprachen zu mir: Die Übriggebliebenen, die von der Gefangenschaft dort in der Landschaft übrig geblieben sind, sind in großem Unglück und in Schmach; und die Mauer Jerusalems ist niedergerissen, und seine Tore sind mit Feuer verbrannt.
Und ich sprach zum König: Der König lebe ewig! Warum sollte mein Angesicht nicht traurig sein, da die Stadt, die Begräbnisstätte meiner Väter, wüst liegt und ihre Tore vom Feuer verzehrt sind?
Und ich sprach zu ihnen: Ihr seht das Unglück, in dem wir sind, dass Jerusalem wüst liegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind. Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen, damit wir nicht länger zum Hohn sind!
und sprach vor seinen Brüdern und dem Heer von Samaria und sagte: Was machen die ohnmächtigen Juden? Wird man es ihnen zulassen? Werden sie opfern? Werden sie es an diesem Tag vollenden? Werden sie die Steine aus den Schutthaufen wieder beleben, da sie doch verbrannt sind?
Aber wir bauten weiter an der Mauer; und die ganze Mauer wurde bis zur Hälfte {D. h. bis zur halben Höhe.} geschlossen, und das Volk hatte Mut zur Arbeit.
Und Juda sprach: Die Kraft der Lastträger sinkt, und es ist viel Schutt da, und so vermögen wir nicht mehr an der Mauer zu bauen.
Herr, nach allen deinen Gerechtigkeiten {D. h. den Erweisungen (o. Handlungen) deiner Gerechtigkeit.} lass doch deinen Zorn und deinen Grimm sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg! Denn wegen unserer Sünden und der Ungerechtigkeiten unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk allen denen zum Hohn geworden, die uns umgeben.