Und der HERR antwortete Hiob und sprach:
Will der Tadler mit dem Allmächtigen rechten? Der da Gott zurechtweist, antworte darauf!
Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach:
Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten {O. anheben.}, und zweimal, und ich will es nicht mehr tun.
Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach:
Gürte doch wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, und du belehre mich!
Willst du etwa mein Recht zunichtemachen, mich verurteilen, damit du gerecht seist?
Oder hast du einen Arm wie Gott {Hebr. El.}, und kannst du donnern mit einer Stimme wie er?
Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, und kleide dich in Pracht und Majestät!
Gieße die Ausbrüche {O. Fluten (wie Kap. 21,30).} deines Zorns aus, und sieh alles Stolze an und erniedrige es!
Sieh alles Stolze an, beuge es, und reiße die Gottlosen nieder auf ihrer Stelle!
Verbirg sie allesamt in den Staub, schließe ihre Angesichter in Verborgenheit ein!
Dann werde auch ich dich preisen, dass deine Rechte dir Hilfe schafft.
Sieh doch den Behemot, den ich mit dir gemacht habe; er frisst Gras wie das Rind.
Sieh doch, seine Kraft ist in seinen Lenden, und seine Stärke in den Muskeln seines Bauches.
Er biegt seinen Schwanz wie eine Zeder, die Sehnen seiner Schenkel sind verflochten.
Seine Knochen sind Röhren aus Kupfer, seine Gebeine wie Barren von Eisen.
Er ist der Anfang der Wege Gottes {Hebr. El.}; der ihn gemacht hat, hat ihm sein Schwert beschafft.
Denn die Berge tragen ihm Futter, und dort spielen alle Tiere des Feldes.
Unter Lotosbüschen legt er sich nieder, im Versteck von Rohr und Sumpf;
Lotosbüsche bedecken ihn mit ihrem Schatten {Eig. als sein Schatten.}, es umgeben ihn die Weiden des Baches.
Siehe, der Strom schwillt mächtig an – er flieht nicht ängstlich davon; er bleibt wohlgemut, wenn ein Jordan gegen sein Maul hervorbricht.
Fängt man ihn wohl vor seinen Augen, durchbohrt man ihm die Nase mit einem Fangseil {Eig. mit einer Falle.}?
Ziehst du den Leviatan herbei mit der Angel, und senkst du seine Zunge in die Angelschnur?
Kannst du einen Binsenstrick durch seine Nase ziehen und seinen Kinnbacken mit einem Ring durchbohren?
Wird er viel Flehen an dich richten oder dir sanfte Worte geben?
Wird er einen Bund mit dir schließen, dass du ihn zum ewigen Knecht nehmen kannst?
Wirst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel und ihn anbinden für deine Mädchen?
Werden die Genossen {D. h. die Fischer.} ihn verhandeln, ihn verteilen unter Kaufleute?
Kannst du seine Haut mit Spießen füllen und seinen Kopf mit Fischharpunen?
Lege deine Hand an ihn – denke an den Kampf, tu es nicht wieder!
Querverweise zu Hiob 40,8 Hiob 40,8
Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt wirst, wenn du redest, für rein befunden, wenn du richtest.
Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, und wer wird es vereiteln? Und seine ausgestreckte Hand – wer könnte sie abwenden?
Hältst du es für gut, dass du bedrückst, dass du die Arbeit deiner Hände verwirfst und über den Rat der Gottlosen dein Licht leuchten lässt?
Das sei ferne! Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: „Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst.“ {Psalm 51,6.}
Und euer Bund mit dem Tod wird zunichtewerden, und euer Vertrag mit dem Scheol nicht bestehen: Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, so werdet ihr von ihr zertreten werden.
So wahr Gott {Hebr. El.} lebt, der mir mein Recht entzogen hat, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat –
solange mein Odem in mir ist {O. denn mein Odem ist noch ganz in mir.}, und der Hauch Gottes in meiner Nase –,
wenn meine Lippen Unrecht reden werden und wenn meine Zunge Trug aussprechen wird!
Fern sei es von mir, dass ich euch Recht geben sollte; bis ich verscheide, werde ich meine Unsträflichkeit nicht von mir weichen lassen.
An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen: Mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen.
Brüder, ich rede nach Menschenweise; selbst eines Menschen Bund, der bestätigt ist, hebt niemand auf oder verordnet etwas hinzu.
Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barakeels, des Busiters, vom Geschlecht Ram; sein Zorn entbrannte gegen Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott {O. sich selbst Gott gegenüber rechtfertigte.}.
Dieses aber sage ich: Einen vorher von Gott bestätigten Bund macht das 430 Jahre danach entstandene Gesetz nicht ungültig, dass es die Verheißung aufhebt.
Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott {Hebr. El.} hat mir mein Recht entzogen.
Denn da ist eine Abschaffung des vorhergehenden Gebotes seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen
Trotz meines Rechts soll ich lügen; meine Wunde {Eig. mein Pfeil (vgl. Kap. 6,4; 16,13).} ist unheilbar, ohne dass ich übertreten habe.
Hältst du das für recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes {Hebr. El.}.
Denn du fragst, was sie dir nütze: Was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte?