Mein Sohn, bewahre meine Worte, und birg bei dir meine Gebote;
bewahre meine Gebote und lebe, und meine Belehrung wie deinen Augapfel.
Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.
Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und nenne den Verstand deinen Verwandten;
damit sie dich bewahre vor dem fremden Weibe, vor der Fremden {Eig. Ausländerin}, die ihre Worte glättet. -
Denn an dem Fenster meines Hauses schaute ich durch mein Gitter hinaus;
und ich sah unter den Einfältigen, gewahrte unter den Söhnen einen unverständigen {Eig. des Verstandes bar; so auch Kap. 6,32; 9,4; 10,13 und öfter} Jüngling,
der hin und her ging auf der Straße, neben ihrer Ecke, und den Weg nach ihrem Hause schritt,
in der Dämmerung, am Abend des Tages, in der Mitte der Nacht und in der Dunkelheit.
Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Anzug einer Hure und mit verstecktem Herzen. -
Sie ist leidenschaftlich und unbändig, ihre Füße bleiben nicht in ihrem Hause;
bald ist sie draußen, bald auf den Straßen, und neben jeder Ecke lauert sie. -
Und sie ergriff ihn und küßte ihn, und mit unverschämtem Angesicht sprach sie zu ihm:
Friedensopfer lagen mir ob, heute habe ich meine Gelübde bezahlt;
darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Antlitz zu suchen, und ich habe dich gefunden.
Mit Teppichen habe ich mein Bett bereitet, mit bunten Decken von ägyptischem Garne;
ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimmet.
Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen bis an den Morgen, an Liebkosungen uns ergötzen.
Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen;
er hat den Geldbeutel in seine Hand genommen, am Tage des Vollmondes wird er heimkehren.
Sie verleitete ihn durch ihr vieles Bereden, riß ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen.
Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geht, und wie Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen {Wahrsch. ist zu l.: und wie ein Narr zur Züchtigung in Fußfesseln},
bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, daß es sein Leben gilt. -
Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und horchet auf die Worte meines Mundes!
Dein Herz wende sich nicht ab nach ihren Wegen, und irre nicht umher auf ihren Pfaden!
Denn viele Erschlagene hat sie niedergestreckt, und zahlreich sind alle ihre Ermordeten.
Ihr Haus sind Wege zum Scheol, die hinabführen zu den Kammern des Todes.
Querverweise zu Sprüche 7,21 Spr 7,21
damit sie dich bewahre vor dem fremden Weibe, vor der Fremden {Eig. Ausländerin}, die ihre Worte glättet. -
Aber er weigerte sich und sprach: Ich will nicht essen. Da drangen seine Knechte und auch das Weib in ihn; und er hörte auf ihre Stimme und stand von der Erde auf und setzte sich auf das Bett {O. Polster}.
Denn Honigseim träufeln die Lippen der Fremden, und glätter als Öl ist ihr Gaumen;
Und es geschah eines Tages, da ging Elisa nach Sunem hinüber; und daselbst war ein wohlhabendes Weib, und sie nötigte ihn, bei ihr zu essen. Und es geschah, sooft er durchzog, kehrte er dort ein, um zu essen.
Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich habe dich lieb, so doch dein Herz nicht mit mir ist? Nun dreimal hast du mich getäuscht und mir nicht kundgetan, worin deine große Stärke besteht.
Und es geschah, als sie ihn alle Tage mit ihren Worten drängte und ihn plagte, da wurde seine Seele ungeduldig zum Sterben;
und er tat ihr sein ganzes Herz kund und sprach zu ihr: Kein Schermesser ist auf mein Haupt gekommen, denn ein Nasir Gottes bin ich von Mutterleibe an; wenn ich geschoren würde, so würde meine Stärke von mir weichen, und ich würde schwach werden und würde sein wie alle Menschen.
Und der Herr sprach zu dem Knechte: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde;
Sie reden Falschheit {O. Eitles}, ein jeder mit seinem Nächsten; ihre Lippen schmeicheln {W. schmeichelnde Lippe}, mit doppeltem Herzen reden sie.
Und sie nötigten ihn und sagten: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilet, daß ich dem Herrn treu {O. gläubig} sei, so kehret in mein Haus ein und bleibet. Und sie nötigte uns.
Denn die Liebe des Christus drängt uns, indem wir also geurteilt haben, daß einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind {O. gestorben waren, d.h. im Tode lagen}.