Jakobus fährt fort, uns zu zeigen, wie wir mit dieser Art von Versuchung umgehen sollen, damit wir in diesen Situationen nicht sündigen.
Jak 1,17: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch der Schatten eines Wechsels.
Erstens müssen wir uns daran erinnern, dass Gott ein guter Gott und ein gebender Gott ist, der für alle seine Geschöpfe sorgt. Alles, was das Kind Gottes zu seinem Glück braucht, „kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter“; es kommt nicht dadurch, dass wir der Begierde in unserem Leben nachgeben. Wir müssen uns diese große Wahrheit vor Augen halten, denn wir neigen dazu, sie in Zeiten der Versuchung aus dem Auge zu verlieren.
Jakobus hält fest, dass es zwei Arten von Gaben gibt, die Gott den Menschen gibt. Es gibt „gute“ Gaben, das sind die natürlichen Dinge des Lebens, die Er allen Menschen gibt (Pred 3,13; 5,19; Apg 14,17; 1Tim 6,17), und dann gibt es „vollkommene“ Gaben, das sind geistliche Dinge, die Gott den Gläubigen schenkt (Röm 6,23; Joh 4,10; 1Thes 4,8; Eph 2,8;
4,7). Das zeigt, dass Gott die Quelle und der Geber aller guten und vollkommenen Gaben ist. Er wird alle unsere Bedürfnisse – natürliche und geistliche – zu seiner Zeit erfüllen (Phil 4,19). Er ist nicht der Urheber der sündigen Versuchung in uns. Wir müssen im Glauben darauf vertrauen, wenn wir die sündigen Begierden überwinden wollen.
Außerdem nennt Jakobus Gott „den Vater der Lichter“. Das weist darauf hin, dass Er ein allwissender und für alle sorgender Gott ist. „Vater“ spricht von Zärtlichkeit, Liebe und Fürsorge. Es bedeutet, dass Er kein unpersönlicher Gott ist, der ohne Gefühl gegenüber seinen Geschöpfen handelt. „Licht“ betont sein unendliches Wissen und Verständnis für jede Situation im Leben. Es bedeutet, dass Er unsere Lebenssituation perfekt kennt und uns gemäß seiner großen Güte das geben wird, was wir benötigen. Jakobus fügt hinzu: „bei dem keine Veränderung ist noch der Schatten eines Wechsels“. Das bedeutet: Es gibt keine Unbeständigkeit in Gottes Wesen uns gegenüber; seine Absichten, uns zu segnen und zu versorgen, können nicht geändert werden (Mal 3,6). Er ist kein wankelmütiger Gott. Wir können also sicher sein, dass Er in unserer Lebenssituation das Allerbeste für uns tun wird. Der Glaube ist davon überzeugt. Er vertraut darauf, dass Gott der Geber aller Wohltaten ist, die wir genießen – sowohl in natürlicher als auch in geistlicher Hinsicht –, und er hofft darauf, dass Er uns das, was wir brauchen, zu seiner Zeit schenken wird. Diese Art von Vertrauen in Gott gefällt Ihm sehr (Ps 118,8.9).
Er weiß. Er liebt. Er hört, nichts kann diese Wahrheit trüben;
Er gibt das Allerbeste denen, die Ihm die Entscheidung überlassen.
Genau dieses Vertrauen eines Gläubigen greift Satan an (Lk 22,32). Sein Ziel ist es, unser Vertrauen in die Güte Gottes zu erschüttern. Wenn Gott ein Bedürfnis in unserem Leben nicht sofort stillt, will Er uns in dieser Sache prüfen. Wenn Satan das sieht, wird er uns suggerieren, dass Gott uns etwas Gutes vorenthält. Er wird auch vorschlagen, dass wir deshalb in dieser Angelegenheit selbst aktiv werden sollten. Wenn unser Vertrauen in Gott erschüttert ist, werden wir wahrscheinlich auf Satans Vorschläge eingehen und nach der Sache greifen, von der wir glauben, dass wir sie brauchen. Wenn wir jedoch im Eigenwillen und in Unabhängigkeit von Gott handeln, bringen wir Sünde und Tod in unser Leben. Henry Edward Hayhoe sagte zu Recht: „Der Unglaube an die Güte Gottes ist die Wurzel all unseres Versagens.“
Das ist genau die Linie, auf der Satan Eva im Garten Eden in Versuchung führte. Er sagte ihr, dass das Essen der Frucht des Baumes sie „wie Gott“ machen (1Mo 3,5) und dass Gott ihnen dieses Gute vorenthalten würde. Als ihr Glaube an die Güte Gottes erschüttert war und sie glaubte, dass, wenn sie die Frucht nähme, dies ihre und die Stellung ihres Mannes verbessern würde, nahm sie die verbotene Frucht und aß sie. Aber es war alles eine große Lüge. Das Essen von der Frucht hat Adam und Eva nicht besser und auch nicht wie Gott gemacht; es hat sie zu Sündern gemacht.
Satan wandte dieselbe Taktik bei der Versuchung des Herrn in der Wüste an (Lk 4,1-13). Im Wesentlichen sagte er zu Ihm: „Wenn du der Sohn Gottes bist, warum kümmert sich Gott dann nicht um eines der grundlegendsten Dinge in deinem Leben – deinem Bedürfnis nach Nahrung?“ Hinter dieser Versuchung steckte die Absicht, den Herrn dazu zu bringen, sich in dieser Situation selbst zu bemitleiden. Der Teufel sagte zu Ihm: „Du verhungerst hier; das sollte einem gottesfürchtigen Menschen nicht passieren!“ Dann schlug er vor, dass der Herr seine göttliche Macht einsetzen sollte, um dieser Not zu begegnen – was sein Gott offensichtlich nicht tat. Aber wenn Er das getan hätte, hätte Er einen Schritt der Unabhängigkeit von Gott tun müssen. Beachte, wie subtil Satan vorgeht: Er sagte dem Herrn, Er solle den Stein in Brot verwandeln; er ging nicht so weit, Ihm zu sagen, Er solle ihn essen! Er wusste aus seiner Erfahrung mit den Menschen, dass es nicht lange dauern würde, bis ein hungriger Mensch, der etwas zu essen vor sich sieht, danach greift und es isst. Aber Satan wurde bei dieser List durch das Vertrauen des Herrn zu Gott (Ps 16,1) und den Gehorsam des Herrn gegenüber Gottes Wort (Ps 17,4) besiegt.
Der Teufel hat diese Taktik seit Anbeginn der Zeit bei Männern und Frauen angewandt. Sie zeigt uns, wie listig er ist (2Kor 11,3), und auch, wie trügerisch das menschliche Herz ist (Jer 17,9). Daher lehrt uns Jakobus, dass wir diese Versuchung zur Sünde überwinden können, indem wir an Gottes Güte glauben – und das wird sich darin zeigen, dass wir auf Ihn warten, um unsere Bedürfnisse zu stillen.