Heb 12,16: Achtet darauf …, dass nicht jemand ein Hurer sei oder ein Ungöttlicher wie Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte.
Gerade hat er von den „Lahmen“ gesprochen, jetzt wendet er sich den „Ungöttlichen“ zu. Dies ist eine andere Klasse von Menschen. Wie wir bereits erwähnt haben, ist ein Lahmer ein geistlich schwacher Gläubiger, dessen Wandel in irgendeiner Weise beeinträchtigt, gestört, geschwächt ist. Ein Ungöttlicher hingegen ist nur ein bekennender Gläubiger, der letztendlich abfallen wird. Der Schreiber zeigt hier, dass ein Abgefallener normalerweise durch Unmoral und/oder Ungöttlichkeit in seinem Leben gekennzeichnet ist. Er nennt Esau als ein Beispiel für einen Ungöttlichen. Er sagt nicht, dass Esau ein Hurer war, sondern dass er ein Ungöttlicher war. James („Jim“) Moorhead Flanigan [1931–2014] sagt:
Es wird hier weder angedeutet noch bewiesen, dass Esau ein Hurer war.2
W. Kelly sagt:
Das Böse kann verschiedene Formen annehmen. Hier wird fleischliche Unreinheit und Ungöttlichkeit genannt, und wo Gott ist und gekannt ist, ist beides unerträglich: Das Beispiel für Ungöttlichkeit ist Esau, der sein Erstgeburtsrecht für eine Mahlzeit verkaufte.3
Ungöttlich sein bedeutet, göttliche und heilige Dinge so zu behandeln, als wären sie gewöhnlich. Esau bewies seine Ungöttlichkeit, indem er sein Erstgeburtsrecht gegen eine gewöhnliche Mahlzeit eintauschte (1Mo 25,29-34)! Er war bereit, seinen Segen gegen einen Augenblick der Befriedigung einzutauschen! Das zeigt uns, wie er über sein Erstgeburtsrecht dachte.