Behandelter Abschnitt Heb 11,24-28
Der Glaube von Mose zeigt dieselbe Bereitschaft, Leiden auf sich zu nehmen, um den Willen Gottes zu erfüllen. Der Schreiber sagt:
Heb 11,24-28: 24 Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen, 25 und wählte lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben, 26 indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung. 27 Durch Glauben verließ er Ägypten und fürchtete die Wut des Königs nicht; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren. 28 Durch Glauben hat er das Passah gefeiert und die Besprengung des Blutes, damit der Verderber der Erstgeburt sie nicht antaste.
Wie bei den Patriarchen in Vers 13 gab es „Vergeltung“ (im Sinne von „Lohn“3) eine moralische Ordnung für die Glaubensübungen des Mose. Diese brachten ihn dazu, seine Stellung in Ägypten zu verlassen. Die Vorsehung hatte ihn an den Hof des Pharaos gebracht, aber der Glaube führte ihn hinaus.
Mose wusste, dass es eine göttliche „Belohnung“ geben würde. Daher konnte er die „Schätze Ägyptens“ richtig beurteilen: Sie waren nichts anderes als vergängliche Dinge. Dies veranlasste ihn, sein Los mit dem leidenden und bedrängten Volk Gottes zu teilen. Das ist wirklich erstaunlich: Er gab eine bedeutende Stellung in Ägypten auf sowie „den zeitlichen Genuss der Sünde“, der mit dieser Stellung verbunden war – um sich mit dem leidenden Volk Gottes zu identifizieren. Er wollte lieber mit ihnen leiden! Warum? Er „hielt“ (betrachtete) die Schmach, die mit den Kindern Israels verbunden war, für „größeren Reichtum“ als die Schätze Ägyptens! Der Schreiber betont, dass diese Schmach denselben Charakter hatte wie „die Schmach des Christus“, der die hebräischen Gläubigen ausgesetzt waren. F.B. Hole fragt:
Wenn die Herrlichkeit Ägyptens schon mit der Schmach Christi nicht zu vergleichen ist, wie viel weniger dann mit der Herrlichkeit Christi?
Der Schreiber sagt uns, dass Mose in der Lage war, die Schwierigkeiten zu ertragen, die mit dieser Stellung der Schmach einhergingen, weil sein Glaube „den Unsichtbaren“ sah, und das motivierte ihn.
Die Lektion für die hebräischen Gläubigen: Auch sie sollten „den Unsichtbaren“ im Blick behalten. Der Ungläubige hält das für lächerlich. Er fragt: „Wie kann man auf etwas Unsichtbares schauen?“ Aber der Glaube sieht „das, was man nicht sieht“ (2Kor 4,18). Zwar ist Christus in den Himmel zurückgekehrt und leiblich nicht mehr zu sehen. Doch wenn wir im Glauben auf Ihn blicken und auf das, was wir in Ihm haben, so gibt uns das die Ausdauer, die wir brauchen, um dem Weg des Glaubens voranzugehen. Die hebräischen Gläubigen mussten erkennen, dass die Schmach Christi, die sie durch ihre ungläubigen Brüder zu tragen hatten, ein Vorrecht war (Apg 5,41; Phil 1,29). Der Schritt, zu dem ihr Glaube sie geführt hatte, um sich mit Christus zu identifizieren, würde an einem kommenden Tag belohnt werden.
Die Kinder Israels