Heb 8,2: [Wir haben einen Hohenpriester, der] … ein Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Hütte ist, die der Herr errichtet hat, nicht der Mensch.
Dann wird uns gesagt, dass dieser Ort, wo Christus seinen hohepriesterlichen Dienst ausübt, die „wahrhaftige Hütte ist, die der Herr errichtet hat, nicht der Mensch“ – im Himmel. Mit „wahrhaftig“ meint der Schreiber nicht, dass die irdische Stiftshütte etwas Falsches und Unwahres gewesen sei. An der irdischen Stiftshütte war nichts Falsches. Er meint, dass der Ort, wo Christus dient, das wahre Heiligtum ist, in dem Gott wohnt. Die Stiftshütte, die Mose in der Wüste baute und in der die aaronitischen Priester dienten, war in Wirklichkeit ein „Abbild“ (ein lebensgroßes Modell) des wahren Heiligtums im Himmel. Um dies zu beweisen, zitiert der Schreiber in Hebräer 8,5 in einer Klammer 2. Mose 25,40.
Dieser Punkt ist von großer Bedeutung. Wenn Christus jetzt als Priester im himmlischen Heiligtum dient, dann kann es kein irdisches Heiligtum mehr geben, das Gott gehört, so wie es im Judentum der Fall war. Der Herr erklärte dies der Frau am Brunnen. Er sagte zu ihr: „Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet“ (Joh 4,21). Die christliche Welt hat diesen Punkt völlig aus den Augen verloren und sogenannte „Anbetungsstätten“ errichtet. Menschen haben Kathedralen und Kirchengebäude als heilige Orte für Gebet und Gottesdienst errichtet. All diese Orte sind jedoch in Wirklichkeit ein Gebilde aus Judentum und Christentum, und dies hat nicht die Zustimmung Gottes ( vgl. Heb 13,10).