Behandelter Abschnitt 1Joh 5,10-12
1Joh 5,10-12: 10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott bezeugt hat über seinen Sohn. 11 Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.
Beim Zeugnis geht es nicht um ein Glücksgefühl oder eine große emotionale Erfahrung. Es geht auch nicht darum, „religiös zu werden“, sondern es geht darum, Gott zu glauben und sein Wort in deinem Herzen aufzunehmen. Wenn du das tust, hast du das Zeugnis in dir selbst, und der Geist Gottes macht es für dich greifbar. Wenn man dich fragt: „Bist du gerettet?“, kannst du mit „Ja“ antworten. Wenn jemand fragt: „Woher weißt du das?“, sagst du: „Weil Gott es mir gesagt hat.“ Du weißt nicht, dass du gerettet bist, nur weil du dich glücklich fühlst. Man fühlt sich glücklich, weil man weiß, dass man gerettet ist. Die Menschen zäumen oft das Pferd von hinten auf. Sie suchen nach Glücksgefühlen als Zeugnis dafür, dass sie gerettet sind, obwohl sie zuerst dem Wort Gottes glauben müssen. Dann wird die Freude folgen.
Alexander Marshall (1846–1928), der schottische Evangelist, ging als junger Mann in einen Zirkus, wo ein Evangelist predigte. Als er auf der Tribüne saß, verspürte er das Bedürfnis, gerettet zu werden, dachte aber bei sich: „Wenn ich doch nur das glückliche Gefühl bekommen könnte, das einige dieser Leute haben, dann wüsste ich, ob es echt ist.“ Oft gibt der Geist Gottes einem Prediger genau die richtige Botschaft für jemand im Publikum, und dieser Prediger beugte sich über die Kanzel, zeigte auf die Stelle, wo Alex saß, und sagte: „Junger Mann, der Glaube ist die Wurzel, das Gefühl ist die Frucht.“ In diesem Moment verstand Alexander Marshall, glaubte und ging aus dem Tod ins Leben über. „Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst“ (1Joh 5,10). Nimm Gott beim Wort und sage: „Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner“ (Röm 3,4). Du kannst dich auf sein Wort verlassen.
Andere mögen an Christus glauben, haben aber keine Heilsgewissheit, weil sie auf ein Gefühl warten – sie warten auf das Zeugnis. Das ist es, was Gott sagt: „Wer Gott nicht glaubt, der hat ihn zum Lügner gemacht; denn er glaubt nicht an das Zeugnis, das Gott von seinem Sohn gegeben hat.“ Solange deine Gewissheit von einem Gefühl abhängt, machst du Gott zum Lügner. Gott hat dir etwas gesagt, und Er möchte, dass du Ihm glaubst. Was bedeutet es, wenn du nicht glaubst? Angenommen, ich habe dir etwas gesagt und du sagst: „Ja, ich würde dir gerne glauben. Ich versuche sogar, dir zu glauben, aber irgendwie kann ich dir einfach nicht glauben.“ Was würde das bedeuten? Es bedeutet, dass du tatsächlich glaubst, ich würde dich anlügen. Genauso ist es, wenn du nicht glauben kannst, was Gott in seinem Wort gesagt hat. „Wer den Sohn hat, hat das Leben.“ Gottes Wort sagt: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apg 16,31). Du kannst glauben, dass du gerettet bist, und doch nicht gerettet werden. Aber du kannst nicht an den Herrn Jesus Christus glauben und Ihm als deinem Retter vertrauen, ohne gerettet zu sein. Wenn du nicht die Gewissheit hast, dass du gerettet bist, nachdem du dein Vertrauen in Ihn gesetzt hast, machst du Gott zum Lügner, weil du dem Zeugnis, „das Gott bezeugt hat über seinen Sohn“ (1Joh 5,10), nicht glaubst.
Ein Freund von mir, der vor einigen Jahren in Indien starb, hatte lange Zeit keine Heilsgewissheit. Was ihn am meisten beunruhigte, war: Er glaubte, Gott hätte einige auserwählt, die gerettet werden sollten. Da er keinen Beweis dafür hatte, dass er zu ihnen gehörte, konnte er nicht wissen, dass er gerettet war. Er besuchte eine Versammlung, in der der Prediger erklärte, dass ein Mensch in dem Moment gerettet sei, in dem er an Jesus glaube, dass er ewiges Leben besitze und niemals verlorengehen könne. Diese Gewissheit wollte er auch haben. Als er nach Hause kam, fiel er auf die Knie und betete: „O Gott, wenn es möglich ist, dass ein Mensch sicher sein kann, dass er ewiges Leben hat, dann zeige es mir jetzt in Deinem Wort. Wenn es aber nicht möglich ist, dann zeige es mir, und ich werde es Dir überlassen.“ Er wandte sich an 1. Johannes 5. Als er zu Vers 10 kam, las er: „Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott bezeugt hat über seinen Sohn.“ – „Ich will Gott nicht zum Lügner machen“, sagte er, „aber ich weiß nicht, was dieses Zeugnis ist.“ Dann las er Vers 11: „Und dies ist das Zeugnis.“ Er legte den Daumen auf den Rest des Verses, schloss die Augen und betete: „O Gott, ich habe gerade gelesen, dass ein Mensch, der dem Zeugnis, das Du von Deinem Sohn gegeben hast, nicht glaubt, Dich zum Lügner macht. Ich weiß nicht, was das Zeugnis ist, aber ich nehme an, ich habe es unter meinem Daumen. Ich werde jetzt meinen Daumen heben, und wenn ich das tue, hilf mir zu glauben, was auch immer ich dort finden werde, denn ich will Dich nicht zum Lügner machen.“ Er fürchtete sich fast davor, den Daumen zu heben, aber schließlich tat er es doch und las: „Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“ – „Oh“, sagte er, „gelobt sei Gott! Hier und jetzt kann ich es wissen!“ Sein Glaube wurde bestätigt, als er las: „Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.“ Er erkannte, dass die Erlösung eine Frage der Annahme Christi war. Die Gewissheit der Errettung war eine Frage des Glaubens an Gottes Wort. Sein Herz fand Frieden, und jahrelang predigte er diese Wahrheit auch anderen. „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben“ (Joh 1,11.12). Hast du Christus angenommen? Dann gilt: „Wer den Sohn hat, hat das Leben.“ Lehnst du Ihn ab? „Wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.“ Wenn du den Sohn Gottes nicht durch den Glauben als deinen Retter angenommen hast, bist du immer noch tot in deinen Sünden. Aber wenn du Ihn als deinen Retter angenommen hast, sagt Gott, dass du ewiges Leben hast. Nimm Ihn beim Wort.