Behandelter Abschnitt Neh 13,28-31
Neh 13,28-31: Und einer von den Söhnen Jodajas, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters, war ein Schwiegersohn Sanballats, des Horoniters; und ich jagte ihn von mir weg. Gedenke es ihnen, mein Gott, wegen der Verunreinigungen des Priestertums und des Bundes des Priestertums und der Leviten! Und so reinigte ich sie von allem Fremden, und ich stellte die Dienste der Priester und der Leviten fest, für jeden in seinem Werk, und für die Holzspende zu bestimmten Zeiten und für die Erstlinge. Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten!
Und einer der Söhne Jodajas, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters – der in der Schule des Ungehorsams auferzogen war (Neh 13,4-8) –, war ein Schwiegersohn Sanballats, des Horoniters (oder Moabiters)! Nehemia jagte ihn deshalb fort (Neh 13,28), und nachdem er so in Treue gegen Gott gehandelt hatte, wandte er sich an Gott und sprach: „Gedenke es ihnen, mein Gott, wegen der Verunreinigungen des Priestertums und des Bundes des Priestertums und der Leviten!“ Und dann heißt es: „Und so reinigte ich sie von allem Fremden, und ich stellte die Dienste der Priester und der Leviten fest, für jeden in seinem Werk, und für die Holzspende zu bestimmten Zeiten und für die Erstlinge. Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten.“
Gott eifert heutzutage sicherlich nicht weniger für die Herrlichkeit seines Namens als früher. Die ehelichen Verbindungen von Christen mit der Welt können nur Verwirrung herbeiführen. Es kommt vor, dass die Gnade Gottes den anderen Teil nach Eingang der Ehe erreicht; wo dies geschieht, wird dann auch dieselbe Gnade den so Gesegneten aufrechterhalten und befähigen, in der Wahrheit zu wandeln. Nach der Heiligen Schrift aber kann auch der Riss derartig sein, dass der Ungläubige sich trennt, und dann sagt sie: „… so trenne er sich“ (1Kor 7,15). Für den Fall aber, dass beide Teile weiter beieinander wohnen, haben wir ein kostbares Wort der Ermutigung für die gläubige Frau: „Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, damit, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Frauen ohne Worte gewonnen werden mögen“ (1Pet 3,1).
Unter dem Gesetz war der Jude verpflichtet, die Frau hinwegzutun, wenn sie einem anderen Volk angehörte; doch im Christentum ist die Gnade überströmend, der Apostel Paulus sagt: „Den Übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, und diese willigt ein, bei ihm zu wohnen, so entlasse er sie nicht. Und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat, und dieser willigt ein, bei ihr zu wohnen, so entlasse sie den Mann nicht. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Bruder; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Wenn aber der Ungläubige sich trennt, so trenne er sich. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden1; in Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann erretten wirst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau erretten wirst“ (1Kor 7,12-16)?
Nach dieser gnadenreichen Verfügung waren sogar die Kinder aus gemischter Ehe nicht als unrein, sondern ihrer Stellung nach als heilig zu betrachten (1Kor 7,14). Sie sind für Gott abgesondert und haben ihren Platz in Beziehung zu Ihm und den Vorrechten seines Hauses. Aber ach, es ist nur zu oft der Fall, dass, wenn die Eltern nicht eines Sinnes sind und so das Haus mehr oder weniger geteilt ist, und dann die Kinder aufwachsen wie die Kinder der Juden in den Tagen Nehemias, dass sie zur Hälfte die Sprache dieser Welt reden und zur Hälfte die Sprache des Volkes Gottes. Nur die Christen, die sich in solchen Umständen befinden, wissen, wie schwer es ist, dann die Kinder in der Zucht und Ermahnung des Herrn aufzuziehen (Eph 6,4). Solchen stellen sich auf Schritt und Tritt Hindernisse in den Weg, und es bedarf fortwährender Übung und anhaltenden Gebets, um überhaupt durchzukommen.
Nichts kann klarer sein, als dass eheliche Verbindungen von Christen mit Ungläubigen von Gott verboten sind (5Mo 7,1-6); das ist ein ungleiches Joch , das seinen Namen verunehrt. Wenn sogar Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist (Jak 4,4), wie viel ernster liegt die Sache, wenn es zu einer so völligen Vereinigung, wie es die Ehe ist, kommt, deren beide Teile nach Gottes Ordnung in der Schöpfung zu einem werden. Ach, wie viele haben diesen unbesonnenen Schritt uneingedenk seines offenbarten Willens getan oder auch gar zum Trotz! Sie haben dadurch unsägliches Leid in diesem Leben geerntet; denn es ist unmöglich, dass ein Christ Gott nicht gehorcht, ohne unter den Folgen seines Ungehorsams zu leiden. Gott waltet in seinen Wegen mit seinem Volk sowohl in Gerechtigkeit als auch in Gnade. Wir haben genauso wie die Juden aus den Fehltritten Salomos zu lernen.
In in Nehemia 13,29 tritt uns mit Bezug auf diesen Gegenstand ein überaus wichtiger Grundsatz entgegen. Nach 1. Petrus 2,5.9 sind die Christen ein heiliges und ein königliches Priestertum, und außerdem obliegt ihnen ein Dienst, der dem der Leviten entspricht. Gott zeigt uns nämlich in unserer Schriftstelle, dass wir durch unseren Ungehorsam nicht nur dem Walten seiner Gerechtigkeit nach zu leiden haben, sondern dass wir auch unser Priestertum dadurch verunreinigen. Die letzte Sorge Nehemias bestand darin, sein Volk von allem Fremden zu reinigen, die Dienstleistungen der Priester und Leviten, für einen jeden in seinem Werk, und für die Holzspende zu bestimmten Zeiten und für die Erstlinge festzustellen, und dann sagt er zum Schluss: „Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten“ (Neh 13,30.31).
In all diesem ist er uns ein leuchtendes Vorbild. Nichts scheint der Beachtung dieses ergebenen Mannes Gottes zu entgehen. „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu“ (Lk 16,10). Sein großes Ziel, das er beharrlich verfolgte, war es, dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre zu geben, indem er alles unter seinem Volk nach seinen Gedanken ordnete, die Er uns in seinem heiligen Gesetz darstellt. Sollten wir weniger sorgfältig sein, wo wir doch sehen, wie groß die Vorrechte sind, die wir an dem Tag der Gnade genießen, wo wir zu Christus, seinem Mittelpunkt, außerhalb des Lagers hingezogen sind und uns dabei gleichsam innerhalb der Mauer seiner heiligen Wahrheit befinden?
Wir haben heute eine geöffnete Tür, aber eine kleine Kraft. Gott schätzt es sehr, wenn wir sein
Wort bewahren und den heiligen Namen seines Sohnes, unseres Herrn, nicht verleugnen (Off 3,8). Wenn wir als Einzelne wie auch als Gesamtheit in der Freiheit des Evangeliums wandeln, so können wir es doch nicht genau genug damit nehmen, an seinem von Ihm selbst bestätigten Wort, von dem Er sagt: „So spricht der Herr“, festzuhalten. Das ist unser einziger Schutz inmitten der zunehmenden und vorherrschenden Verderbnis dieser letzten, schweren Zeiten, wo böse Menschen und Gaukler im Bösen fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden (2Tim 3,13). Reinigen wir uns daher von allem Fremden; ein jeder tue sein eigenes Werkt, sei es priesterlicher oder levitischer Art; lasst uns auf unserer Verpflichtung gegen den Dienst Gottes zu den bestimmten Zeiten achten und so in Gemeinschaft mit Ihm sein, dass ein beständiges Opfer von Herz und Lippen in Lob und Anbetung zu Ihm emporsteigt. Dann können wir gewiss sein, dass Gott, so wie Er unser bisher zum Guten gedacht hat, auch darin fortfahren wird und dass uns Güte und Huld alle Tage unseres Lebens folgen werden (Ps 23,6). Zu gleicher Zeit lasst uns die Hoffnung der Wiederkehr des Herrn vor uns haben. Er kann uns jeden Augenblick zu sich rufen und uns in die wunderbare Segnung des Heims der Liebe des Vaters führen, um dann mit uns, den Gegenständen seiner Liebe, vor dem ganzen Weltall offenbar werden.
Möge Gott in seiner großen Gnade jedem Gläubigen, der diese Zeilen liest, geben, dass er sich die Unterweisung des Buches Nehemia zu Herzen nimmt. Unser Los ist in eine Entscheidungsstunde der Geschichte der christlichen Kirche auf Erden gefallen. Gott ist allenthalben im Blick auf die baldige Rückkehr seines Sohnes wirksam. Doch wir können versichert sein, dass das besondere Werk seines Geistes darin besteht, die Herzen seines Volkes zu einem verworfenen Christus zu ziehen, und zwar innerhalb der Mauer, die die Wiederbelebung seiner kostbaren Wahrheit hat erstehen lassen. Es gibt ein glückselige Befreiung, nicht nur von dem zunehmenden babylonischen Zustand der bekennenden Kirche, sondern auch von jedem ihrer Grundsätze und Bräuche; sei es, dass sie von denen im Lager außerhalb oder von denen innerhalb betätigt werden, die in Herz und Wandel von der Wahrheit abgewichen sind. Gott ruft uns zu: „Auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort“ (Jes 66,2).
Gott fordert Heiligkeit innerhalb seiner Tore; Er sagt: „Seid heilig, denn ich bin heilig“ (1Pet 1,15.16). Möchte diese Heiligkeit unter seinem Volk durch das Lesen dieser armen Zeilen zu seiner Verherrlichung reichlich gefördert werden!
Bist du, geliebter Leser, innerhalb seiner Tore? Hast du dein Alles in der Gemeinschaft mit einem verworfenen Christus gefunden? Und auch in der Gemeinschaft mit denen, die seine Verwerfung teilen? Oder wirst du, wie so viele, von jedem Wind der Lehre hin und her geworfen und umhergetrieben, die da kommt aus der Betrügerei der Menschen, aus ihrer Verschlagenheit zu planmäßig ersonnenem Irrtum? Oh, dass noch viele mehr die Wahrheit in Liebe festhielten und dass wir in allem zu Ihm hin heranwachsen möchten, der das Haupt und der Christus ist (Eph 4,14.15).