Behandelte Verse Obadja 17-21
Vers 17-21
Obad 17.21: 17 Aber auf dem Berg Zion wird Errettung sein und er wird heilig sein … 21 Und es werden Retter auf den Berg Zion ziehen, um das Gebirge Esaus zu richten; und das Reich wird dem HERRN gehören.
Doch dem Geschlecht Jakobs stehen Rettung und Segen in Aussicht; Gott wird dann klarstellen, dass das alles mit dem Berg Zion verknüpft ist: „Auf dem Berg Zion wird Errettung sein.“ Außerdem wird eine universale Regierung errichtet werden. Auch diese Tatsache ist verbunden mit dem Berg, den Gott sich auserwählt hat, denn „es werden Retter auf den Berg Zion ziehen, um das Gebirge Esaus zu richten; und das Reich wird dem HERRN gehören“. (Das Wort „richten“ wird hier nicht gebraucht im Sinn von „verurteilen“ oder „bestrafen“, sondern „regieren“, „verwalten“).
Der Berg Zion symbolisiert das Prinzip der Regierung Gottes, den zukünftigen Segen über die Erde. Den Ort erwählte Er sich (Ps 132,13), als alles gescheitert war, was Er den Menschen übergeben hatte. Er weist hin auf Christus, den Auferstandenen, den Einen, in dem sich alle Segnungen Gottes, die den Menschen verheißen sind, erfüllen. Geistlich gesehen, sind wir Gläubige schon zum Berg Zion gekommen, so wie Hebräer 12 besagt; und wir werden Nutznießer sein von den zwei Dingen in Obadja, die mit dem eigentlichen Berg Zion verbunden sind: Rettung und Herrschaft. Befreiung von den Mächten der Welt und allem Irdischen erfährt die Seele, wenn sie in dem gegründet ist, was dieser Berg versinnbildlicht. Dies geschieht, wenn wir bewusst Gottes Ratschluss ergründen wollen und erkennen, dass alles in Christus seinen Ursprung hat und Er das Zentrum ist. Wir werden auch in den Genuss seiner segensreichen Herrschaft kommen. Durch Ihn fällt das himmlische Licht auf uns und lenkt und leitet uns, wenn wir es in seinem Angesicht leuchten sehen. Die Herrlichkeit, die im Universum erstrahlen wird, leuchtet schon jetzt in Christi Angesicht; der Segen, der über die ganze Welt ausgeschüttet werden wird, ist zur Freude der Seinen heute schon jetzt in Ihm offenbart.
Die „Retter“ aus Obadja 21 sind zweifellos diejenigen, die den Ruf Zions weltweit bekanntmachen. Sie sind – im Zusammenhang mit der Verwaltung des Königreichs des HERRN – dazu bestimmt, nach Norden, Süden, Osten und Westen zu gehen und die Nachricht über den reichen Segen zu verbreiten, der von diesem heiligen Berg ausgeht. Diese Prophetie ist zwar für die Zukunft, aber, Gott sei gedankt, gibt es derartige „Retter“ schon heute. Es gibt solche, deren Augen geöffnet worden sind, um die Herrlichkeit in Christi Angesicht zu sehen. Und da diese Herrlichkeit durch den Heiligen Geist in ihre Herzen geschrieben ist, sind sie fähig, Christus Jesus zu verkünden und andere zu erleuchten, damit auch sie sich zu Ihm wenden. Ihr Dienst zieht die Menschen immer zu Christus selbst und führt auch unsere Herzen weg vom menschlichen Versagen und lenkt sie so, dass sie mit Gottes Plan übereinstimmen. Damit wird Gottes Heiligen ein nicht geringer Dienst erwiesen. Könnten wir in diesem Punkt einander doch mehr helfen!
Obadjas Ziel war so ähnlich; sein Name bedeutet: „Diener des Herrn“. Er hatte das Vorrecht, seinen Zeitgenossen einen überaus wichtigen Dienst zu erweisen: Er entlarvte den wirklichen Charakter der Menschen auf Erden, die durch Edom verkörpert werden. Auch führte Obadja die Herzen des Volkes Gottes zu dieser wunderbaren Welt, die Gott mit Zion als Zentrum einführen wird. Dort hat Edom keinen Zugang; dagegen wird Christus uneingeschränkt herrschen. Obadja beschreibt zwar die irdische Seite dieser Segen bringenden Welt. Wir Gläubige haben jedoch teil an den himmlischen Segnungen und haben eine Beziehung zu Gott und eine Kenntnis seiner, die die des Volkes Israel weit übertrifft. In vieler Hinsicht ist die irdische Seite ein Sinnbild der himmlischen. Obwohl wir in Obadja nicht die Grundlagen des Christentums finden, können wir doch in diesem kleinen Propheten Hinweise auf Christus entdecken, zum einen auf sein Leiden und seine Erniedrigung und zum anderen auf seine Verherrlichung als der eigentliche Berg Zion, auf dem nach Gottes ewigen Ratschluss sein voller Segen ruht.