Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
2Pet 3,11Kommentar zu 2. Petrus 3,11
„Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit!“ (2Pet 3,11).
Die falsche Annahme der spottenden Menschen und die Tatsache, dass alles aufgelöst werden wird, führt das Kind Gottes zu einem besonnenen und gottseligen Wandel, weil es weiß, was auf die Welt zukommt. Das Bedenken dieser ernsten Tatsachen, sollte das Kind Gottes dazu bewegen, einen klar von der Welt unterschiedenen Platz einzunehmen und sich völlig getrennt vom Bösen zu erhalten, während es nach dem Tag, von dem hier gesprochen wird, Ausschau hält. „Heiliger Wandel“ soll es kennzeichnen.
Es ist sehr auffallend, dass Petrus immer wieder auf unseren Wandel hinweist. Im ersten Brief sagt er uns, dass wir erlöst worden sind von dem „eitlen Wandel“ (1Pet 1,18), d. h., von der Religiosität, die ihre Wurzel im Fleisch hat und in den verschiedensten Formen Befriedigung sucht. Dann sagt er uns, dass unser „Wandel unter den Nationen ehrbar“ geführt werden soll (1Pet 2,12). Alles sollte im Umgang mit den Menschen dieser Welt durchschaubar und gerecht sein. Danach weist er die Frauen an, ihre unbekehrten Männer durch einen „reinen Wandel“ zu gewinnen (1Pet 3,2). Daran anknüpfend, befiehlt er uns allen, dass unser „guter Wandel in Christus“ (1Pet 3,16) die falschen Anschuldigungen zum Schweigen bringen sollte. Im zweiten Brief zeigt er uns dann Lot als eine Warnung, sich nicht mit der Welt zu vermischen, da ihr „ausschweifender Wandel“ (2Pet 2,7) Lot damals quälte und uns heute dasselbe widerfahren würde. Im Gegensatz dazu drängt er uns in dem betrachteten Vers zu einem „heiligen Wandel“, der ein Kind Gottes kennzeichnen sollte.
Die Erkenntnis Christi verleiht der Seele eine unermessliche Barmherzigkeit! Sie führt uns heraus aus einem Wandel, der „eitel“ und „verschmutzt“ war und bringt die Seele zu dem, was „ehrbar“, „rein“, „gut“ und „heilig“ ist. Welcher Gegensatz!
Petrus ist nicht der einzige, der einen achtsamen Wandel betont. Darunter fällt nicht nur mein Reden, sondern auch meine Wege und Gewohnheiten, ja meine ganze Lebensführung. Jakobus sagt es deutlich: „Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit“ (Jak 3,13). Paulus stellt in seiner eigenen Geschichte die Wichtigkeit und die verborgene Kraft all dessen vor, indem er sagt: „Unser Bürgertum (Wandel) ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“ (Phil 3,20).