Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
1Pet 2,17Kommentar zu 1. Petrus 2,17
„Erweist allen Ehre; liebt die Brüderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König“ (1Pet 2,17).
Petrus greift jetzt einige der Beziehungen des Lebens auf. Ich soll jedem Ehre geben, dem Ehre gebührt, sei es, dass jemand einen besonderen Anspruch darauf hat oder was auch immer, ich soll Ehre geben. Es ist oftmals auch ein wenig Stolz im Herzen dessen, der diese Ehre nicht bringen möchte. Aber, glaub mir, es gibt nichts, was mehr gegen Gott ist, nichts, was mehr abstumpft, nichts, was durch und durch vom Teufel ist, als Radikalismus oder Gleichmacherei. Diese Haltung wird einmal der Antichrist einnehmen, der alle Autorität und Macht umwerfen wird, nur um die Machtverhältnisse zu ändern.
Unter den Christen gibt es nur eine Stellung vor Gott; alle sind Heilige und eins in Christus Jesus. Gott hat seinen Sohn Jesus Christus erhöht und hat mit Ihm jeden Gläubigen in seine Gegenwart gebracht. Welche wunderbare Erhöhung! In Christus gibt es weder Jude noch Heide, weder gebunden noch frei. Dies ist die Lehre des Christus – die Lehre der Versammlung. Wie sollte ich mich dann verhalten? Wie Christus! Ich sollte wie Christus reden und handeln. Aber es gibt auch die „Lehre, die unseres Gottes ist“, d. h., wenn ich ein Knecht bin, dann sollte ich mich auch wie ein solcher verhalten; wenn ich mich nicht so verhalte, bringe ich alles aus seiner festgelegten Ordnung.
Die Lehre des Christus ist, dass es nicht den Hauch eines Unterschieds zwischen zwei Gläubigen gibt, während die Lehre Gottes mir sagt, dass es solche gibt, denen ich Ehre geben soll. Wenn ich dazu nicht bereit bin, dann wandle ich nicht mit Gott. Das soll nicht widerwillig, sondern aus vollem Herzen geschehen. Es ist ein sehr schöner Gegenstand, der in diesen vier zusammenhängenden Dingen in Vers 17 enthalten ist: Petrus spricht von der Welt, von der Brüderschaft, von Gott und von dem König.
Es ist vergeblich, wenn wir sagen, dass wir Gott fürchten, wir aber nicht allen Menschen das geben, was Gott möchte, dass wir ihnen geben sollen. Es ist keine echte Gottesfurcht vorhanden, wenn ich nicht danach strebe, in seinem Licht, jeder Beziehung, in die ich hier auf der Erde gesetzt bin, genauso nachzukommen, wie Er es von mir möchte.