Behandelter Abschnitt Eph 6,19-20 „Hierzu wachend“ ist eine andere wichtige Aufforderung, denn das setzt die Bemühung der Liebe voraus, die in der Furcht des Herrn und im Innern Christi schnell das erkennt, was einerseits seine Herrlichkeit beflecken könnte, und andererseits das, was zur Verherrlichung seines Namens in seinen Heiligen und seinem Zeugnis beitragen würde. Was für eine Befreiung ist das, nicht nur vom Eigenwillen, sondern auch von der Angst und von der Selbstgefälligkeit! Und was für ein Feld für gnädige Zuneigung, um alles, was gut oder schlecht ist, in Gelegenheiten zum Umgang mit dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus zu verwandeln, um alles – was sonst vergänglich oder Nahrung für Klatsch und Tratsch wäre – in Kanäle des ewigen Segens zu verwandeln! Wie weise und gut ist jedes Wort unseres Gottes! Möge die Sache selbst, wie auch sein Wort dazu, in unseren Augen wertvoll sein! Wo dies der Fall ist, da werden wir wachend und beständig im Gebet sein, in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen (6,18). Denn wo wir so Gottes Gegenwart erkennen, sind wir in unseren Zuneigungen nicht verengt, sondern die Liebe geht gestärkt zu Ihm hinaus und in Gemeinschaft mit Ihm für alle Heiligen. Es ist der Dienst der Liebe vor Ihm, der die Liebe ist. Aber solche, die die Interessen Christi im Herzen haben, erinnern sich im Besonderen an solche, die sich um Christus versammeln. So spricht der Apostel hier von ihrem Flehen für ihn selbst; und, wie es scheint, mit einer Verbindung von größerer Energie als der, die sich auf alle Heiligen vor dem Herrn erstreckt – „und für mich“ (nicht nur περὶ, sondern ὑπὲρ ἐμοῦ, als Hinweis auf die Genauigkeit unter den allgemeinen Gegenständen der Handlung), und für mich, damit mir Rede verliehen werde im Auftun meines Mundes, um mit Freimütigkeit kundzutun das Geheimnis des Evangeliums (für das ich ein Gesandter bin in Ketten), damit ich in ihm freimütig rede, wie ich reden soll (6,19.20).
Es ist gesegnet, einen solch praktischen Beweis für das eigene Empfinden des Apostels für den Wert der Fürbitte zu finden – der Fürbitte für die Heiligen und für seinen Dienst. Sein Bewusstsein von der Erhabenheit dieser Fürbitte hatte seinen Wunsch, dass sie so seiner gedachten, eher verstärkt als verringert.