Würden doch die, die Lehrer des Gesetzes sein wollen, ein solches Wort verstehen! Nicht alle, die das Gesetz gebrochen haben, sind unter dem Fluch, sondern jeder, der sich auf den gesetzlichen Boden stellt; wer versucht, Gott auf diesem Prinzip zu gefallen, fällt unter den Fluch. Und warum? Weil es so etwas wie Sünde gibt. Und wenn der Mensch mit der Sünde an oder in sich versucht, seine Sache durch das Gesetz wiedergutzumachen, so ist er, was das Prinzip betrifft, unter dem Fluch des Gesetzes. Wir brauchen den Beweis nicht abzuwarten; wer das tut, ist verdammt. Wenn Gott mit den Menschen so umgehen würde, wie sie mit Gott umgehen, müssten sie zum Tod verurteilt werden; und es könnte keine Hilfe oder Befreiung für sie geben. Die Wiedergeburt befreit nicht und kann nicht als Vorwand angeführt werden. Wenn sie durch das Gesetz als ihre Regel regiert werden, verurteilt es notwendigerweise die, die es brechen. Nichts kann schlüssiger sein: „Denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter dem Fluch“ (V. 9). Wenn ich also auf diesem Grund stehe, ist nicht die geringste Vorsorge für ein Versagen getroffen, es sei denn, ich berufe mich auch auf Opfer und Gaben für die Sünde. Wenn ich nicht in allen Dingen bleibe, wie sie im Buch des Gesetzes geschrieben stehen – wenn es mir nicht gelingt, sie alle fehlerfrei zu befolgen, bin ich verflucht. Könnte ein solcher Stand jemals für einen Christen ausreichen? Das ist unmöglich; und darum ist alles mit denen, die so reden, unvereinbar; denn sie ruhen doch wirklich auf Christus. Aber was sagt Paulus weiter?
Dass aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn [wie eine andere Schriftstelle verkündet] „der Gerechte wird aus Glauben leben“ (3,11).