Außerdem bleibt der Geist in Ewigkeit, so dass jede Entschuldigung
wegfällt, nicht mit Gott nach seinem Wort und Willen zu handeln. So
heißt es hier:
Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft,
im Brechen des Brotes und in den Gebeten (2,42).
Das war der Weg, auf dem die Gläubigen eintraten, die soeben aus Gott
geboren und von Ihm in Christus gesegnet waren. Die Lehre der Apostel
gab die nötige Unterweisung, und zwar nicht nur dadurch, dass der Geist
ihnen alle Worte des Herrn Jesus ins Gedächtnis rief, sondern auch
dadurch, dass Er ihnen nach der Verheißung des Heilands all das
mitteilte, was sie selbst damals nicht tragen konnten (Joh 14,26;
16,12.13). Niemals gab es eine solche Belehrung für die Menschen, deren
erst kürzliche Einführung in göttliche Beziehungen sie hungern und
dürsten ließ nach allem, was die neuen geistlichen Bedürfnisse und
Neigungen ihrer Seelen befriedigen würde. Und sie hatten sie nicht nur
mündlich, sondern nach einer Weile auch in Formen, die durch Inspiration
geschrieben wurden, damit auch wir Gemeinschaft mit ihnen
haben, indem wir jetzt nicht nur die Zwölf, sondern auch den
großen, noch zu berufenden Apostel der Heiden aufnehmen. Denn die
Lehre, wie wertvoll sie auch sein mag, ist ohne
Gemeinschaft nicht ausreichend, und wenige wägen ab, wie viel
sie der Gegenwart und dem lebendigen Kommentar zur Wahrheit verdanken,
den das gemeinsame Teilen in der Praxis bedeutet.Dann
hat das Brotbrechen einen höchst einflussreichen Platz, sowohl
dadurch, dass es den Herrn in seiner unaussprechlichen Gnade und seinem
Leiden beständig den Gläubigen vor Augen stellt, als auch dadurch, dass
es das tiefste Empfinden des Herzens hervorbringt, wo die Ausübung oder
Entfaltung von Macht sonst eine Gefahr sein könnte, wie wir in Korinth
sehen, wo der wahre Charakter der Segnung verlorenging und die
Versammlung zu einem Schauplatz der Darstellung wurde (1Kor 11,20-34).
Auch die Gebete, womit (wie ich annehme) die vereinigten oder
gemeinsamen Gebete der Gläubigen gemeint sind, werden in diesem
wichtigen Bericht nicht ausgelassen; denn niemand kann die
Gebete vernachlässigen, ohne einen nicht wiedergutzumachenden
Verlust zu erleiden, und umso mehr waren sie von Bedeutung, als die
Gläubigen sich zu der Freude ihrer neuen und ewigen Glückseligkeit
erhoben. Denn Macht und Vorrechte wären von allen Dingen am
verhängnisvollsten, wenn die Gläubigen in dem Gefühl der notwendigen und
ständigen Abhängigkeit von Gott nachlassen.
5 Kanonikus W. G. Humphry würde mit anderen κοινωνία hier
auf „die Mitteilung von weltlichen Gütern“ anwenden, aber das passt
nicht in den unmittelbaren Zusammenhang und wird später in anderer Form
wiedergegeben. Außerdem muss κοίνωνὶα wie in Römer 15,26; 2. Korinther 8,4 und Hebräer 13,16 verändert werden, um etwas anderes als
Gemeinschaft zu bedeuten, wie hier.