Behandelter Abschnitt Joh 8,27-29
Es ist unmöglich, den Vater zu kennen, wenn man nicht den Sohn annimmt; und Ihn verwarfen sie, wie sie es auch bis zum Kreuz taten.
Sie erkannten nicht, dass er von dem Vater zu ihnen sprach. Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue (8,27–29).
Es ist die tatsächliche, von Gott bekanntgemachte Wahrheit, die den Menschen auf die Probe stellt. Ein früheres Zeugnis, wie wahr es auch sein mag, ruft nicht auf dieselbe Weise Widerstand hervor. Oft bedient sich der Unglaube in der Tat der Vergangenheit, um seinen gegenwärtigen Widerstand gegen das, was Gott tut, zu verstärken. So bedienen sich die Juden der Einheit Gottes, um den Sohn und den Vater zu leugnen, denn sie wussten nicht, von wem Jesus sprach. Sein Kreuz würde sie vielleicht nicht göttlich überzeugen oder ihr Herz für Gott gewinnen; aber es würde sie der vorsätzlichen und absichtlichen Verwerfung des Messias überführen und beweisen, dass das, was Er sprach, mit höchster Autorität gesprochen wurde. Wie Er gesandt wurde, so wurde Er gelehrt. Der Vater war auch mit Ihm, denn Christus tat immer das, was Ihm wohlgefiel. Wenn wir das in unserem Maß wissen, wie viel vollständiger und unerschütterlicher galt es von Ihm, der nicht sündigte und in dessen Mund kein Trug gefunden wurde!
Wie ernst ist es, die Kraft zu bedenken von „Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich“ (V. 28). Denn der Sohn des Menschen ist gleichsam sein Titel als der verworfene Messias und als der berufene Richter der Lebenden und der Toten. So wurde Er gekreuzigt, und so kehrt Er für das Reich der universalen Herrlichkeit zurück (vgl. Ps 8 und Dan 7). Wie schrecklich, dies zu spät zu erkennen, wenn der Stolz die Reue zur Anerkennung der Wahrheit ausschließt!
Es ist eine ermutigende Tatsache, dass eine Zeit der ungläubigen Ablenkung von Gott benutzt werden kann, um in besonderer Weise in den Menschen zu wirken.