Behandelter Abschnitt Joh 8,15-18
Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir (8,15–18).
Das Ich ist die Quelle und das Objekt aller Aktivität des Fleisches, nach dem die Juden urteilten. Christus brachte sowohl die Liebe als auch das Licht in die Welt. Er richtete niemanden; Er diente allen. Das machte Ihn für die Selbstgefälligen unerträglich. Und doch wird Er der Richter aller sein. In seiner Auferstehung hat Gott das Unterpfand gegeben, dass Er die Welt richten wird, so wie Er in seiner eigenen Person dazu geeignet ist, da Er sowohl Sohn des Menschen als auch Sohn Gottes ist. „Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat“ (V. 16). Es war ein anerkannter Grundsatz, dass jedes Wort durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werden sollte. Darauf beruft sich der Herr hier: „Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist“ (V. 17). Wie viel mehr also das Zeugnis des Vaters und des Sohnes! „Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir“ (V. 18). Auch davon hatte der Herr zuvor in Kapitel 5 gesprochen, aber sie hatten nicht gehört, um es aufzunehmen, sondern nur, um Ihn zu verachten.