Behandelter Abschnitt Lk 21,7-9 „Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn das sein, und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll? Er aber sprach: Gebt Acht, dass ihr nicht verführt werdet! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: ,Ich bin es; und die Zeit ist nahegekommen.‘ Geht ihnen nicht nach. Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschreckt nicht; denn dies muss zuvor geschehen, aber das Ende ist nicht sogleich da“ (V. 7–9). Man wird feststellen, dass der Heilige Geist den Schreiber inspiriert hat, die Frage nach dem Kommen des Sohnes des Menschen und der Vollendung des Zeitalters zu übergehen. Wie bei Markus fragen sie, wann die Zerstörung des Tempels sein wird, und das Zeichen ihres Beginns. Der Herr antwortet vollständig, gibt aber wie üblich noch viel mehr. Aber es gibt weder die durchgehend Vollständigkeit der Information zur Haushaltung, noch Einzelheiten über die Vollendung des Zeitalters, die im Matthäusevangelium zu finden sind. Andererseits erfahren wir nur hier etwas über die kommende Belagerung und Einnahme Jerusalems durch die Römer, hier nur über die anschließende schmachvolle Unterwerfung, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind.
Andere Besonderheiten des Lukas können wir sehen, wenn wir das Kapitel betrachten. Die Frage der Jünger geht nicht weiter als bis zu dem Abbruch, von dem der Herr sprach, da der Geist die bildliche Geschichte des Verlaufs, des Verhaltens und des Gerichts der Christenheit sowie den besonderen Bericht über die Juden am Ende des Zeitalters und über alle Nationen, die vor dem Thron des Sohnes des Menschen versammelt sind, wenn Er gekommen ist, Matthäus vorbehalten hat.
Die frühe Warnung, die hier auf die Frage folgt, bezieht sich auf das, was bald darauf folgte. Es mag ähnliche Täuschungen in den letzten Tagen geben; aber ich befürchte, dass wir hier das im Blick haben, was gewesen ist. Wenn es die letzten Ereignisse wären, wo wäre dann die Angemessenheit, den Jüngern zu versichern, dass das Ende nicht unmittelbar bevorsteht? Matthäus mag das aufnehmen, was bald darauf folgte; aber das charakteristische Merkmal bei ihm ist das Ende des Zeitalters mit seinen Vorschattungen, zuerst im Allgemeinen, dann im Besonderen.