Behandelter Abschnitt Mk 14,43-46
Und sogleich, noch während er redet, kommt Judas, einer der Zwölf, herzu, und mit ihm eine Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, ausgesandt von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Wen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greift, und führt ihn sicher fort. Und als er kam, trat er sogleich zu ihm und spricht: Rabbi!, und küsste ihn sehr. Sie aber legten die Hände an ihn und griffen ihn (14,43‒46).
Der Verräter hatte das Zeichen eines Kusses gegeben und ihnen befohlen, den zu ergreifen, den er küssen würde. Petrus, bereit zu kämpfen, wenn auch nicht zu beten, zieht sein Schwert und schlägt auf den Diener des Hohenpriesters ein und schlug ihm das Ohr ab. Die Heilung wird in diesem Evangelium nicht erwähnt, denn hier ist der Herr einfach der leidende Sohn des Menschen, der verworfene Prophet Israels, der geschlagene Hirte. Es geht hier nicht darum, was seine ungebrochene Kraft beweist, sondern darum, dass Er sich unter alle Schande beugt; und der Schlüssel ist: „aber damit die Schriften erfüllt würden“ (V. 49). Er war nie jemand gewesen, der eine solche Behandlung von ihren Händen verlangt hätte – sie kamen gegen Ihn heraus wie gegen einen Dieb, aber die Schriften mussten erfüllt werden. „Und es verließen ihn alle und flohen“ (V. 50). Die Macht hätte sie zurückgehalten, aber das Nachgeben gegenüber dem Leiden begann auf sie einzuwirken. „Die Schafe wurden zerstreut.“