Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater (13,32).
Er hatte den Platz des Sohnes auf der Erde vollkommen eingenommen. Ich glaube nicht, dass es sich auf Ihn bezieht, wenn man Ihn in seinem höchsten Charakter als eins mit dem Vater betrachtet, sondern als Sohn und Prophet auf der Erde. Der Titel „Sohn“ trifft auf Christus in mehr als einer Hinsicht zu. Er gilt für Ihn in der Gottheit, er gilt für Ihn, als Er in die Welt geboren wurde, und er gilt auch für Ihn in der Auferstehung. Es ist das Zweite, was wir hier finden, denn im allerersten Vers dieses Evangeliums heißt es: „Jesus Christus, der Sohn Gottes.“ Ich bezweifle nicht, dass sich das darauf bezieht, dass er der Sohn Gottes auf der Erde ist, gezeugt in der Zeit, nicht der eingeborene Sohn des Vaters, wie wir es so oft bei Johannes finden.
Wenn man es so betrachtet, ist es nicht schwer zu verstehen, dass Er so spricht, als ob Er diese Stunde nicht kennen würde, denn Er spricht in seiner Eigenschaft als Diener an dem Platz, den Er auf der Erde einnahm, als Prophet, der Gott auf der Erde diente. Er kannte also diese Stunde nicht. Bei Lukas lesen wir von ihm, dass Er sowohl an Wissen als auch an Größe zunahm. „Und Jesus nahm zu an Weisheit und an Größe und an Gunst bei Gott und Menschen“ (Lk 2,52). Er war immer vollkommen – vollkommen als Kind, vollkommen als junger Mann, vollkommen als Diener; aber dennoch waren alle diese Dinge völlig verschieden von dem, was Ihn als den Sohn betraf, der mit dem Vater in der Gottheit eins war. So konnte Er hier, ohne seine eigene Herrlichkeit zu schmälern, sagen, dass „noch der Sohn, sondern nur der Vater“ von dieser Stunde wusste.