Behandelter Abschnitt Mt 27,25-26
Das ist es, worauf die Gerechtigkeit der Welt hinausläuft, sei es bei den Hohenpriestern oder bei den Römern. Wahre Gerechtigkeit ist nur dort zu finden, wo Gott regiert. Schon in dieser Begebenheit findet man die Geduld, die Güte, die Weisheit Gottes – vollkommen in jeder Hinsicht. Wenn es an der Zeit war, zu reden, wird sein Wort gesprochen; wenn es an der Zeit war, zu schweigen, hält Er seinen Frieden. Er war Gott auf der Erde, und alle seine Wege waren vollkommen. Aber das ist hier nicht der entscheidende Punkt. Während das Johannesevangelium besonders die Gottheit unseres Herrn vorstellt und Lukas seine Menschlichkeit beschreibt, sehen wir Ihn bei Matthäus als den Messias; deshalb fragt Pilatus Ihn hier: „Bist du der König der Juden?“ (27,11), Als Pilatus seine Hände vor der Menge gewaschen hatte und sagte: „Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten; seht ihr zu“ (V. 24). Er behandelte Ihn wie einen furchtbaren Verbrecher. Darauf antwortete das ganze Volk und sagte: „Sein Blut komme über uns über unsere Kinder!“ (V. 25), und dort bleibt der dunkle, tödliche Fleck bis zum heutigen Tag.
Dann ließ er ihnen Barabbas frei; Jesus aber ließ er geißeln und überlieferte ihn, damit er gekreuzigt würde (27,26).