Behandelter Abschnitt Mt 24,50-51
Da haben wir die große Gefahr der selbst ernannten Diener Christi in dieser Welt:
Erstens tun sie den Mitknechten Unrecht, indem sie sich einen willkürlichen Platz anmaßen. Autorität ist dort richtig, wo sie im Gehorsam gegenüber Christus ausgeübt wird. Keine Veränderung der Umstände oder Bedingungen ändert die Wahrheit, dass der Herr das Haupt der Versammlung bleibt und zu allen Zeiten Diener bestimmt, damit sie seine Wünsche mit Autorität ausführen. Aber hier ist es der Wille des Menschen, wo der Diener den Platz des Meisters einnimmt und beginnt, seine Mitknechte zu schlagen.
Zweitens, damit einhergehend, gibt es eine böse Kommunikation mit der Welt. Es wird nicht gesagt, dass er selbst betrunken ist; aber es gibt eine Verbindung zur Welt. „Böser Verkehr verdirbt gute Sitten“ (1Kor 15,33). Wo der Herr aus dem Mittelpunkt verschwindet, verliert der Dienst seinen wahren Charakter. Dort gibt es Unterdrückung gegenüber denen, die drinnen sind, und böser Handel mit denen, die draußen sind.
so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil geben mit den Heuchlern: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein (24,50.51).
Das setzt voraus, dass der Knecht immer noch denselben Kurs verfolgt und dort gefunden wird, wenn der Herr kommt: Sein Herz ist durch und durch mit der Welt verbunden. Er begann, indem er in seinem Herzen sagte: „Mein Herr bleibt noch aus.“ Das sind weit mehr als falsche Ansichten über das Kommen des Herrn, die einige Gläubige haben könnten, ohne dass diese Schriftstelle auf sie zutrifft. Wenn es andererseits Personen gibt, die behaupten, das Kommen des Herrn zu erwarten, und so handeln, als würden sie nicht daran glauben, dann sind sie viel mehr wie der Knecht, der in seinem Herzen sagte: „Mein Herr bleibt noch aus.“ Was der Herr beurteilt, ist nicht ein bloßer Irrtum oder ein lehrmäßiger Fehler; sondern es ist der Zustand des Herzens – die Zufriedenheit, dass Christus fernbleibt. Wenn wir etwas Großes oder Angesehenes unter den Menschen begehren, wie können wir dann sagen: „Komm!“ Sein Kommen würde alle unsere Pläne zunichtemachen. Wir mögen über das Kommen des Herrn reden und uns in der Prophetie auskennen, aber der Herr sieht auf das Herz und nicht auf das Äußere. Möge das Bekenntnis noch so laut oder hoch sein, Er sieht, wo Menschen an der Welt kleben und Ihn nicht wollen.