Behandelter Abschnitt Mt 19,28-29
Wie schmerzlich natürlich war das!
Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der verlassen hat Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter [oder Frau] oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben (19,28.29).
Es gibt nichts, was der Gläubige tut oder erleidet, woran man sich nicht im Reich Gottes erinnern wird. Das ist zwar höchst gesegnet, aber auch ein sehr ernster Gedanke. Unser jetziges Verhalten hat zwar nichts mit der Vergebung unserer Sünden zu tun, ist aber als Zeugnis für Christus von größter Bedeutung und wird sich sehr entscheidend auf unseren zukünftigen Platz im Reich auswirken. Wir dürfen die Lehre von der Gnade nicht dazu benutzen, die Lehre von der Belohnung zu leugnen; aber auch so ist Christus der einzige Beweggrund für den Gläubigen. Wir werden für die Dinge, die wir im Leib getan haben, entsprechend dem, was wir getan haben, empfangen, ob es gut oder schlecht ist, wie der Herr hier deutlich zeigt. Die Zwölf waren dem verworfenen Herrn gefolgt, obwohl seine eigene Gnade ihnen die Kraft dazu gegeben hatte. Nicht sie hatten Ihn erwählt, sondern Er hatte sie erwählt. Sie werden nun durch die Gewissheit ermutigt, dass in der gesegneten Zeit der Wiedergeburt, wenn der Herr eine große Veränderung in dieser Welt wirken wird (denn wie Er einen Sünder wiedergeboren hat, so wird Er gleichsam die Welt wiedergeboren haben), ihre Arbeit und ihr Leiden für seinen Namen wird Er nicht vergessen.
Bedenke, dass das, wovon hier gesprochen wird, sich nicht auf den Himmel bezieht: Es gibt noch herrlichere Bestimmung im Himmel, als die zwölf Stämme Israels zu richten. Doch es ist eine herrliche Bestimmung, die den zwölf Aposteln während der Herrschaft Christi über die Erde vorbehalten ist. Eine ähnliche Herrlichkeit ist für andere Gläubige Gottes vorgesehen, wie wir in 1. Korinther 6,2 lesen: „Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“ Dort stellt der Apostel diese Frage, um zu zeigen, wie unpassend es ist, dass ein Heiliger das Urteil der Welt in einer Angelegenheit zwischen ihm und einem anderen sucht; denn der Anteil und der Segen des Christen sind völlig unabhängig von der Welt, und er sollte den Zielen treu sein, zu denen Christus ihn berufen hat.