Behandelter Abschnitt Mt 6,24-25
Wir können erkennen, wo wir uns befinden, indem wir unsere Gedanken hauptsächlich auf das richten, worauf sie ruhen. Sind sie himmelwärts gerichtet, so sind wir gesegnet; sind sie aber auf irdische Dinge gerichtet, werden wir feststellen, dass gerade die Dinge, auf die unser Herz gerichtet ist, sich früher oder später als Kummer erweisen werden. Der Herr führt dies alles auf eine große Wurzel zurück: Man kann nicht zwei Herren dienen. Du hast nicht zwei Herzen, sondern eins; und dein Herz wird bei dem sein, was du am meisten schätzt. So wird alles bis zu seiner Quelle verfolgt: Gott auf der einen Seite und der Mammon auf der anderen. Der Mammon ist das, was das Herz des Menschen in Bezug auf alle Dinge hier erhebt. Er mag sich in verschiedenen Formen zeigen, aber dies ist die Wurzel – die Habgier.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt (6,24.25).
Der große Punkt ist die Gleichgültigkeit gegenüber den gegenwärtigen Dingen, oder besser gesagt, ein friedliches Vertrauen in Bezug darauf; nicht, weil wir die Barmherzigkeit Gottes nicht schätzen, sondern weil wir Vertrauen in die Liebe und Fürsorge unseres Vaters für uns haben. Der Apostel Paulus zeigt uns den schönsten Ausdruck dafür, wenn er sagt: „Ich weiß sowohl erniedrigt zu sein, als ich weiß Überfluss zu haben; in jedem und in allem bin ich unterwiesen, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als Mangel zu leiden“ (Phil 4,12). Er hatte Veränderungen der Umstände kennengelernt – wie es war, nichts zu haben, und wie es war, Überfluss zu haben; aber der große Punkt war seine gründliche Zufriedenheit mit Gottes Anteil für ihn. Das war keine Sache, durch die er leichtfertig hindurchging, aber er hatte es gelernt. Es war eine Sache des Erreichens – des Beurteilens der Dinge im Licht von Gottes Gegenwart und Liebe. Es ist ein Segen, mit diesem Gedanken nach vorn zu schauen: Unser Vater handelt mit uns jetzt mit Blick auf die Herrlichkeit; wie der Apostel hinzufügt: „Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“ (Phil 4,19). Wie schön ist das! „Mein Gott“– der Gott, den ich erprobt habe, dessen Zuneigung ich geschmeckt habe. Ich kann mich auf Ihn verlassen, sowohl für dich als auch für mich; und Er „wird euch alles Nötige geben“, nicht nur nach dem Reichtum seiner Gnade, sondern „nach seinem Reichtum in Herrlichkeit durch Christus Jesus“ (V. 19). Er hat euch als seine Kinder aus dieser Welt herausgenommen: Er wird euch zu Gefährten seines Sohnes in der Höhe machen; und Er handelt jetzt mit euch entsprechend eurem Platz und eurer Stellung. Was immer zu diesem großen Plan seiner Herrlichkeit und Liebe passt, wird der Herr uns geben, um die Konsequenz daraus zu beweisen.