Der Unglaube, der sich dem Wort Gottes verweigerte, darf nun zeigen, wie völliger unter der Macht des Satans stand, der sich von Anfang an als Lügner und dann als Mörder erweist. Doch Gott offenbarte die Absicht des Herodes. Joseph nimmt im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes das Kind und seine Mutter bei Nacht und zieht nach Ägypten:
Und er blieb dort bis zum Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen“ (2,15).
Ein kurzes Wort über diese Prophezeiung und ihre Anwendung auf unseren Herrn: Wir werden viele Prophezeiungen, die in Matthäus zitiert werden, berücksichtigen müssen, aber das vorliegende Zitat hat offensichtlich einen bemerkenswerten Charakter. Es war gesagt worden, dass Israel der Sohn Gottes, Gottes Erstgeborener, in Ägypten war. Auf sie bezog sich die Adoption. Der Prophet Hosea wendet dieses Wort siebenhundert Jahre nach ihrem Auszug aus Ägypten erneut auf Israel an. Nun wird dieselbe Stelle auf Christus angewandt. Das stimmte völlig mit der Absicht des inspirierenden Geistes überein.
Wie kommt es, dass Gottes Auszug Israels aus dem Land Ägypten in der Geschichte Christi so dargestellt wird? Weil es dem Heiligen Geist tatsächlich in den Schriften ‒ manchmal verborgen ‒ um Christus geht. Es spielt keine Rolle, wo sein Volk sich befindet: Sie mögen Nöte oder Befreiungen erleben, doch Christus muss in alles einbezogen werden. Es gibt keine Art von Versuchung (außer natürlich die des inneren Bösen), die Er nicht kennengelernt hätte; auch keine Art von Segen im Namen Gottes, die Er nicht geschmeckt hätte. Christus ist in die Geschichte seines Volkes einbezogen, und nach diesem Grundsatz werden solche Schriftstellen wie diese auf ihn angewandt. Christus selbst gelangt an den Ort, der der Brennofen Israels war. Dort findet er seine Zuflucht vor dem falschen König von Judäa. Was für ein Bild! Wegen des Anti-Königs, der damals in Jerusalem herrschte, musste der wahre König fliehen, und zwar nach Ägypten. Christus war das wahre Israel. Israel ist bis jetzt der geschmacklose Wein (vgl. Jes 49,1‒6).