Aber das, was folgt, ist nicht furchtbar wie der klaffende Berg, sondern höchst ermutigend. Zur Abendzeit kommt nicht die Finsternis der Nacht, sondern die Helligkeit des Tages. War die Spaltung des Ölbergs ein Zeichen für die hoffnungslose Verwirrung, aus der sie hervorkommen mussten, als alles erschüttert werden musste, so leuchtet von oben herab die Morgenröte eines neuen und helleren Tages über allen. „Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden lebendige Wasser aus Jerusalem fließen, zur Hälfte zum östlichen Meer und zur Hälfte zum hinteren Meer; im Sommer und im Winter wird es geschehen“ (V. 8). Im Gegensatz zu den Bächen in der Wüste, die in der Hitze versiegen, wird dieses Wasser beständig fließen. Das ist wohl eine buchstäbliche Tatsache, aber gleichzeitig höchst bedeutsam für den geistlichen Segen. Von der heiligen Stadt gehen westwärts und ostwärts die Wasser aus, die dazu bestimmt sind, das lange Elend einer unter der Knechtschaft Satans seufzenden Welt zu heilen, selbst die Wirkung und das Symbol des reichen Segens, den der Herr dann weit und breit spendet, und dies über alle gewöhnlichen Veränderungen in der Natur: im Sommer und im Winter wird es so sein. Dürre und Frost werden ihnen nichts anhaben können, ebenso wenig wie die Behinderung durch das hügelige Gelände im Westen: das Wasser wird ebenso beständig zum großen Meer im Westen fließen wie zum Toten Meer im Osten.
In diesem Zusammenhang werden das Mittelmeer und das Tote Meer besonders genannt. Denn im Hebräischen gilt der Osten als der Punkt, auf den man schaut, und der Westen liegt somit hinter dem Betrachter. Daher wird Arabien das Land der rechten Hand genannt, wie der Norden die linke wäre. Natürlich wäre also für jemanden, der Israel als seinen Standpunkt hat und so schaut, das Tote Meer vorn und das Mittelmeer hinten.